Jeder hat sie schon einmal gesehen. Die hellgrünen Lastwagen von Schneider Umweltservice. In der Region gehören sie mittlerweile zum gewohnten Strassenbild. «Von der Farbe her sind wir absolut aktuell», eröffnete Rico Sommerhalder mit einem Augenzwinkern den Rundgang durch das Recycling-Center an der Erlenwiesenstrasse, das auf der Höhe der Jowa etwas versteckt zwischen zwei Industriegleisen liegt. Seit 2001 rezykliert dort ein dreizehnköpfiges Team Stoffe aus der Bauwirtschaft und dem Gewerbe – und führt diese zum Grossteil wieder in die Kreislaufwirtschaft zurück. Das Areal sei ihr noch gar nie aufgefallen, meinte ein langjähriges Parteimitglied aus Volketswil verwundert. Von der Platzkapazität her laufe der hiesige Betrieb am Limit. Deshalb, so führte der Geschäftsführer Rico Sommerhalder aus, habe man in der Hard ein zusätzliches Terrain erwerben können und werde dieses bis 2020/21 sukzessive zu einem weiteren, vollwertigen Recycling-Center ausbauen.
Mehr Leute produzieren mehr Abfälle
Volketswil ist einer von insgesamt sechs Standorten in den Ballungszentren Zürich, Zug und Luzern. Oder in den Worten von Sommerhalder: «Wir sind dort tätig, wo viele Menschen leben.» Die Dichte der Recycling-Center habe den Vorteil von kurzen Transportwegen. Erfreulich ist, dass zwischen 2014 und 2018 der Dieselverbrauch um 15 Prozent reduziert werden konnte, obwohl wir in diesem Zeitraum mehr Material transportiert haben. Das Bevölkerungswachstum helfe dem Unternehmen. «Wo es mehr Leute gibt, gibt es auch mehr Abfälle», legte Sommerhalder dar. Aber auch die derzeitige «grüne Welle» wirke sich positiv auf den Geschäftsgang aus. Hinzu komme noch der Trend des verdichteten Bauens. Wenn vermehrt alte Gebäude abgebrochen würden, schlage sich dies in den Auftragsbüchern nieder.
Preisreduzierungen bei Sekundärrohstoffen
Sommerhalder sprach aber auch über die aktuellen Herausforderungen der Abfall- und Stoffstromwirtschaft. Einerseits würde der Branche die Konkurrenz durch die öffentliche Hand zu schaffen machen, andererseits lägen die Preise für Sekundärrohstoffen derzeit so tief, dass sich kaum mehr eine vernünftige Rendite erzielen lasse. Ein weiteres Problem seien die wachsenden Stauzeiten in der Region, was sich nachteilig auf die Effizienz der Transportabläufe auswirke. Stets ist das Unternehmen auch auf der Suche nach Leuten die «arbeiten wollen und können». Lernende seien eher schwieriger zu finden, obwohl die Ausbildung zum «Recyclist» sehr abwechslungsreich und vielfältig sei.
Noser: Freisinnige Politik ist nachhaltig
Auf dem Rundgang nahm auch der Zürcher FDP-Ständerat Ruedi Noser teil und zeigte sich an der Thematik sehr interessiert. Wenn man bedenke, dass bis ins Jahr 2050 rund 10 Milliarden Menschen auf dieser Erde leben werden, gelte es alles daran zu setzen, die Stoffe wieder in die Kreislaufwirtschaft zurückzugewinnen. An seinem eigenen Handeln gemessen bezeichne er sich als «ur-nachhaltigen Menschen». Freisinnige Politik sei für ihn schon immer nachhaltige Politik gewesen, schloss Noser den Bogen zu seiner Partei und untermauerte diese Aussage mit prominenten Beispielen aus der Vergangenheit.
Weitere Infos findet man auch im Internet unter www.umweltservice.ch
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