«Street-Art und die ganze Hip-Hop-Kultur beschäftigen und begleiten mich schon seit meinem 16. Lebensjahr», erzählt der sympathische und ruhig wirkende Mann. Er wurde von der Gemeinde für die gestalterische Aufwertung des Gemeindehausplatzes beauftragt. «Die Gemeinde wünschte sich Farbe auf dem von Asphalt und Beton dominierten Platz. Eine der Auflagen war, dass das Gemeindewappen sowie Blätter mit Wassertropfen enthalten sind.» Hohl entschied sich, das Gemeindewappen beim Tiefgaragen-Abgang sowie Blätter, Fische und auch Blumen an drei Orten verteilt zu sprayen. Die Werke sind äusserst gelungen, der Platz hat ein paar schöne Farbtupfer bekommen. Das Volketswiler Wappen erscheint im Schachbrettmuster dreidimensional. Für die Entwürfe benötigte er in seinem Atelier rund zehn Tage, anschliessend sprayte er während zehn Tagen auf dem Gemeindehausplatz, gerade als die grösste Hitze herrschte. «Es war anstrengend, aber hat mir viel Spass gemacht.»
Künstlerische Laufbahn eingeschlagen
Aufgewachsen ist Alex Hohl in Opfikon, zusammen mit einem fünf Jahre älteren Bruder. Der Vater ist Schweizer, die Mutter Indonesierin. Seine ganze Kindheit und Schulzeit verbrachte er in Opfikon. Er fing eine Lehre als Elektriker an, wechselte aber dann zu Grieder an die Bahnhofstrasse in Zürich, um eine vierjährige Lehre als Dekorationsgestalter zu machen. So konnte er sein künstlerisches Flair voll und ganz ausleben. «Eine interessante Zeit verbrachte ich beruflich dann beim Ringier-Verlag. Ich war für die Kulissen und Requisiten für Fotoshootings zuständig.» Er zog für einige Zeit nach Zürich und begann seine Karriere als Graffiti-Künstler. Anfangs kreierte er im Selbststudium Sketches und verschiedene Stile. Es folgten Studien im Bereich der Kunst- und Mediengestaltung. Im Jahr 2000 bekam er seinen ersten Auftrag. Im Laufe der Zeit hat er einiges ausprobiert und bietet ein vielseitiges Kunstschaffen an – sei dies auf Leinwand, auf Kleidungsstücken oder natürlich Graffiti an Gebäuden und Wänden. Seine Auftraggeber sind nebst Privatpersonen auch nationale und internationale Unternehmen und Gemeinden wie jüngst Volketswil. Seit einigen Jahren kann er von seiner Kunst leben. Dies sei natürlich ein Traum für jeden Künstler. Nach ein paar Jahren in Zürich ist Alex Hohl nun zurück nach Opfikon gezogen, in die Nähe seines Vaters. Sein Atelier im Kreis 6, welches er zusammen mit zwei anderen Kunstkollegen führt, hat er natürlich behalten. «Meine Kunst braucht viel Platz, in einer Wohnung wäre dies unmöglich.» Ist Alex Hohl einmal nicht mit seiner Leidenschaft beschäftigt, was nicht oft vorkomme, geniesst er Freizeit in der Natur, beim Wandern, Joggen, Surfen – oder er geht ins Fitnessstudio.
Weitere Infos findet man unter: www.alexhohl.ch