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Die Rückkehr des Mobilfunknetzes

Erstellt von Toni Spitale | |   News

Wenn alles nach Plan läuft, ist Kindhausen ab 2026 keine Mobilfunk-Wüste mehr. Auf dem Wiesenparkplatz beim Schwimmbad plant der Anbieter Sunrise eine 35 Meter hohe Antenne, welche die vollständige Abdeckung des Ortsteils sicherstellen soll.

«Kindhausen liegt nicht irgendwo in der Pampa.» Für ihn persönlich sei es deshalb nicht akzeptabel, dass der Volketswiler Ortsteil seit rund drei Jahren keinen Handy-Empfang mehr habe, wandte sich der Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto an die rund 80 Interessierten, die am Mittwochabend an den öffentlichen Informationsanlass ins Foyer der ­Kuspo Gries kamen. Nun liege aber eine Lösung auf dem Tisch, weil der Gemeinderat den Druck auf die Mobilanbieter erhöht habe, zeigte sich Pinto erleichtert. Die Lösung ist eine 35 Meter hohe Antenne, die auf ­einem Wiesengrundstück der Gemeinde (Ausweichparkplatz) beim Schwimmbad Waldacher durch die Firma Sunrise erstellt werden soll. Der Mietvertrag für das Grundstück mit der Gemeinde mit einer Nutzungsdauer von 50 Jahren ist unter Dach und Fach, das Baugesuch ist zur Vorprüfung beim Kanton eingereicht und das Bauvolumen ist ausgesteckt. Um einen Antennenwald am Waldrand zu vermeiden, werden Swisscom und Salt die Anlage ebenfalls mitbenutzen und dementsprechend auch mitfinanzieren. Initialzündung für dieses Projekt war ein von der Gemeinde einberufener runder Tisch mit den drei erwähnten Mobilfunkanbietern im Juli 2024. Liegenschaftenvorstand Michael De Vita-Läubli zeigte die einzelnen Prozessschritte chronologisch auf. Auch er betonte: «Keine Erreichbarkeit ist kein Zustand.» Tobias von Mandach, Projektleiter bei Sunrise, gab einen etwas vertiefteren Einblick in die Planung. Er belegte anhand einer Abdeckungskarte, dass die Mobilfunk-Versorgung in Kindhausen tatsächlich dürftig ist, dies, weil die letzte der einst zwei Mobilfunkantennen im Ortskern vor zwei Jahren ausser Betrieb gesetzt wurde. Von Mandach räumte ein, dass er in seiner 24-jährigen Karriere noch nie ein Projekt begleiten konnte, das derart schnell vorangetrieben wurde wie die Mobilfunkantenne beim Waldacher. In diesem Sinn zeigte er sich optimistisch, dass die Bauausschreibung bereits im nächsten Monat gemacht werden könne. Und falls keine Einsprachen den Prozess verzögern, rechnet er damit, dass die Antenne ein halbes Jahr später – frühestens ab Januar 2026 – in Betrieb gehen kann. «Es liegt an Ihnen», wandte sich der Gemeindepräsident an die Direktbetroffenen aus Kindhausen, «wenn Sie den Baurechtsentscheid bis ans Bundesgericht weiterziehen, könnte es aber noch Jahre dauern.»

Euphorie bei den Betroffenen

Opposition war am Informationsanlass nicht zu spüren. Im Gegenteil. Unter den Anwesenden herrschte Euphorie. Es schien so, als kann Kindhausen den Tag, an dem es wieder uneingeschränkten Handy-Empfang hat, kaum erwarten. Ein Bewohner aus der Bodenacherstrasse dankte dem Gemeinderat für sein beherztes Engagement. «Wir hoffen, dass niemand Einsprache erhebt, damit wir möglichst bald wieder normal arbeiten können.» An die Adresse aller Betroffenen erwiderte Pinto den Dank: «Ihr lebt in einer schwierigen Situation und habt der Gemeinde in dieser Angelegenheit viel Vertrauen und Geduld entgegengebracht.»

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