Insgesamt 13 Gäste durfte der Gemeinderat Jean-Philippe Pinto zur Sport- und Kulturehrung begrüssen, die zum zweiten Mal in Folge im Restaurant LaVita stattfand. Er würdigte im Speziellen das vielseitige und rege Vereinsleben sowie das gute Angebot für Jung und Alt in Volketswil, zwei Eigenschaften, die den Titel "Sport- und Kulturstadt" durchaus rechtfertigten. Dass die Stärken im Sport aber bei den weniger bekannteren Sportarten wie Geländewagenfahren, Bogenschiessen oder Voltige lägen, sei allgemein bekannt. So stellte es auch keine Überraschung dar, dass die ersten beiden Volketswilerinnen, denen er an diesem Mittwochabend gratulieren durfte, zwei Repräsentantinnen aus einer der eben genannten "Randsportarten" waren. Leonine Linsbichler gewann die Bronzemedaille im Voltigieren an der Schweizermeisterschaft und erreichte an der Europameisterschaft den 14. Platz. Ihre Kollegin Maren Schulthess erreichte den dritten Platz im Einzel an der Schweizermeischaft, wurde als Ersatz für die Europameisterschaft selektiert und schaffte es mit der Voltige Tösstal in der Elite auf den zweiten Platz. Die beiden gaben vertiefte Einblicke in eine Sportart, in der das Vertrauen zwischen Mensch und Tier sowie die Galoppqualitäten eines Pferdes eine matchentscheidende Rolle spielen.
Sehr viel am Üben
Luana Jäggli erhielt einen Händedruck für ein Sportart, die - so der Gemeindepräsident - in Volketswil top, aber vor allem in der Westschweiz und im Tessin verbreitet ist: Twirling, oder rhythmische Sportgymnastik mit einem Stab. Jäggli kehrte von der Schweizermeisterschaft im Artistic Twirl mit Gold, im Solo 1 Stab sowie im Freestyle je mit Silber und im Team mit Bronze nach Hause. Nicht ohne Stolz meinte sie: "Volketswil ist so erfolgreich, weil wir sehr oft am Üben sind."
Drei- bis viermal pro Woche fegt Tristan Geiger mit seiner Tanzpartnerin übers Parkett. Sie sei impulsiv, er eher der ruhigere Pol. Letztes Jahr holte sich das Paar den Vize-Schweizermeistertitel in der Hauptkategorie Latein. Für dieses Jahr haben sich der Physiotherapie-Student und die Psychologie-Studentin die Messlatte um eine Stufe höher angesetzt. Dem Curling, eine Tätigkeit, die Teamwork, Präzision und Strategie erfordert, hat sich das Ehepaar Dieter und Isabelle Wüest verschrieben. Ehemann Dieter steht seit mehr als 50 Jahren auf dem Eis, wie er anmerkte. In der Kategorie Mixed-Team erzielten sie an der Schweizer Curling-Meisterschaft die Goldmedaille, an den Weltmeisterschaften schafften sie es immerhin auf den dritten Platz.
Zu einem oft gesehenen Gast an der Kultur- und Sportehrung ist Fritz Blumer geworden. Früher brillierte er als Paartänzer und Kampfsportler, in jüngster Vergangenheit hat es ihm das Bogenschiessen angetan. Er trägt unter anderem den Schweizermeistertitel "Bowhunter-Recurve Veteranen", ergatterte sich im Team "Bowhunter" Gold und im "Barebow 50+" an der Outdoor-Schweizermeisterschaf Silber. "Beim Bogenschiessen zählt jeder Mil limeter", betonte Blumer, der ohne Zielvorrichtung an seinem Sportgerät an den Wettkämpfen mitmacht. Ein weiterer Gast mit Vornamen Fritz konnte zwar nichts über gewonnene Medaillen erzählen, dafür aber etwas über sein neustes, literarisches Werk, ein Kurzgeschichten-Band unter dem Titel "Rias rauchige Stimme". Ein Exemplar hatte der Autor Fritz Billeter, inzwischen 95-jährig, dem Gemeindepräsidenten als Geschenk mitgebracht. Von 1971 bis 1995 war Billeter Kulturredaktor beim Tages-Anzeiger. Mit seiner Ehefrau, einer eheamligen Theaterschauspielerin, wohnt und lebt er seit nunmehr 14 Jahren in Volketswil, wo es ihm ausserordentlich gut gefalle. Auch die grosse Tischrunde im "LaVita" schien Billeter zu geniessen. "Ich sitze da und warte auf Inspiration", meinte er augenzwinkernd.
Nach dem Fest ist vor dem Fest
Stellvertretend für den gleichnamigen Verein durften Michelle Halbheer und Andreas Künzler eine Ehrung für den im Herbst eröffneten Pumptrack beim Gries in Empfang nehmen. Künzler zeigte sich erfreut darüber, dass sie die Anlage so realisieren konnten, wie sie sich auch erhofft hatten. "Das Pumptrack wird seither rege und bei jeder Witterung genutzt", ergänzte Halbheer. Der Weg bis zur Eröffnung sei lang und nicht einfach gewesen. "Wir hoffen, dass dieses unterschwellige Sport- und Freizeitangebot für Jung und Alt die nächsten 30 bis 40 Jahre erfolgreich durchält." Das im Juli durchgeführte Dorffest war ein weiterer, markanter Anlass im Veranstaltungskalender der Gemeinde. Jean-Philippe Pinto würdigte den Mut des sechsköpfigen OKs, das Fest an einer neuen Lokalität - nämlich im Gries - durchzuführen. OK-Präsident Marco Schmäh sprach von einem friedlichen Event und von glücklichen Ortsvereinen. Nach dem Fest ist vor dem Fest: Das nächste Dorffest sei in Planung. Und danach - im Jahr 2032 - soll dann das 100-jährige Bestehen der Politischen Gemeinde Volketswil gefeiert werden.