Anmelden | Registrieren

Ein Fest zu Ehren der Tiere

Erstellt von Majken Grimm | |   Unsere Zeitung

Das Tierheim Strubeli öffnete die Türen für das beliebte Tierheim-Fäscht. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit für einen Blick hinter die Kulissen.

Das Tierheim Strubeli ist Menschen in der ganzen Region ein Begriff. «Es ist ein Qualitätsmerkmal der Gemeinde», sagt Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto. Entsprechend lockte das Tierheim-Fäscht vergangenen Samstag viele Besucherinnen und Besucher an. «Ich bin angenehm überrascht, wie gut der Tag der offenen Tür besucht ist», sagte Tierheimgründer Rico Hauser beim Mittagessen am Anlass. Die Besucherinnen und Besucher erwarteten ein Karussell und verschiedene Stände. Einer von ihnen stellte die Martin Rütter Hundeschule vor, die sich seit 2023 auf dem Gelände des Tierheims befindet und mit dem Tierheim bei Hundetrainings zusammenarbeitet. Ein anderer Stand klärte über Parasiten bei Haustieren auf. Daneben wurden selbstgemachter Aufstrich und Gehäkeltes verkauft, wobei der Erlös dem Tierheim zugute kam. Als Verpflegung gab es Würstchen vom Grill, Pommes und Kuchen. Ein besonderes Highlight war ein Hundeschlitten: Von eifrigen Huskys gezogen, drehte er eine Runde um die Felder. Wegen der sommerlichen Temperaturen waren mehr Runden nicht möglich, denn Schlittenhunde bevorzugen Touren bei unter 15 Grad.

Hinter den Kulissen

Bei Führungen hinter den Kulissen erfuhren die Besucherinnen und Besucher aus erster Hand, wie die Tiere im Tierheim gehalten werden. Jeweils mehrere Dutzend Katzen und Hunde haben im Tierheim Strubeli Platz. In einer Box sind mehrere Tiere untergebracht, wobei Ferientiere und Vermittlungstiere gemeinsam gehalten werden. Dabei achten die Tierpflegerinnen und Tierpfleger darauf, wer sich gut versteht. Einige der Tiere reagieren auf Menschen mit Stress, etwa wegen negativer Erfahrungen. Diese werden so untergebracht, dass sie vor Blicken und Geräuschen besser abgeschirmt sind. Hunde mit auffälligem Verhalten versucht das Team zu trainieren und an erfahrene Halter zu vermitteln. Wird ein einzelnes Meerschweinchen oder Kaninchen im Tierheim abgegeben, wird es unabhängig vom Alter des Tieres mit anderen Artgenossen vergesellschaftet. Die geselligen Nager sollten nicht alleine gehalten werden. Auf neutralem Gebiet, also in einem den Tieren unbekannten Gehege, klappt die Vergesellschaftung laut auszubildendem Tierpfleger Silas Jörg gut. Besonders lange seien Reptilien im Tierheim, sagte Jörg. «Die Leute holen sie eher aus der Zoohandlung.» Aktuell stehen etwa Kornnattern, Leopardengeckos und Bartagame zur Vermittlung. Daneben hält das Tierheim auch Farb- und Rennmäuse sowie Vögel. Oft stammen Tierheimschützlinge von Haltern, die sich vor dem Kauf zu wenig Gedanken darüber gemacht haben, welche Verantwortung das Tier mit sich bringt. Der Leopardengecko etwa ist nachtaktiv und mit ihm lässt sich nicht kuscheln und spielen. Ist er nach ein paar Wochen noch spannend? Solche Fragen sollten bedacht werden. Auch Strassenkatzen sind nicht nur in den Mittelmeerländern ein Problem, wie Jörg erklärte. Oft werden Katzen weder kastriert noch gechippt. Ein Katzenpaar kann in wenigen Jahren viele Junge bekommen. Auch diese landen dann im Tierheim.

2001 gegründet

Dass es das Tierheim Strubeli gibt, ist unter anderem Schlagersängerin Monica Morell zu verdanken, wie Rico Hauser erzählt. Sie war eine Kundin des Tierarztes, nachdem sie sich in der Vorgängereinrichtung des Tierheims eine Katze gekauft hatte. Damals waren die Tiere in einer Baubaracke bei einer Kläranlage untergebracht. «Das ist ein ärmliches Tierheim», habe Morell gesagt. Als Hauser erwiderte, dass es am Geld scheitere, habe sie sofort ein Telefonat geführt und dem Tierheim eine Million Franken überwiesen. Dank dieses Startgeldes und weiteren Spenden konnte das Tierheim ohne Hypothek am jetzigen Standort gebaut werden. «2001 sind wir voller Freude eingezogen», sagt Hauser. Später wurde das Tierheim weiter ausgebaut. Es ist noch immer auf Spenden und Legate angewiesen, finanziert sich aber auch über die Ferienbetreuung von Haustieren. Das Tierheim-Fäscht soll das Tierheim bekannter machen und einen Treffpunkt bieten für alle, denen Tiere wichtig sind. «Es unterstreicht die Verbundenheit der Bevölkerung zum Tierheim», sagt Rico Hauser. «Ab jetzt soll es jährlich stattfinden.»

 

Zurück