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«Ein Bedürfnis besteht definitiv»

Erstellt von Toni Spitale | |   Unsere Zeitung

Der Jungpolitiker Mike Halbheer will in Volketswil ein Pumptrack realisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er eine Petition gestartet. Im Interview spricht er über Beweggründe, Kosten und mögliche Standorte.

Herr Halbheer, warum braucht es in Volketswil einen Pumptrack?

Mike Halbheer: Pumptracks sind hervorragende, niederschwellige Sportangebote. Sie bieten sich hervorragend als Treffpunkte für Personen aller Hintergründe, Niveaus und aller Alter an. Dabei bildet sich eine äusserst familiäre Community, in der man sich respektiert und aufeinander achtet. Als aktiver Benutzer von Pumptracks, meist mit dem Bike, kann ich das immer wieder selbst erleben. Ein solches Angebot würde sich also hervorragend eignen, um einen neuen sportlichen Treffpunkt in Volketswil zu schaffen. Pumptracks sind sehr vielseitig und mit ziemlich allem was Räder hat befahrbar. Als frei zugängliche, leicht nutzbare Anlage füllt er damit auch eine Lücke im Volketswiler Sportangebot.

Was kostet eine solche Anlage und wie soll diese finanziert werden?

Die Kosten einer solchen Anlage ­variieren stark. In meiner Petition wird ein Pumptrack mit befestigtem, also asphaltiertem Untergrund gewünscht, da diese vielseitiger sind und daher auch mit Skateboards und Scootern befahren werden können. Ein asphaltierter Pumptrack kostet je nach Grösse rund 250 000 Franken. Bis zu 75 000 davon finanziert der Kanton Zürich, da auch dort das Potenzial von Pumptracks erkannt wurde. Die übrigen 175 000 Franken könnten zwischen Gemeinde und einer privaten Finanzierung durch Sponsoring und Crowd­funding aufgeteilt werden. In anderen Gemeinden hat dies bereits sehr gut funktioniert. Grosse Unterstützungen können dabei zum Beispiel durch Kurvenbeschriftungen gewürdigt werden.

Sie haben mittlerweile über 700 Unterschriften erhalten. Sind darunter auch Sponsoring- respektive Unterstützungszusagen?

Ja, einige Unterstützungsangebote habe ich bereits erhalten, auch von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die selbst gerne Pumptracks oder ähnliche Anlagen benutzen. Ich bin mit einigen Vereinen und anderen Stakeholdern in Kontakt und erhalte dort durchwegs positives Feedback zum Projekt. Ich denke, die Geschwindigkeit, in der die Unterschriften zusammengekommen sind – 700 Unterschriften in zwei Tagen –, zeigt auch, dass in der Bevölkerung definitiv ein Bedürfnis für ein solches Angebot besteht. Ebenfalls hatte ich bereits mit einzelnen möglichen Sponsoren Kontakt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es noch viele andere Firmen gibt, die ein solches Projekt finanziell unterstützen würden. Bei vergleichbaren Projekten in anderen Gemeinden hat das jeweils sehr gut funktioniert.

Wer soll sich – würde das Projekt realisiert – um den Unterhalt kümmern? Ein Verein?

Asphaltierte Anlagen benötigen grundsätzlich sehr wenig Unterhalt. Der Verschleiss ist aufgrund der Standhaftigkeit des Untergrunds sehr gering. Erfahrungen an anderen Standorten zeigen, dass die ­Benutzerinnen und Benutzer den Pumptrack selbst reinigen, wenn ihnen ein Besen zur Verfügung ­gestellt wird. Kleinere Wartungsarbeiten könnten zum Beispiel durch eine Trägerschaft in Form eines Vereins gemacht werden, gegebenenfalls auch in Zusammenarbeit mit der ­Gemeinde. Durch den geringen ­Bedarf an Unterhaltsarbeiten bei ­asphaltierten Pumptracks denke ich, wird dieser Punkt keine Probleme verursachen.

Haben Sie einen Wunschstandort für den Pumptrack?

Die Gemeinde hat bereits signalisiert, dass zum Beispiel der Griespark dafür nicht infrage kommt. Der ideale Standort wäre natürlich der Griespark aufgrund seiner zentralen Lage, da der Pumptrack so auch sein volles Potenzial als Treffpunkt für Volketswil entfalten kann. Ausserdem fahren dort keine Autos, Kinder können die Anlage also gefahrlos benutzen. Kommt dieser, wie die Gemeinde angedeutet hat, nicht infrage, gäbe es einige Alternativen. Unser Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto hat gegenüber dem «Glattaler» unlängst angedeutet, dass bei der Kuspo allenfalls die Möglichkeit für die Realisierung ­bestehen würde. Beide Standorte wären relativ leicht zu realisieren, da keine Änderung der Zonenordnung nötig wäre. Andere Standorte, zum Beispiel in der Nähe von Schulhäusern, müssten geprüft werden, falls die obigen Optionen scheitern sollten. Ich werde mich diesbezüglich mit der Gemeinde unterhalten müssen, ich bin mir aber sicher, dass wir eine zufriedenstellende Lösung finden werden.

Der Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto äusserte gegenüber dem ­«Glattaler» seine Zweifel, was die Langlebigkeit betrifft. Konkret befürchtet er, dass der Pumptrack in ein paar Jahren unbenutzt herumstehe. Wie sehen Sie das?

Pumptracks sind sehr vielseitige ­Anlagen. Moderne Pumptracks sind so konstruiert, dass sie ohne Änderungen an der Anlage immer wieder neue Herausforderungen für die ­Benutzerinnen und Benutzer bieten können. Sportarten wie Mountainbike und Skateboard werden immer populärer, letztere hätte an den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr auch ihr olympisches ­Début feiern sollen. Es gibt mittlerweile auch eine ganze Szene rund um Pumptracks, die rasant wächst. 2019 fand auch bereits der erste Pumptrack-Weltmeisterschaft-Final in Bern, vor mehreren tausend Zuschauern, statt. Die Popularität von Pumptracks wächst auch aufgrund deren Vielseitigkeit stetig. Die Stadt Chur hat bereits 2012 einen der ersten asphaltierten Pumptracks in der Schweiz errichtet. Auf Anfrage hat das Sportamt bestätigt, dass der Pumptrack nach wie vor sehr stark benutzt wird, das Angebot wird aufgrund der sehr hohen Auslastung sogar mit weiteren Anlagen ausgebaut. Erfahrungen zeigen also, dass Pumptracks gekommen sind, um zu bleiben.

Wer die Petition unterstützen will, kann dies unter dem folgenden Link tun: act.campax.org/p/pumtrack-volketswil.ch

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