«Wir sind auf jedes Wetter vorbereitet», schrieb die Harmonie Volketswil vor dem 1. August auf Social Media. Entgegen der Vorhersage schien jedoch den ganzen Abend die Sonne, als sich Jung und Alt zum alljährlichen Fest auf der Hutzlen versammelten. Mit Grillfleisch, Salat oder Kuchen setzten sie sich im Festzelt oder unter freiem Himmel an die Tische oder genossen den weitläufigen Ausblick über Volketswil und seine Bauernhöfe. Unter der Leitung von Ehren- und Vizedirigent Hampi Adank gab die Harmonie Volketswil ein Konzert zum Besten. Die Stücke reichten vom österreichischen Marsch über virtuose Klarinettenmusik bis hin zu «Kiosk» von Rumpelstilz.
Gegen den Adel gewachsen
Marcel Egloff, Gemeinderat, begrüsste den Hauptredner Tobias Weidmann, Fraktionspräsident der SVP im Kantonsrat. Weidmann sprach über die Wurzeln der Schweiz. «Wir sind von unten nach oben gewachsen», sagte er, «gegen den Adel». Vor nunmehr 733 Jahren besiegelte der Bundesbrief vom 1. August einen Bund, um sich gegen die Herrschaft der Habsburger zu behaupten. Weidmann zitierte daraus: «Der Bund soll ewig währen.» Weil die Schweiz von unten nach oben gewachsen sei, sei sie von den Gemeinden zu den Kantonen zum Bund dezentral föderalistisch aufgestellt. Weidmann erzählte, wie Napoleon daran scheiterte, in der Schweiz nach französischem Vorbild Zentralismus einzuführen. «Napoleon erkannte schon vor 200 Jahren die Bedeutung unseres föderalen Systems und dass die Vielfalt der Kantone die Stärke der Schweiz ausmacht», sagte er. Weidmann erinnerte daran, dass Schweizerinnen und Schweizer auch zu Zeiten der Weltkriege den 1. August feierten. Er appellierte an Zusammenhalt und Zuversicht, um die heutigen Probleme zu bewältigen, unabhängig von der politischen Meinung. «Es gehört zu einer gesunden Demokratie, verschiedene Meinungen zu haben, das macht uns aus.» Auch zukünftige Generationen würden weiterhin den Nationalfeiertag feiern. Weidmann schloss seine Rede mit den Worten: «Das ist der Bund für die Ewigkeit, und den wollen wir wahren. Ich glaube an die Schweiz.»
Die Festbesuchenden standen auf, um unter der Begleitung der Harmonie Volketswil den Schweizerpsalm zu singen. Der Tradition folgend wurde im schwindenden Sonnenlicht ein Höhenfeuer entzündet.