Schulpflege Volketswil Im «Forschungszentrum» sind sieben Schülerinnen und Schüler konzentriert am Arbeiten. Sie lösen Übungsaufgaben zum bevorstehenden Informatik-Biber-Wettbewerb, einem weltweiten Online-Informatikwettbewerb. Die Kinder und Jugendlichen kommen aus unterschiedlichen Volketswiler Schuleinheiten – ihr Alter geht aktuell vom eigentlichen Zweitklässler, der eine Klasse übersprungen hat und jetzt ein Drittklässler ist, bis hin zum Sekschüler. Am Mittwochmorgen sind sie für jeweils vier Stunden im Pavillon neben dem Schulhaus Zentral, der in dieser Zeit zum «Forschungszentrum» wird. «Der Name ist Programm», erklärt Marianne Buser Steiger. Sie ist Leiterin des neu aufgebauten Forschungszentrums der Schule Volketswil. In diesem werden besonders begabte Schülerinnen und Schüler gemäss ihren individuellen Begabungen in ihrer Entwicklung unterstützt, gefördert und gefordert. «Knobeln, divergentes Denken fürs Problemlösen trainieren oder Kreativität gehören zum ‹Warm up› fürs Gehirn und sind Einstieg in den Morgen», erklärt sie. «Danach folgt ein gemeinsames Schwerpunktthema wie zum Beispiel Topologie, Binäres Zahlensystem, Algorithmen und Wahrscheinlichkeit, Platonische Körper und aktuell Kryptologie und Verschlüsselungssysteme.» Jedes Kind arbeitet aber auch an individuellen Projekten und Aufgaben – abgestimmt auf seine Interessen und Begabungen.
«Futter fürs Gehirn»
«Im Forschungszentrum sind Schnelldenkerinnen und Schnelldenker, die neben der Förderung in der Klasse und den schulhausinternen Förderprogrammen noch herausfordernderes ‹Futter› fürs Gehirn brauchen», so Buser Steiger. Da sie in der Regelklasse unterfordert sind, müsse der Schulstoff gestrafft und durch ergänzende Vertiefungen und speziell anspruchsvolle Aufgaben «angereichert» werden. «Für einige Kinder reicht dies aber noch nicht. Langeweile als Dauerzustand kann Gift sein fürs Gehirn. Diese Unterforderung kann dazu führen, dass Kinder verhaltensauffällig werden, den Unterricht stören, in den Rückzug gehen, oder sich gar weigern in die Schule zu gehen», so die Förderexpertin. Mit dem Besuch des Forschungszentrums sollen auch diese Kinder gefordert und gefördert werden, um an den individuellen Leistungsgrenzen zu lernen und schliesslich ihr Potenzial entfalten können.
Pilotprojekt soll definitiv eingeführt werden
Das Forschungszentrum ist ein Teil des Pilotprojektes der neu konzipierten Begabungs- und Begabtenförderung (BBF) innerhalb der Schule Volketswil. Mit dem Pilotprojekt, das im Frühling 2023 gestartet ist, soll die Begabungs- und Begabtenförderung innerhalb der Schule Volketswil wieder institutionalisiert geführt und durch ein entsprechendes Konzept eine qualitativ hochwertige und angemessene Förderung in allen Schuleinheiten garantiert werden. «Für schulisch schwächere Schülerinnen und Schüler gibt es zu Recht bereits vielfältige Fördermassnahmen. Nun möchten wir auch Kinder mit dem Potenzial zu exzellenten Leistungen und Begabungen besser fördern können», so Marianne Buser Steiger, die massgeblich am neuen Konzept mitgearbeitet hat. An der Schulgemeindeversammlung vom 12. Dezember wird über die definitive Einführung des Projekts und die damit beantragten Stellenprozente entschieden.
