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100 Leute ziehen am gleichen Strick

Erstellt von Toni Spitale | |   News

Auf dem Areal gegenüber dem Milandia-Parkplatz - wo einst Golfbälle durch die Luft flogen - fand gestern Dienstag der Spatenstich für eine neue Energiezentrale von Energie 360 (ehemals Erdgas Zürich) statt.

Rund 100 Millionen Franken investiert Energie 360 aus Zürich in einen neuen Energieverbund. CEO Jörg Wild sprach vom historisch gesehen grössten Projekt in der 160-jährigen Unternehmensgeschichte. Haushalte sowie auch Firmen in Volketswil, Schwerzenbach, Illnau-Efffretikon und eventuell auch in Uster - sollen mit Co2-neutraler Abwärme aus dem Datencenters der Firma Vantage beliefert werden.

Während die Bagger für den Bau des Fernwärmenetzes bereits im südlichen Gemeindegebiet aufgefahren und die Bauarbeiten für die Energiezentrale auch schon in vollem Gang sind, ist vom Rechenzentrum, das gleich auf dem Grundstück nebenan enstehen soll, noch nichts zu sehen. Wie der Verantwortliche der Firma Vantage am Rande des Spatenstichs erklärte, müssten noch letzte Abklärungen bezüglich der Stromversorgung geklärt werden. Wann letztendlich die Bagger für das Datencenter auffahren, ist derzeit noch nicht bekannt.

Zukunftsweisendes Projekt

Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto sprach in seinen Ausführungen von einem zukunftsweisenden Projekt für die Region. Im Sinne der Nachhaltigkeit brauche es einen solchen Energieverbund. Eigentlich hätte der Regierungsrat Martin Neukom, Vorsteher der Baudirektion, den Spaten setzen sollen, aber er musste sich kurzfristig durch Matthias Möller, Abteilungsleiter Energie beim Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) vertreten lassen. «Wichtig für die erfolgreiche Dekarbonisierung der Energieversorgung ist das Zusammenspiel vieler Akteure. Beim vorliegenden Projekt sind es insbesondere die Gemeinden, die die Planung der Wärmeversorgung vorantreiben, der Betreiber des Datencenters, der sich frühzeitig mit der Nutzung der Abwärme befasste sowie der Energieversorgen, der das technische und betriebswirtschaftliche Know-how mitbringt für den Aufbau von Energieverbünden», betonte Möller.

Stefan Ellenbroek, Gesamtprojektleiter bei Energie 360, prognostizierte eine 16-monatige Bauzeit für die Energiezentrale. «Es geht nur, wenn alle am gleichen Strick ziehen». Bis zu 100 Leute werden gleichzeitig an der Arbeit sein, damit ab Oktober 2026 die erste Wärme geliefert werden kann.

Mit Fingerabdrücken in der Betonverkleidung des Gebäudes verewigten die Gäste von den am Energieverbund beteiligten Gemeinden, Gäste der Partnerorganisationen sowie die Vertreter der am Bau beteiligten Unternehmen ihre Anwesenheit.

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