Den Vogelzug gibt es, seit es Vögel gibt. Die Kontinentalverschiebung und wiederkehrende Klimaänderungen beeinflussten die Wanderungen der Vögel sei eh und je. Der heute alljährlich stattfindende Vogelzug wurde vor allem durch die Eiszeiten geprägt, die vor rund 15'000 Jahren zu Ende gingen. Nach der Eiszeit ermöglichte das wärmere Klima vielen Vogelarten, neue Gebiete in Europa zu besiedeln. Hier fanden sie im Sommer eisfreie Flächen mit reichlich Nahrung, aber kaum Konkurrenz und Feinde. Alljährlich zwang sie der Nahrungsmangel im Winter aber auch, wieder Richtung Süden zu ziehen. Vögel werden immer auf harte Proben gestellt und zu Anpassungen gezwungen, gerade heute wieder. Neueste Erhebungen zeigen klar, dass viele Ökosysteme gewaltige Umbrüche durchmachen. Das oft zitierte Insektensterben in Mitteleuropa und die Pestizidfolgen in der Kulturlandschaft verknappen das Nahrungsangebot für viele Vögel mit gravierenden Auswirkungen. Umso bedeutungsvoller sind deshalb grössere Naturschutzgebiete wie die Greifenseelandschaft, obwohl auch sie nicht gross genug sind, um die heute bekannte Vielfalt an Vogelarten erhalten zu können. In Zeiten des Klimawandels gilt das ganz besonders. Ohne gezielte Gegenwehr werden die Biodiversitätsverluste folgenschwer und unumkehrbar sein.
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