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Innovationsschub für Volketswil: Startschuss für Zusammenarbeit mit dem Innovationspark Zürich (IPZ)

Erstellt von Isabel Schorer | |   Unsere Zeitung

Mit einem starken Auftakt hat die Standortförderung im Auftrag der Gemeinde Volketswil im Kultur- und Sportzentrum Gries gezeigt, dass Volketswil bereit ist, gemeinsam mit dem Innovationspark Zürich (IPZ), mit Startups und mit etablierten Unternehmen neue Wege zu gehen. Der öffentliche Anlass «Innovationspark Zürich – Chance für Volketswil» mit rund 100 Teilnehmenden markierte den Beginn einer Zusammenarbeit für eine zukunftsorientierte Wirtschafts- und Standortentwicklung.

Andrea Thöny, Geschäftsführer der IPZ Operation, erläuterte die Entwicklung des IPZ und die Chancen, die sich für Gemeinden im Umfeld ergeben. Er machte deutlich, dass Forschung, Hightech-Anwendungen und unternehmerisches Arbeiten immer stärker ineinandergreifen müssen – und so neue Ökosysteme entstehen. «Innovation entsteht dort, wo Offenheit herrscht und Menschen bereit sind, gemeinsam Neues zu denken», sagte Thöny. Das anregende Inputreferat zum IPZ als Nukleus für Innovationskraft löste auch beim Publikum etwas aus, so wurde zum Beispiel nach der Vereinbarkeit von Luft- und Raumfahrt mit Nachhaltigkeit gefragt, insbesondere deshalb, weil bereits heute Unternehmen in Volketswil im Bereich Aerospace tätig sind. Thöny unterstrich, dass beide Themen heute eng zusammengehören – einerseits technologisch, andererseits aufgrund wachsender Anforderungen an Energieeffizienz, Materialien und Infrastruktur.

Neue Startups in nächster Nähe

Auch der anschliessende Podiumsdialog zeigte auf, wo Herausforderungen und Chancen liegen. Ein erster Schwerpunkt bildete der Wille die Rolle von Volketswil im Innovationssystem zu stärken – durch Netzwerke, Orte für Begegnungen und Gefässe für Ideen. Unternehmer Mirco Hofstetter von der Novita Engineering regte an, Formate wie Pitching Nights, ein «House of Innovation» oder ein digitales MatchingTool für Projekte voranzutreiben. «Wir haben hier starke etablierte Betriebe und neue Startups in nächster Nähe – es braucht nun digitale und physische Begegnungsräume, wo wir mehr übereinander erfahren beziehungsweise auch Neues ko-kreativ entwickelt werden kann», so Hofstetter. Auch der IPZ steht ein für solche Formate und prüft sein digitales Vernetzungsportal auch für Volketswil zu öffnen.

Umgestaltung zu einem Mischgebiet in Vorbereitung

Ein zweiter Fokus bildete das Thema Mobilität. Einerseits wurden die Lagevorteile von Volketswil hervorgehoben, andererseits wurde klar, dass nicht nur der Individualverkehr, sondern auch der ÖV und der Langsamverkehr an Bedeutung gewinnen – und dafür kreative und langfristige Lösungen gefunden werden müssen. Ebenfalls wurde vom Publikum mehrmals nach konkreten Startterminen und den geplanten Projekten gefragt. Der Standortförderer führte aus, dass einerseits der IPZ bereits heute Unternehmen nach Volketswil vermittelt, die keinen Platz auf dem IPZ-Areal haben – und dass es auf der anderen Seite Vermieter, insbesondere im Industriegebiet gibt, welche gerne die Bedingungen den Bedürfnissen von Startups und Tech-Firmen anpassen. Auch wurde darauf hingewiesen, dass die angestrebte Umgestaltung der Zürcherstrasse zum Innovationsquartier, also zu einem Mischgebiet, welches sich auf die Bedürfnisse dieser innovationskräftigen Unternehmen ausrichtet, in Vorbereitung ist. Hierzu werden im nächsten Jahr die Grundeigentümerschaften und die Bevölkerung detaillierter informiert. «Wir wollen WiVo* (Wirtschaftsstandort Volketswil) so weiterentwickeln, dass Unternehmen wachsen können, neue Partnerschaften entstehen und wir Talente anziehen, die etwas bewegen wollen», erklärte Muri. Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto ergänzte: «Volketswil ist bereits ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort mit hoher Lebensqualität. Nun gilt es, das noch brachliegende Potenzial nachhaltig zu nutzen, die Entwicklung schrittweise umzusetzen und auch die Bevölkerung aktiv miteinzubeziehen.»

"Volketswil ist nicht einfach Nachbar"

Der Abend zeigte eindrücklich, dass zwar noch viel Arbeit, Mut und Durchhaltewille bezüglich Projekten, Infrastruktur und Gebietsentwicklungen seitens Standortförderung, Wirtschaft und Gemeinde nötig ist - aber die Haltung für ein starkes Ökosystem bereits angekommen ist. Offenheit für Kooperationen, Bereitschaft für Experimente und das Bedürfnis nach einem gemeinsamen Verständnis von Zukunft. Marcel Muri unterstrich: «Volketswil ist nicht einfach Nachbar des IPZ – wir sind Teil eines wachsenden Innovationsraums, und wir wollen aktiv mitwirken.» Die Standortförderung und die Gemeinde nutzen diese Energie nun gemeinsam mit lokalen Unternehmen, dem Industrie- und Gewerbeverein und dem IPZ nächste Massnahmen zu definieren – um Schritt um Schritt den Weg zu gehen, dass Volketswil mit seinen Arbeitsplätzen und Menschen langfristig ein relevanter Akteur in der Innovationslandschaft ist.

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