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Agrar-Initiativen - Abstimmung vom 13. Juni

Erstellt von Carin und Christoph Portmann, Volketswil | |   Unsere Zeitung

Landauf und landab hängen an vielen Bauernhäusern Transparente mit der Mitteilung, Agrar-Initiativen «2 × Nein». Auch wir haben uns Gedanken gemacht, ob wird die Initiativen unterstützen oder ablehnen wollen. Nach reiflicher Überlegung und sorgfältigem Abwägen werden wir nun den beiden Agrarinitiativen überzeugt zustimmen.

Seit Jahren liest und hört man, dass es immer weniger Insekten gibt, die Artenvielfalt in Gewässern stark abnimmt, in immer mehr Gemeinden das Trinkwasser nicht mehr genutzt werden kann und unsere Böden stark belastet sind. Diese Tatsachen stimmen uns mehr als nachdenklich. Ist es erstrebenswert, eine solche Landwirtschaft zu unterstützen beziehungsweise zu tolerieren? Wir wissen, dass der Bund etwa 300 Pestizide zugelassen hat und diese fleissig von den Bauern eingesetzt werden. Wie sich diese Pestizide im Boden und Gewässern untereinander verhalten und neue chemische Verbindungen eingehen, ist ein zusätzliches Risiko. Wir geben viel Geld für unnütze Dinge aus. Für Lebensmittel sind wir aber nicht bereit, einen fairen Preis zu zahlen. Unbehandeltes Gemüse und Früchte sind eine echte Lebensqualität. Die grossen Chemiemultis wollen weiterhin, dass die Landwirtschaft ihre Pestizide kauft, die Grossverteiler wollen weiterhin grosse Gewinne erzielen, Verlierer sind die Menschen und die Natur. Längst ist bekannt, dass Pestizide Nervenkrankheiten und Krebs auslösen können. Einmal mehr stehen Geldinteressen über der Natur, aber die Natur und die Gesundheit kann nicht mit Geld zurückgekauft werden. Bis jetzt wird der Wahlkampf sehr emotional geführt und der Bauernstand hat sich wie immer gut positioniert und ist übermächtig – schliesslich geht es um viel Geld. Bis dato hat sich die Grüne Partei kaum geäussert – obwohl doch diese Agrar-­Initiativen zu ihren Kernkompetenzen gehören. Offensichtlich hat man Angst, Wählerstimmen zu verlieren, wenn man sich für diese beiden Initiativen ausspricht. Bei einem Ja der beiden Initiativen liegt die Übergangsfrist bei acht beziehungsweise zehn Jahren. So lange gibt man den Bauern Zeit, um von den Pestiziden wegzukommen. Dies bedeutet aber auch, dass sie noch so viele Jahre mit ihren Pestiziden die Böden und das Gewässer verunreinigen können. 

Carin und Christoph Portmann, Volketswil

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