Es ist schön zu sehen, dass der geplante Mobilfunkmast in Kindhausen nicht nur Funkwellen, sondern auch Wellen der Emotionen auslöst. Als jemand, der sich für eine funktionierende Infrastruktur einsetzt, nehme ich sachliche Kritik sehr ernst – andere gelegentlich auch mit Humor. Nicht, um zu spotten, sondern weil man manchen «Argumenten» anders kaum begegnen kann, ohne sich selbst in einen Aluhut wickeln zu müssen. Mir wird vorgeworfen, ich hätte mit "Spott und Überheblichkeit" auf Ängste reagiert. Ich gestehe: Manchmal fällt es schwer, den schmalen Grat zwischen Skepsis und Verschwörungstheorie zu übersehen – insbesondere, wenn Studien erneut pauschal als "industriegesteuert" abgetan werden und diffuse "Langzeitgefahren" den Raum dominieren. Natürlich ist Wissenschaft kein Dogma – aber sie bleibt doch etwas mehr als Bauchgefühl im Brennpunkt der Strahlung. Apropos Strahlung: Der geplante Mast steht nicht in der Mikrowelle, sondern folgt geltenden Normen – inklusive strenger Vorsorgegrenzwerte, die weltweit Anwendung finden. Dass sich einige Anwohner "direkt betroffen" fühlen, ist verständlich. Doch Gefühle sind keine Messwerte. Und Angst ist ein schlechter Funkberater. Auch ich möchte keine Funklöcher – aber auch keine Denkgruben. Wenn ein Notruf zur Nebensache wird und plötzlich 400-Meter-Mindestabstände im kleinen Kindhausen (Durchfahrt Effretikerstrasse rund 800m) gefordert werden, dann wird klar: Die Antenne ist nicht das Problem. Sie ist das Symbol für eine diffuse Unsicherheit, die durch Argumente nicht immer erreicht wird. Die Gemeinde Volketswil hat den vermutlich optimalen Platz, im immer dichter besiedelten Kindhausen, für dieses Bauprojekt evaluiert. Zum Schluss: Ich habe nie jemanden mit Flacherdlern gleichgesetzt – aber wenn sich jemand betroffen fühlt, weil ich absurde Vergleiche erwähne, dann zeigt das eher, wie wenig absurd die eigene Argumentation sein will. Vielleicht sollten wir alle öfter sagen: "Ich weiss es nicht genau – aber ich frage jemanden, der es weiss." Dann funkt’s auch wieder – in Kindhausen. Ich wünsche eine erholsame Sommerzeit.
Marco Bitschnau, Kindhausen