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Einsatzreiche Sonntage und ein Sorgenkind

Erstellt von Toni Spitale | |   News

An der Soldauszahlung im «Wallberg» blickte der neue Feuerwehrkommandant Michael Fässler auf ein Jahr ganz ohne Grosseinsätze und Unwetterereignisse zurück. Und zum ersten Mal wurden Angehörige der Feuerwehr mit runden und halbrunden Dienstjubiläen geehrt.

 

Es gehört zur Tradition bei der Feuerwehr Volketswil, dass sich jeweils am Jahresanfang die Mannschaft bei Speis und Trank trifft, um die Soldabrechnung aus dem vergangenen Jahr entgegenzunehmen. Bei vielen dürfte der Sold wohl etwas geringer ausgefallen sein, denn mit 125 Einsätzen (Vorjahr 140) sticht das Feuerwehrjahr 2023 als ruhiges Jahr aus dem Mehrjahresvergleich hervor. Die Gründe fasste der Kommandant Michael Fässler kurz und knapp zusammen: keine Unwetter und keine Grosseinsätze. Dieser Umstand habe seinen Einstieg als neuer Kommandant der aktuell 68 Männer und Frauen zählenden Blaulichtorganisation erheblich erleichtert, wie Fässler weiter einräumte. Insgesamt leistete die Mannschaft 1656 Einsatzstunden. 18-mal musste sie wegen Bränden ausrücken (Vorjahr ­34-mal), 32-mal wegen Brandmeldeanlagen, 6-mal wegen Elementarereignissen und 12-mal wegen Strassenrettungen. Letztere Art von Einsätzen habe laut Fässler «extrem zugenommen». Im Fokus standen im Berichtsjahr in mehrfacher Hinsicht herausfordernde Verkehrsunfälle auf der Waro-Kreuzung, in Gutenswil sowie am Kreisel beim Feuerwehrwehrdepot in Hegnau. Das grösste Sorgenkind war aber erneut der Chimlibach. Immer wieder mussten die Floriansjünger aufgrund von Gewässerverschmutzungen an seine Ufer ausrücken. Feuerwehrtechnisch war 2023 der Donnerstag der ruhigste Tag. Die meisten Einsätze erfolgten am Sonntag. Fässler freute sich, acht Kolleginnen und Kollegen ehren zu dürfen, welche die geplanten Übungen zu 100 Prozent besucht hatten. Weiter durfte er sechs Neuzugänge willkommen heissen, musste sich aber gleichzeitig auch von sieben Angehörigen der Feuerwehr (AdF) verabschieden. Mit ihnen würden insgesamt 64,9 Jahre Feuerwehrerfahrung verloren gehen, bedauerte der Kommandant. Das Durchschnittsalter beträgt aktuell 35,4 Jahre und die durchschnittliche Dienstdauer liegt bei neun Jahren. Neun AdF konnten im vergangenen Jahr ein rundes oder zumindest halbrundes Dienstjubiläum feiern, was das Kommando dazu veranlasste, ihnen erstmals ein kleines Präsent zu überreichen. Unter den Geehrten war auch der Kommandant mit mittlerweile 20 Dienstjahren auf dem Buckel.

Mehr als der Durchschnitt

Er spüre, dass die Stimmung und Kameradschaft ungebrochen sehr gut sei, wandte sich Sicherheitsvorsteher Thomas Brauch an die Anwesenden. Er sei heute in erster Linie da, um im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates für den wertvollen Einsatz und die Einsatzbereitschaft während 24 Stunden an sieben Tagen der Woche zugunsten der Gesellschaft zu danken. «Ihr seid bereit, mehr zu leisten als der durchschnittliche Bürger.» Dann blendete Brauch zurück ins Jahr 1990, als sich Deutschland vereinigte und in Moskau der erste ­McDonald’s eröffnete. Und in Volketswil wurde letztmals der Einsatzsold angepasst. 34 Jahre lang habe sich diesbezüglich dann nichts mehr getan, musste der Sicherheitsvorstand eingestehen. Tempi passati. Der Sold ist von bisher 45 auf neu 60 Franken pro Stunde erhöht worden. «Nun sind wir auf Augenhöhe mit den umliegenden Feuerwehren. Ihr habt 2024 also gut lachen.»

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