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"Ein Bilderbuch hat immer genügend Akku"

Erstellt von Schule Volketswil | |   Unsere Zeitung

Bereits zum dritten Mal fand der Infoabend «Mir sind uf em Wäg» für Volketswiler Eltern von zukünftigen Kindergartenkindern statt. Vertreter von Schule und Politischer Gemeinde zeigten auf, wie man Kinder optimal auf den Kindergartenstart vorbereiten kann. Ein Inputreferat gab zudem Denkanstösse im Umgang mit neuen Medien.

Wiederum war das Interesse am Infoabend «Mir sind uf em Wäg» im Sport- und Kulturzentrum Gries gross. «Wir haben rund 190 Eltern angeschrieben, heute Abend sind an die 130 Eltern anwesend», freute sich Sandra Altermatt, Schulleiterin Kindergarten der Schule Volketswil, die den Anlass zusammen mit Vize-Schulpräsidentin Maja Roca und Gemeinderat Daniel North organisiert hat. Um für die Kinder den Eintritt in den Kindergarten möglichst optimal zu gestalten, haben die Gemeinde und die Schule bereits zum dritten Mal zu diesem Einlass eingeladen. Angesprochen waren Eltern, deren Kinder im August 2020 in den Kindergarten kommen. Die Info-Veranstaltung ist Teil des Projekts «Frühe- und Spätforderung», welches sich in der Gemeinde Volketswil der Förderung von Kindern und Jugendlichen annimmt. Anwesend waren zudem Kulturdolmetscherinnen in verschiedenen Sprachen. An Marktständen konnten sich die Eltern zudem über Angebote für Vorschulkinder in der Gemeinde informieren.

Alltag bietet ideales Lernumfeld

«Der Eintritt in den Kindergarten ist für Ihr Kind aber auch für Sie ein wichtiger Lebensabschnitt», sagte Sandra Altermatt in ihrer Ansprache. «Deshalb möchten wir Sie als Eltern bereits rund eineinhalb Jahre vor dem Eintritt Ihres Kindes in den Kindergarten gerne über eine möglichst optimale Vorbereitung informieren.» Es sei nicht nötig, dass Kinder im Vorschulalter speziell gefördert werden müssten. «Lernen findet vor allem im Alltag mit der Familie, auf dem Spielplatz, in der Spielgruppe oder Kita statt.» Bis im Alter von vier Jahren hätten Kinder die Hälfte ihrer gesamten Entwicklung abgeschlossen. Aus diesem Grund seien die ersten Lebensjahre eines Kindes eine enorm wichtige Zeit. «Unterstützen Sie Ihr Kind darin, die Welt zu entdecken. Dazu soll es seinen Bewegungsdrang ausleben, Dinge ausprobieren und begreifen können», so Altermatt. Ein Kind sollte draussen mit Sand, Steinen, Wasser, Schnee oder Laub spielen und experimentieren dürfen. Das sind wichtige Lernerfahrungen.» Aber auch im Haushalt oder beim Einkaufen könnten Kinder spielerisch mit einbezogen werden. Eltern sollten dabei in ihrer Muttersprache mit dem Kind sprechen. «Ein Kind, das in einer Sprache sattelfest ist, kann danach gut und sicher eine weitere Sprache lernen.» Wichtig sei aber, dass Kinder mit fremder Muttersprache bereits vor dem Kindergarteneintritt auch Kontakt zu Deutsch sprechenden Kindern hätten. «Versteht es die Lehrpersonen oder die anderen Kinder nicht, ist dies für alle Beteiligten nicht optimal», so Altermatt.» Hilfreich, um den Wortschatz zu erweitern, sei das gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern mit dem Kind. Oder das Erzählen von Geschichten.

Tablet ersetzt Bilderbuch nicht

Auch wenn Bilderbücher bei kleinen Kindern und Eltern immer noch beliebt sind, haben heute längst auch Tablets oder Smartphones Einzug in die Kinderzimmer gehalten. Doch wie sinnvoll ist der Umgang für Zwei- bis Dreijährige mit solchen Medien? In einem Inputreferat erklärte Gastreferent Reto Bannwart vom Ustermer Verein «zischtig.ch», worauf Eltern im Umgang mit mobilen Medien achten sollten. Er gab dabei kein Patenrezept ab, wie oft und wie lange es überhaupt sinnvoll sei, dass bereits Kinder im Vorschulalter sich mit Tablets und Handys beschäftigen würden. «Es ist eine Gratwanderung. Vor allem, wenn ältere Geschwister in der Familie sind», meinte er. Er verteufelte die Geräte nicht, sondern plädierte für einen altersgerechten und begleitenden Umgang mit den neuen Medien. Eltern sollten eine Auswahl definieren und Apps vor dem Spielen etwa selber kurz ausprobieren und anschauen. So könne ein Lernspiel oder eine kreative Zeichnungs-App durchaus auch für kleinere Kinder sinnvoll und interessant sein. Wichtig sei aber, Kinder nicht unbegleitet vor die Geräte zu lassen. Sie könnten zudem einen Spielplatz- oder gemeinsamen Bibliotheksbesuch nicht ersetzen, höchstens ergänzen. «Bücher sind auch im Zeitalter von Tablets und Co. immer noch extrem wichtig, beispielsweise für die Konzentration. Ein Buch ist linear, nichts ploppt auf und es hat immer Akku», so Bannwart. Wie solches Lernen und Spielen – auch mit neuen Medien – im Alltag aussehen kann, zeigte Altermatt am Infoabend anhand von drei Kurzfilmen von www.kinder-4.ch, einem Filmprojekt der kantonalen Bildungsdirektion.

Einblick in Kindergartenalltag

Im Januar 2020 findet für alle Eltern ein weiterer Elternabend statt, in dem die Eltern spezifisch über den Kindergarteneintritt informiert werden. Um einen Einblick in die Schule und Kindergärten zu erhalten, können Eltern sich auch auf der Webseite der Schule (www.schule-volketswil.ch) informieren. Dort ist jeder Kindergarten aufgelistet, Fotogalerien geben zudem einen Einblick in den Kindergartenalltag in den einzelnen Quartieren und Schulen.

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