Die RPK beantragt der Gemeindeversammlung, das Budget und den Steuerfuss zu genehmigen. Die Einnahmen aus direkten Steuern werden mit CHF 62 Millionen budgetiert, rund CHF 1,3 Millionen mehr als im Vorjahr. Auch der Ressourcenausgleich des Kantons steigt um CHF 2,1 Millionen auf CHF 23,5 Millionen. Grund dafür ist die weiterhin unterdurchschnittliche Steuerkraft pro Kopf im Vergleich zum kantonalen Mittel. Trotz der Unsicherheit in den Prognosen kommt die RPK zum Schluss, dass die Ansätze vorsichtig und realistisch gewählt wurden. Bei der Grundstückgewinnsteuer rechnet die Gemeinde mit Mehreinnahmen: Es sind CHF 8,5 Millionen budgetiert. Unter Berücksichtigung von bereits geleisteten Depotzahlungen erscheint diese Erwartung realistisch. Als Sondereinnahme ist im Bereich «Soziales und Gesellschaft» eine Rückerstattung durch den Kanton Zürich von Versorgertaxen für Heimaufenthalte in Höhe von CHF 1,7 Millionen budgetiert. Gemeinden des Kantons Zürich, welche vor 2016 während zehn Jahren Heimpflegeleistungen an Kinder- und Jugendheime des Kantons Zürich sowie ausserkantonale Kinder- und Jugendheime geleistet haben, sind berechtigt, diese vom Kanton Zürich zurückzufordern.
Personalaufwand steigt deutlich
Der Personalaufwand erhöht sich um CHF 1,9 Millionen oder 5,1 Prozent auf CHF 35,1 Millionen. Ein wesentlicher Treiber sind Aufwandsteigerungen im Bildungsbereich. So sind CHF 0,5 Millionen für die Lohnkosten der Heilpädagogischen Schule (HPS) budgetiert, welche jedoch dem Eigenwirtschaftsbetrieb verrechnet und vom Kanton refinanziert werden. Weitere CHF 0,25 Millionen sind für die Umsetzung der Schulgemeindeversammlungsbeschlüsse vom 13. Juni 2025 betreffs «Unterstützung im Kindergarten» sowie des am 12. Dezember zu fällenden Beschlusses betreffend «Begabungs- und Begabtenförderung» (siehe weiter hinten im Text) eingeplant. Im Bereich der Informatik, der Schulsozialarbeit, der pädagogischen Beratungsstelle und der integrierten Sonderschulung sind zusätzliche Stellen mit Kosten von insgesamt rund CHF 400 000.– eingeplant. Weiter sind individuelle Stufenanstiege und ein Teuerungsausgleich im Budget vorgesehen. Die RPK erwartet vom Gemeinderat Massnahmen zur Stabilisierung des Personalaufwandes für die folgenden Jahre.
Positive Entwicklungen bei der VitaFutura AG
Die geplante Abschreibung der Beteiligung an der VitaFutura AG von CHF 0,1 Millionen fällt deutlich tiefer aus als in den Vorjahren. Die RPK erkennt eine positive Entwicklung, betont aber weiterhin die Notwendigkeit einer engen Begleitung durch den Gemeinderat. Da mit nahezu Vollbelegung der Betten im Budget 2026 gerechnet wird, führt dies andererseits bei der Gemeinde zu höheren Pflegefinanzierungskosten. Es sind insgesamt CHF 8,6 Millionen an Beiträgen für Alters- und Pflegeheime sowie an Beiträgen für ambulante Institutionen (Spitex) budgetiert, was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um CHF 1,7 Millionen entspricht. Effektiv wären es jedoch, unter Berücksichtigung des Abgrenzungsfehlers im Jahr 2024, CHF 1,2 Millionen.
Freizeitinfrastruktur und Bildung
Die Investitionsplanung sieht für 2026 Nettoausgaben von CHF 17,6 Millionen vor. Schwerpunkte bilden die Beckensanierung im Schwimmbad Waldacher, das Schulhaus Feldhof und die ersten Planungsarbeiten für die Heilpädagogische Schule. Die Investitionsquote beträgt 14,4 Prozent.
Begabungs- und Begabtenförderung
Nebst dem Budget wird an der Schulgemeindeversammlung über zwei Vorlagen abgestimmt. Das Projekt zur Begabungs- und Begabtenförderung (BBF) soll in den Regelbetrieb übergehen. Dafür werden 1,93 Vollzeitstellen benötigt, die jährliche Kosten von CHF 276 300 verursachen. Diese sind im Budget 2026 bereits berücksichtigt. Die RPK erachtet die finanziellen Auswirkungen des Geschäfts aus finanzpolitischer Sicht als vertretbar.
HPS Volketswil: Projektierungskredit
Die Stimmbevölkerung hat im Jahr 2024 der Gründung einer Heilpädagogischen Schule (HPS) als Eigenwirtschaftsbetrieb an der Urne zugestimmt. Der beantragte Kredit betrifft nun die Planung eines Neubaus für die HPS. Für die Projektierung beantragt die Schulpflege einen Kredit von CHF 2,17 Millionen, wovon der Kanton Zürich voraussichtlich CHF 1,84 Millionen refinanziert. Ein formelles Zahlungsversprechen steht noch aus, jedoch stellte das Hochbauamt des Kantons Zürich bereits fest, dass der grundsätzliche Bedarf für den Neubau der HPS Volketswil bewilligt werden kann, woraufhin die Bildungsdirektion des Kantons Zürich den grundsätzlichen Bedarf für den Neubau einer Heilpädagogischen Schule Volketswil verfügte. Die Gesamtinvestitionen für den Neubau belaufen sich gemäss Planung auf rund CHF 21,2 Millionen. Unabhängig von der Auslastung der HPS übernimmt der Kanton Zürich für die Sonderschulplätze die anrechenbaren Immobilienkosten. Diese umfassen insbesondere Abschreibungen, Planungs-, Projektierungs-, Baukredit-, Kapital- und Unterhaltskosten. Nebst den Flächen für die HPS plant die Schulpflege im Neubau ein zusätzliches Klassenzimmer als Reserve, damit ein künftiger Mehrbedarf an Sonderschulplätzen abgedeckt werden kann. Ebenfalls werden Psychomotorikräume mitgeplant. Die Grösse der Klassenzimmer soll im Hinblick auf eine mögliche spätere Umnutzung derjenigen einer Regelschule entsprechen. Diese Investitionen, welche mit dem Baukredit beantragt werden und aktuell mit CHF 3,17 Millionen veranschlagt sind, müssen über den Steuerhaushalt der Gemeinde finanziert werden und würden beim Kanton Zürich nicht zu den anrechenbaren Immobilienkosten gezählt werden. Im Rahmen der Prüfung der Vorlage durch die RPK konnte die Schulpflege darlegen, dass die Projektierungs- und auch die prognostizierten Baukosten mit den Kosten ähnlicher Projekte vergleichbar sind. Die RPK empfiehlt die Annahme des Projektierungskredits. Zu den beiden Traktanden der Gemeindeversammlung der Politischen Gemeinde – Feuerwerksverbot und privater Gestaltungsplan «Chappelistrasse» – stellt die RPK keine Anträge, da diese Geschäfte keine direkten finanziellen Auswirkungen aufweisen.


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