«Wir waren am Anfang etwas zu euphorisch gewesen», räumt Markus Schneiter ein. Der ehemalige Feuerwehrkommandant von Volketswil ist OK-Chef der BluesNight und gehört zum Quartett der lokalen Crossed Roads Blues Band. Schneiter kommt aber auch ins Schwärmen, wenn er an den allerersten Konzertabend zurückdenkt, der 2022 in der Kuspo Gries über die Bühne ging: Die Kuspo sei in einen Zustand gebracht worden, dass die Leute vor Freude Tränen in den Augen gehabt hätten. «Wir hatten einen massiven Aufwand betrieben, die Halle mit Palmen dekoriert und die Wände für eine bessere Akustik abgedeckt. Draussen gab es drei Food-Stände, das Wetter war fantastisch und die Festwirtschaft lief auf Hochtouren.» Nur: Die Anzahl der Besucherinnen und Besucher blieb unter den Erwartungen. 250 anstatt der erhofften 500, was zu einem Defizit führte, das «generöserweise» durch die Gemeinde gedeckt worden sei. «Wir wollten auf alle Fälle weitermachen, die Frage war nur, wo.» Alsbald blieb als einziger möglicher Alternativstandort nur noch der Theatersaal im Gemeinschaftszentrum in der Au übrig. Die letzten beiden BluesNights fanden jeweils im ausverkauften Saal vor 100 Besucherinnen und Besuchern statt.
Nicht mehr so laut
Eine grosse Herausforderung ist aber auch im In der Au die Akustik. Das gelte im Allgemeinen für Säle, die nicht spezifisch für Konzerte gebaut worden sind, erläutert Schneiter. Die fix installierte Tonanlage sei zwar gut, aber nicht für laute Musik ausgerichtet. Auch an einer BluesNight kann es laut werden. Diese Erfahrung machten die Organisatoren insbesondere am letztjährigen Anlass. «Damit es dann für die Ohren doch noch schön tönt und sich der Sound nicht überschlägt, werden wir auch dieses Jahr wieder zusätzliche Lautsprecher installieren – nicht, dass uns die Leute während des Konzerts davonlaufen.» Das vierköpfige OK – dem nebst Markus Schneiter auch Godi Zürcher, Andreas Künzler und Andrea Lareida angehören – hat für den kommenden Konzertabend Musiker engagiert, die von der Lautstärke her nicht obenaus schlagen. Da sie über 30 Anfragen erhalten hätten, sei es ihnen auch nicht schwer gefallen, jene Bewerber zu berücksichtigen, die dieses Kriterium erfüllen würden. Als Grund für das grosse Interesse nennt Schneiter unter anderem die Lokalität. Die familiäre Clubatmosphäre im In der Au, auf Tuchfühlung mit dem Publikum, sei genau der Rahmen, in dem Bands gerne auftreten. Das habe ihm erst kürzlich eine Managerin einer Band mit internationaler Besetzung, die auch gerne nach Volketswil gekommen wäre, in einer E-Mail so bestätigt.
Nur noch 90 statt 100 Plätze
Als zweite Herausforderung nennt der OK-Chef das Sponsoring. 2023 sei es ihnen geglückt, eine schwarze Null zu schreiben, im letzten Jahr hätten sie gar einen kleinen Gewinn erzielt. Seit diesem Jahr ist die BluesNight übrigens eigenständig als «einfache Gesellschaft» formiert und ist nicht mehr der Kulturkoordination der Gemeinde Volketswil angehängt. «Es war nicht einfach, aber letztlich konnten wir für die Durchführung genügend kulturfreundliche Sponsoren gewinnen», freut sich Schneiter und drückt damit gleichzeitig die Wertschätzung des OKs gegenüber den zahlreichen Privat- und Firmengönnern aus. Immer wieder habe er in Gesprächen und Briefen beteuert, dass Volketswil einen solchen Anlass wie die BluesNight verdiene. Und dies habe sich letztendlich auch bezahlt gemacht. Das einzige Risiko liege nun nur noch bei den Tickets, von denen bis dato rund die Hälfte verkauft seien. Das OK ist zuversichtlich und rechnet auch für die vierte BluesNight mit einem vollen Saal. Um dem Publikum ein bisschen mehr Komfort zu bieten, werden nur noch 90 Sitzplätze angeboten, und es werden im Saal auch keine grossen Tische mehr aufgestellt. Die Festwirtschaft mit Grill und den beliebten Riesenhamburgern aus der lokalen Metzgerei Kehl wird bei schönem Wetter wieder im Freien betrieben. Eine Bar und das beliebte Kuchenbuffet werden das kulinarische Angebot abrunden. Folgende drei Künstler / Formationen bilden ab 19 Uhr das Line-up: The Delta Magpie, eine Ein-Mann-Band, welche die Musik und die Seele des Mississippis nach Europa bringt. Das Duo Hartmann und Sutter, das mit Mundharmonika, Gitarre, Cigarbox, Akkordeonkoffer und ein paar Schlaginstrumenten für eine grosse Klangvielfalt sorgt. Und last but not least sorgt die lokale Crossed Roads Blues Band mit Chris Fletcher (Gitarre, Gesang), Andy Künzle (Drums), Andrea Lareida (Bass) und Markus Schneiter (Bluesharp) für den krönenden Abschluss.
Das Wichtigste in Kürze Samstag, 3. Mai, im Saal des Gemeinschaftszentrums in der Au. Festwirtschaft: ab 17 Uhr, Konzertbeginn: 19 Uhr. Tickets: Vorverkauf unter www: eventfrog.ch. Tickets Erwachsene: 42 Franken (Abendkasse: 48 Franken). Jugendliche bis 20 Jahre: 30 Franken. Mit Volketswiler Kulturabo: 25 Franken. Weitere Infos unter: www.bluesnightvolketswil.ch