Das ist nichts anderes als die Übersetzung des griechischen Wortes «Evangelium» ins Deutsche. Also ganz genau wäre es ja «Frohe Botschaft» oder «Gute Nachricht». Aber das tönt auch schon wieder äs bitzli angestaubt. Als künftiger Pfarrer ist es meine Aufgabe, das Evangelium immer wieder neu in unsere heutige Sprache zu übersetzen. Damit wir es verstehen. Damit wir verstehen, was es mit mir, mit dir, mit Ihnen, mit uns zu tun hat. Jesus hat man vor 2000 Jahren vorgeworfen, dass er eine unerhörte religiöse Sprache spreche. «Min Dad isch dä Härrgott himself.» Wer so öppis heute sagt, wird auch schräg angeschaut. Zu Recht, IMHO (in my humble opinion/meiner bescheidenen Meinung nach). «Mis Vorbild isch dä Jesus.» Das tönt ebenfalls speziell. Zu Unrecht, IMHO! «D Chilä chan au modärn redä.» Das ist der Anspruch, dem ich persönlich gerecht werden will. Das ist nicht einfach, meistens gebe ich zu komplizierte Antworten auf einfache Fragen. Aber ich schaffä draa. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und freue mich über kleine Fortschritte. Et voilà! Genau das wäre doch auch eine gute Antwort: «Ich gebe die Hoffnung nicht auf und freue mich über kleine Fortschritte!» Oder eben kurz und knapp: Judihui! Freude ist – trotz allem – möglich. Gott sei Dank! Amen.
Philipp Schultheiss, reformierter Vikar