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Domi Sorice

Erstellt von Urs Weisskopf | |   Unsere Zeitung

«Das sind wir» ist eine Rubrik über Menschen, die in der Gemeinde Volketswil leben oder arbeiten.

Ein freundlich lächelnder Palloncini, pardon, Domi Sorice, öffnet die Tür. Sorgfältig geschminkt und in sein selbst genähtes Kostüm gekleidet, scheint er über den Besuch sehr erfreut. Bei einem Kaffee erinnert sich Sorice an seine Jugendzeit in der Stadt Zürich. In der Nähe lag die Sihl, wo Fischen zwar nicht erlaubt, aber für den Jugendlichen nichtsdestotrotz eine verlockende Herausforderung war. Eines Tages zappelte ein rechter Brocken am Haken. Alleine schafften er und seine Schwester es nicht, das Abendessen für die Eltern und die drei Geschwister an Land zu ziehen. Ein Passant kam den beiden zur Hilfe. Ein wohl wegweisendes Erlebnis hatte der Junge Domi während der jährlichen Ferien in Italien. Der Zauberer Silvan im Fernsehen, welcher mit Tauben Magisches vollbrachte, faszinierte ihn besonders.

Verblüffende Ballonfiguren

Eines Tages sah er in Hittnau ein Schild mit der Aufschrift «Zauberladen», daneben eine Notiz «komme gleich wieder». Nun gab es kein Halten mehr und er wartete dort zwei Stunden. Doch der erste Kontakt mit dem Zauberer war nüchtern, denn dieser hatte anscheinend keine Zeit, an diesem Tag näher auf die Zauberei einzugehen. «Komm doch morgen wieder», brummte er. Am nächsten Tag stand Sorice wieder vor der Tür, dieses Mal mit Erfolg. Nach vielen Ausbildungsjahren in der dortigen Zauberschule entstand der Ballonkünstler Mr. Palloncini. Künstler deshalb, weil er tatsächlich aus Ballonen eine Vielzahl von verblüffenden Figuren kreiert, die bei Laien, ja selbst bei Insidern, Erstaunen hervorrufen. «In der Tat», so erzählt Sorice stolz, «hat meine Kunst nichts mehr mit einfachen Figuren wie Hunden zu tun.» Zurzeit experimentiert er mit Löchern in den Ballonen. Damit kann er zum Beispiel ein neugeborenes Panda-Baby aus dem Leib der Mutter zaubern.

Der Liebe wegen in Volketswil

Dass Sorice in Volketswil wohnt, hat er der Liebe zu verdanken. «Ich bin wegen meiner Frau vor 33 Jahren nach Volketswil gezogen.» In den ­Anfangsjahren konnte er als Trainer beim Fussballclub so manchen Junior motivieren. Ob die Freude an diesem Engagement zu einem grossen Teil auch seiner Frau zu verdanken war, bleibt sein Geheimnis.

Harziger Berufsstart

Sein beruflicher Werdegang in früheren Jahren verlief eher harzig. Der Start als ausgelernter Coiffeur mit eigenem Geschäft war nicht vom ­erhofftem Erfolg gekrönt und auch eine Aussendiensttätigkeit für Zeitschriften verlief nicht wie gewünscht. Auch die «Traumstelle bei Adidas» entpuppte sich nicht als Schmetterling, nachdem das Unternehmen sein Werk in Tagelswangen dichtmachte. Sorice liess sich aber nicht entmutigen . Seit 27 Jahren arbeitet er nun für das Arbeits- und Behindertenheim in Wangen als selbstständiger Aussendienstmitarbeiter. Dabei kann er eine seiner Stärken einbringen, nämlich auf Menschen zugehen. Dass die Produkte zum Teil von Menschen mit psychischer oder sozialer Beeinträchtigung hergestellt werden, macht seine Arbeit noch sinnvoller. «Dass die Produkte nachhaltig und ressourcenschonend hergestellt werden, ist in der aktuellen Zeit sehr wichtig.»

Haben Sie nach all dem Gesagten noch Zeit für ein Hobby?

Ich nähe und ändere meine verschiedenen Kostüme. Zudem spreche ich alle zwei Wochen via Zoom mit Zauberkollegen aus Deutschland. Dazu kommen Vorbereitungen von Kinderevents, auch das Kinderschminken gehört dazu, Requisiten müssen angefertigt werden. Seit Jahren tüftle ich auch am idealen Seifenwasser.

Was lieben Sie so an der Gemeinde Volketswil?

Es ist die Vielseitigkeit, die Nähe zur Natur, auch zum Greifensee und doch schnell in Zürich oder Winterthur zu sein.

Gibt es einen Lieblingsort?

Es sind die roten Bänke am Waldrand im Rörenmoos. Die Belohnung ist ein prächtiges Alpenpanorama.

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