Die Israeliten in der Bibel feierten auch Erntedank, und zwar mit dem Laubhüttenfest. Dieses Fest wurde im September/Oktober während sieben Tagen ausgiebig gefeiert. Es war das Fest schlechthin und markierte das Ende des Landwirtschaftsjahres. Während sich die Israeliten an Wein und Baumfrüchten erfreuten, er- innerten sie sich daran, dass sie 40 Jahre lang durch die Wüste ziehen mussten, bis sie endlich im Gelobten Land, in Israel, eine Heimat fanden. Gott hat sein Volk in dieser Zeit gnädig bewahrt. Die Laubhütten, die die Israeliten zu diesem Fest aufbauten, waren denn auch ein Symbol dieser Bewahrung. Israel wurde Gott während dieser Wüstenzeit immer wieder untreu. Daher ist dieses Fest auch ein Versöhnungsfest des Volkes mit Gott. Der Gnadenbund Gottes mit seinem Volk wird erneuert. Israel darf sich des Segens Gottes für sich und sein Land gewiss sein. Das Laubhüttenfest verweist auf eine grundsätzliche Lebenshaltung – die des Dankens. So steht in 1. Thes 5, 16–18: «Freuet euch allezeit, betet ohne Unterlass, danket bei allem!» Paulus ermutigt zur Dankbarkeit, dazu, das ganze Leben aus Gottes Hand zu empfangen. Gott vermag nämlich allem, was uns widerfährt, einen Sinn beizumessen. Er kann aus den Fäden unseres Lebens etwas Wunderschönes spinnen. Deshalb – fangen Sie an zu danken. Danken Sie Gott für seine ganzheitliche Versorgung, seine Treue und seine Liebe. Er meint es gut mit Ihnen, auch wenn Sie sich gerade in einer Wüstenzeit befinden. Wenn Sie in diesem Sinne einen dankbaren Lebensstil einüben, werden schrittweise mehr Licht, mehr Frische und Freude in ihr Leben kommen.
Philipp Müller, reformierter Pfarrer
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