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"Franzosen waren sehr nett zu uns"

Erstellt von Toni Spitale | |   Unsere Zeitung

Drei Volketswiler radelten von Zürich nach Paris. Mit Abstecher in die Französischen Alpen legten sie insgesamt 1134 Kilometer zurück und absolvierten 7730 Höhenmeter. Mit dabei war auch der Gemeinderat Thomas Brauch.

«Das ist eine coole Sache, da komme ich auch mit», erinnert sich Brauch wenige Tage nach der Charity-Fahrt in seinem klimatisierten Büro in Fehraltorf. Der Entscheid fiel an der diesjährigen Kultur- und Sportehrung, bei der der Volketswiler Patrick Krienbühl für seine letztjährige Teilnahme an der Rynkeby-Tour vom Gemeinderat ausgezeichnet wurde. Krienbühl konnte mit seinen Erzählungen den Volketswiler Sicherheitsvorstand von einem Mitmachen überzeugen. Als erste Aufgabe, noch vor dem Training, ging es für Thomas Brauch und seine 34 Mitfahrerinnen und Mitfahrer aus dem Team Schweiz auf Sponsorensuche. Über 200 000 Franken wurden erzielt. Dieses Geld kommt der Stiftung Kinderkrebs­forschung Schweiz zugute. Kumuliert sind von den 60 Teams und den 2000 Fahrerinnen und Fahrern 8,6 Millionen Franken für gemeinnützige Projekte gesammelt worden.

Ideale Temperaturen

«Mich reizte die Kombination, aus einerseits etwas Gutes für andere und andererseits etwas Gutes für die eigene Gesundheit zu tun», erinnert sich Brauch an die achttägige Tour von Anfang Juli zurück, die von der Offenen Rennbahn in Oerlikon via Thun nach Evian und dann über die Alpen, Savoyen und das Loire-Tal bis in die Hauptstadt Paris führte. Es habe ihm als Büromenschen gut getan, einmal den Kopf durchzulüften. Ausserdem habe im Team, in dem auch die beiden Volketswiler Patrick Krienbühl und Deniz Kenber mitfuhren, eine sehr angenehme Stimmung geherrscht. Auf den täglichen Routen, die bis zu 170 Kilometer lang waren, gab es drei Pausen: nach 40 und 130 Kilometern jeweils einen Bidon-Stopp, nach 80 Kilometern einen Essenshalt mit kalten, energiespendenden Snacks. Bei Temperaturen zwischen 14 und 24 Grad seien die Wetterbedingungen ideal gewesen. «Verregnet wurden wir nie, ausser am letzten Tag, als wir bei Versailles in ein Gewitter gerieten.»

Überall Radbegeisterung

Die ersten drei Tage mit knapp 5000 Höhenmetern seien am härtesten gewesen. Brauch räumt ein: «Ich hatte vor dem Start schon grossen Respekt vor der Tour.» Der Transportunternehmer genoss es aber, im Verbund quer durch Frankreich zu radeln, durch Regionen, die er zuvor noch nicht gekannt hatte. In seiner Rückblende erzählt er von endlosen Agrarflächen, schwärmt vom Schloss Sully-sur-Loire und von der historischen Stadt Orléans. «Ein Höhepunkt war auch die Querung der Hauptstadt Paris – zweimal haben wir eine Ehrenrunde um den Arc de Triomphe gedreht und sind dann die Champs-Élysées hinabgefahren.» Besonders im Gedächtnis haften geblieben ist ihm die Radbegeisterung der Franzosen: «Wann immer wir durch ein Dorf fuhren und Leute auf der Strasse waren, wurde applaudiert und ‹Ah, les maillots jaunes arrivent!» angemerkt. Die Franzosen waren sehr nett zu uns.»

49 Stunden im Sattel

Im Vélodrome Jacques-Anquetil wurde dann Brauch von seiner Familie in die Arme genommen, welche die Gelegenheit nutzte, den Empfang in der französischen Hauptstadt mit Sightseeing zu verbinden. Nach insgesamt 49 Stunden auf dem Sattel und einer zusätzlichen Nacht im Hotel ging es am folgenden Tag bereits wieder nach Volketswil zurück – im Auto, in sechseinhalb Stunden Fahrzeit.

Stichwort Team Rynkeby

Team Rynkeby ist ein Charity-Projekt zugunsten schwer kranker Kinder. Jedes Jahr fahren über 2000 Radfahrer in 60 Teams aus Europa nach Paris, um Geld für schwer kranke Kinder zu sammeln. Auch die Schweiz ist jeweils mit einem eigenen Team vertreten. Das Projekt wurde 2002 durch Mitarbeiter von der dänischen Firma Rynkeby Foods (Fruchtsafthersteller) ins Leben gerufen. Weitere Infos zu diesem internationalen Wohltätigkeitsprojekt findet man auch im Internet unter: www.team-rynkeby.ch.

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