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"Das Wort Gottes verhökert"

Erstellt von Majken Grimm | |   News

Kirchenratspräsidentin Esther Straub besuchte die reformierte Kirche in Volketswil. In ihrer Predigt sprach sie über Politik und die Kirche.

Der Gottesdienst von Esther Straub war gut besucht. Sie ist die erste Frau, die das Amt der Kirchenratspräsidentin im Kanton Zürich inne hat. Als ehemalige Kantonsrätin ist sie auch politisch aktiv. Für ihre Predigt wählte sie den Bibelabschnitt 2. Korinther 2.14–3.3. Vers 17 erwähnt, dass viele Menschen das Wort Gottes verfälschen. Hierfür nannte Straub aktuelle Beispiele aus der Politik: So kritisierte sie, dass die Bibel zur Rechtfertigung für den Angriffskrieg Russlands herbeigezogen wurde oder auch für die Unterdrückung religiöser Minderheiten. Auch den amerikanischen Vizepräsidenten JD Vance kritisierte sie dafür, dass er «das Wort Gottes verhökert», da er mit der Bibel das Beenden der Entwicklungszusammenarbeit und das Ausweisen von Migranten rechtfertigte. Der Bibelvers endet mit «aus Gott, vor Gott, reden wir in Christus». «Dieser Gedanke leitet unser Kirchenverständnis», sagte Straub. Jedes Kirchenmitglied trage zu diesem Gespräch bei. «Es ist das, was uns als Kirche ausmacht: Zusammen aus der Botschaft, dem Evangelium von Jesus Christus, das Leben zu gestalten und so füreinander da zu sein.» Was die Kirche bewirke, sei laut einer Studie in den letzten Jahren gewachsen, obwohl die Mitgliederzahl gesunken sei. Zu den Angeboten gehören etwa Seelsorge, Jugendtreffen und Altersarbeit. Paulus, der Verfasser des Korintherbriefs, bezeichnet die Christen als einen Brief von Christus. «Die Herausforderung ist, den Glauben verständlich zu machen», so Straub. «Ich bin überzeugt: Wo wir in unserer Gemeinschaft das Evangelium konkret leben, wo wir zusammen aufrichtig im Gespräch sind, offen für das Wort Gottes und für überraschende Begegnungen, da gelingt genau das.» Mitgestaltet wurde der Gottesdienst von Pfarrer Tobias Günter, der gemeinsam mit Esther Straub die Fürbitte vortrug und später die Mitteilungen verlas. Im Anschluss gab es einen Apéro und Kaffee.

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