Möwen kreisen am Himmel und verschwinden wiederholt hinter einem Gebäude nahe der Zürcherstrasse. Beim Weiterlaufen wird deutlich, was sie anzieht: Auf einer Baustelle gräbt ein Bagger in der Erde. Ein aufgeregter Schwarm Dutzender Vögel lässt sich auf den Erdhügeln nieder, nur um wieder aufzufliegen, über der Stelle zu kreisen und sich dann woanders niederzulassen. Bei genauerem Hinsehen lassen sich die Tiere als Lachmöwen identifizieren: roter Schnabel, rote Beine, schwarzer Ohrfleck; einzelne Individuen zeigen sogar Anzeichen der dunklen Kopffärbung, welche sie während der Paarungszeit zur Schau stellen. Es ist eine der kleinsten einheimischen Möwenarten. Aktuell sind Lachmöwen häufig zu beobachten. Sie suchen an den Seen nach Futter oder, so wie hier, wo Bagger und Traktoren die Erde aufwühlen und dabei Würmer und Insekten zutage fördern. Doch obwohl die Lachmöwe ein gewohnter Anblick ist, ist sie als Brutvogel in der Schweiz stark bedroht. Viele der Vögel, die jetzt bei uns sind, sind Wintergäste, welche im Frühling zurück nach Norden oder Osten ziehen. Zurück bleiben die Ortsansässigen. Diese sind inzwischen auf künstliche Kiesinseln und Plattformen angewiesen, auf denen sie ihre Jungen grossziehen. Solche Brutplätze gibt es etwa im Greifensee sowie im Zürichsee bei Rapperswil. Volketswil besuchen die jungen Eltern in der warmen Jahreszeit nur selten.