In der pfarreilichen Sozialarbeit höre ich oft: «Gut, dass es dich bzw. dein Angebot gibt.» Und trotzdem folgt der Nachsatz: «Ich bin so froh, dass ich dich nicht brauche!» Anwältin sein für Menschen mit und ohne Stimme? Oder «Wie wird Partizipation gelebt?» Seit einiger Zeit läuft ein Prozess zur Sichtbarmachung der Anliegen der älteren Bevölkerung hier in der Gemeinde. Dies geht mit einer Professionalisierung einher. Eine der Fragen lautet: «Wann beginnt Alter und wo Mitbestimmung?» Beides Anliegen von Hoffnung und für (Mit-)Wirkung. Auch die pfarreiliche Sozialarbeit bewegt sich an den Übergängen von Selbstbestimmung bis Selbstüberschätzung oder Fremdbestimmung. Dabei könnte eine Frage lauten: «Wie funktioniert Autonomie und/oder Selbstbestimmung?» Zurück zur Aussage des Radiobeitrages: «Ehrliche» Placebos helfen! Wir haben die Möglichkeit zur Wahl, uns zu entscheiden. Selbstwirksam zu sein. Autonom, bewusst oder unbewusst und in Gemeinschaft. Meine persönliche Meinung steht im Hintergrund: Meine Aufgabe ist die einer Geburtshelferin und Ermöglicherin. Ab und zu bin ich auch ein Kristallisationspunkt zur Meinungsbildung. Dabei reiben sich Meinungen und Menschen. So kann ein Altersleitbild für die Gemeinde und die Menschen, die hier leben (und arbeiten), entstehen. Die Bezüge und die Erfahrungshintergründe sind vielgestaltig; teils divers. In kirchlichem Kontext reden wir von Seniorenpastoral. Beide sind Bekenntnisse zur Teilhabe. Hoffnung als Wirkungsziel? Gedanken und Stimmen werden artikuliert, gebündelt und festgeschrieben. Daraus soll ein Leitbild für das Zusammenleben der älteren Menschen in der Gemeinde werden. So wie es defensive und offensive Persönlichkeiten gibt, ist das Wirkungsziele der kleinste gemeinsame Nenner. Im Geiste von Ideal und Wirklichkeit geleitet, will die Gemeindepolitik die Rolle von Gotte & Götti für die ältere Bevölkerung übernehmen. So mein Wunsch für ehrliche Placebos.
Veronika Mensching, katholische Pfarrei Volketswil
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