Auch in der Klasse und in jeder Schuleinheit
Der Klassenunterricht ist dabei der erste und wichtigste Förderort für differenzierte, stärkenorientierte und individualisierte Lernsettings und begabungsfördernde Lernarchitekturen und Lernbegleitungen. Jedes Kind hat Begabungen und soll in seinen Stärken gefördert werden. Mit dem neuen Konzept sollen in jeder Schuleinheit für die Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen ergänzende, herausfordernde schulinterne BBF-Förderprogramme mit Erweiterungs- und Vertiefungsangeboten aufgebaut und weiterentwickelt werden – zum Beispiel gibt es im «Zentral» etwa den «Lupen-Treff», im Schulhaus Feldhof das «Lernlabor» oder im Hellwies zwei Vormittage für ausgewählte Schülerinnen- und Schülergruppen. In jeder Schuleinheit ist bereits eine Fachperson Begabungs- und Begabtenförderung (BBF) mit einem sehr kleinen Pensum für ein begabungsförderndes Lernumfeld zuständig. Sie unterstützt die Lehrpersonen bei individualisierten und differenzierenden Unterrichtsformen, in der Umsetzung von Förderprogrammen, in der Beratung sowie bei der Identifizierung der Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen oder mit dem Potenzial dazu. Ein wichtiger Faktor der Volketswiler Begabungs- und Begabtenförderung ist auch das Coaching und die Beratung der Lehrpersonen durch die Fachpersonen BBF und die Leitung Forschungszentrum. Schülerinnen und Schülern mit exzellenten Leistungen oder dem Potenzial dazu, welche trotz begabungs- und begabtenfördernden Massnahmen in den sieben Schuleinheiten noch keine oder zu wenig Passung im Schulalltag erleben, steht das Forschungszentrum zur Verfügung, das schulübergreifend angesiedelt ist. Auf dieser Ebene sollen Schülerinnen und Schüler, die in schulinternen Förderprogrammen als Spitzenleistende aufgefallen sind, auch von Expertinnen und Experten, resp. Mentorinnen und Mentoren unterstützt werden. Sagen die Stimmberechtigten an der Schulgemeindeversammlung vom Freitag, 12. Dezember, «Ja» zur neu konzipierten Begabungs- und Begabtenförderung, wird sie auf das Schuljahr 2026/27 definitiv eingeführt.


Kommentare (1)
werner.klee@acd.li
vor 6 TagenVorweg die Antwort auf die Frage in der Überschrift : NEIN ,
davon sind die Gemeinde Volketswil und unsere Einwohner glücklicherweise verschont geblieben.
Erklärung der Begriffe :
Eine Verwaltungsdiktatur verwehrt den betroffenen Bürgern vom Souverän beschlossene demokratische Rechte, insbesondere das Mitentscheidungsrecht bei gesellschaftspolitischen Entscheidungen. Wie die aktuellen Ereignisse in den USA sowie der EU zeigen, ist in Nationen mit Parlierern bzw. sogenannten "parlamentarischen Demokratien" das aktive und passive Wahlrecht KEIN richtiger Ersatz für ein Mitentscheidungsrecht : Demokratie bedeutet wörtlich die Macht (zur Entscheidung) liegt beim Volk; (dem Souverän). Nur die direkte Demokratie sowie die Diskurs-orientierte (Diskussionen in breiter Öffentlichkeit ) deliberative Demokratie gewährt JEDEM Bürger das Recht, seine persönlichen Interessen mit genau einer Stimme (der eigenen, oder durch einem persönlich mandatierten Stellvertreter) wahrzunehmen.
In einer Behörden-Mafia machen sich Ämter oder deren Mitarbeiter bei ihren Recht-Entscheidungen ungleicher Recht-Anwendung schuldig, nach dem Motto: eine Krähe hackt einer anderen Krähe kein Auge aus.
Wie in legalen sowie illegalen Organisationen mit Filialen (legale: die Unternehmen; illegale: Verbrecher-Gemeinschaften) habe die Übergeordneten das Sagen bei den Untergeordneten überall dort, wo kein Subsidiaritätsprinzip (Entscheidungen werden durch die Betroffenen beschlossen) zur Anwendung kommt.
Wir Einwohner in Volketswil sowie unsere Behörden (!) und deren Mitarbeiter:innen werden also auch beeinflusst von Ereignissen und Entscheidungen übergeordneter politischer Gemeinschaften ( Kanton ZH , Schweiz . . . )
Fortsetzung folgt