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"Wir sind eine lockere Gemeinde"

Erstellt von Toni Spitale | |   News

Am Willkommenstag gingen 62 Zugezogene mit ihrem neuen Wohn- und Lebensort auf Tuchfühlung. Dabei wurden auch viele neue Kontakte untereinander und zu den anwesenden Behördenmitgliedern geknöpft.

«Wir sind eine lockere Gemeinde – wir sind per du», eröffnete der Gastgeber Jean-Philippe Pinto im Garten des Café N’Au den Apéro. Der Gemeindepräsident geizte einmal mehr nicht mit Adjektiven. So bezeichnete er das bald 20'000 Einwohnende zählende Volketswil mit einem Augenzwinkern als schönste Gemeinde der Welt. Bei der darauffolgenden Präsentation im Saal rückte er den Ort gar in den Mittelpunkt der Schweiz, dies weil der Video Assistance Referee des Schweizer Fussballs hier ansässig ist. «Im Mittelpunkt stehen heute aber Sie», wandte sich Pinto an die im vergangenen Jahr neu Zugezogenen. «Es geht darum, Sie kennen zu lernen.» Knapp 20 weitere Gäste, Mitglieder der Behörden, Vertreter der Verwaltung, der Landeskirchen und Parteien waren ebenfalls zugegen. Bei bestem Ausflugswetter ging es danach zu Fuss auf den Hausberg Hutzlen und via das alte Dorf zurück zum Gemeinschaftszentrum in der Au, wo der Willkommenstag bei Kaffee und Kuchen ausgeklungen wurde.

Ein Geschenk aus Hamburg

Sabine Zumbühl-Philippi ist direkt aus dem hohen Norden Deutschlands – aus Hamburg – mit 200 Umzugskisten hierher gezogen. Ihr Ehemann Primus Zumbühl hatte einen etwas kürzeren Weg. Er lebte bislang in der Stadt Zürich. Das Ehepaar hielt drei Jahre lang im ganzen Umkreis nach einem Einfamilienhaus Ausschau. An der Weinbergstrasse wurde es fündig. Die beruflich als Diplom-Designerin tätige Ehefrau schwärmt: «Wir schätzen die Nähe zum Flughafen und dass hier alles so grün ist.» In Volketswil möchte sie künftig auch Malworkshops für Kinder und Erwachsene anbieten. «Ich habe das Gefühl, dass Volketswil eine kreative Gemeinde ist.» Dem Gemeindepräsidenten überreichte sie ein Buch über Hamburg. Es sei das erste Mal, dass er an einem Willkommenstag ein Geschenk erhalten hätte, zeigte sich Pinto überrascht und schloss nicht aus, dass einer der nächsten Ausflüge des Gemeinderates in die Hanse-Stadt führen könnte. Für die Neuzuzügerin war das Mitbringsel eine Selbstverständlichkeit, wie sie nachschob: «Wenn ich schon eingeladen bin, wie heute am Willkommenstag, dann bringe ich auch etwas mit.»

Wohnraum zu einem vernünftigen Preis

Peter Lanz und Ruth Walder haben sich im Lindenhof niedergelassen. «Es ist ein Traum und wir können uns wirklich nicht beklagen», erzählt Ruth Walder. Die vielen Einkaufsmöglichkeiten, der Bahnhof Schwerzenbach in Gehdistanz und die ländliche Umgebung, alles stimme. 14 Jahre lang wohnten sie in Zürich-Altstetten in einer Grossüberbauung der UBS-Pensionskasse mit 240 Wohnungen. Als die Eigentümerin ankündigte, dass sie bestehende Siedlung abreissen und auf dem Grundstück neu 520 Wohnungen realisieren wolle, streckte das Paar quasi gezwungenermassen die Fühler nach einer neuen Bleibe aus. «Wir sind froh, hier noch zu einem vernünftigen Preis Wohnraum gefunden zu haben», so Peter Lanz.

Zuzüge gab es weiter aus den Nachbarorten. Ein älteres Ehepaar aus Schwerzenbach hat sein Einfamilienhaus den Kindern überlassen und haust nun «glücklich und zufrieden» im VitaFutura in der Au. Craig Stirnimann liess Dübendorf hinter sich, um im alten Dorfkern von Zimikon ansässig zu werden. «Ich wusste vorher nicht einmal wo Zimikon liegt», gesteht der Neuzuzüger, der in Australien geboren ist. Er schätze die Ruhe und dass er mit dem Velo in 15 Minuten am Greifensee sei. Seinen Entscheid, hierher zu ziehen, habe er bislang noch keinen Moment bereut.

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