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IGLU Volketswil für die Biodiversitätsinitiative

Erstellt von Vorstand IGLU Volketswil | |   Unsere Zeitung

Diese Woche wird über die Biodiversitätsinitiative abgestimmt. Die gleichnamige Initiative auf Gemeindeebene, welche mehr Geld für den Naturschutz forderte, erhielt von der Gemeindeversammlung viel Zuspruch und befindet sich in der Umsetzung. Nun geht es darum, die Biodiversität auch auf Bundesebene zu stärken.

Im Zusammenhang mit der Initiative gibt es viel Halbwissen und sogar «aktive Faktenverdrehung», wie die Zeitung Republik titelte. Kritiker streuen sogar Zweifel daran, ob die Biodiversität tatsächlich in einer Krise steckt. Dabei ist der wissenschaftliche Konsens eindeutig: Ja. Das sagt auch eine öffentliche Stellungnahme von über 370 Forscherinnen und Forschern aus. Manche Arten wie der Rotmilan oder der Weissstorch haben in der letzten Zeit zwar wieder zugenommen. Insgesamt ist die Biodiversität in den letzten 150 Jahren jedoch stark zurückgegangen. Der Verlust an Lebensraum ist ein wichtiger Grund dafür. So sind etwa 90 Prozent der Moore und 95 Prozent der nährstoffarmen Trockenwiesen verschwunden. Überdüngung belastet die Böden, Flächen werden versiegelt, Strassen zerschneiden Lebensräume. Die bisherigen Massnahmen des Bundes reichen nicht aus, um die Abnahme der Biodiversität zu stoppen.

Arten schwinden auch in Volketswil

Die Folgen sind auch in Volketswil sichtbar: Manche erinnern sich, dass in dem Gebiet, in dem jetzt das Volkiland steht, früher der Kiebitz brütete. Heute ist er aus der Gemeinde verschwunden und kann sich schweizweit nur durch grosse Anstrengungen von Naturschützern in kleinen Populationen halten. Ebenfalls unter Druck stehen die Feldlerche und der Bluthänfling, welche auf extensive Landwirtschaft angewiesen sind, oder der Flussregenpfeifer, welchem Schotter und natürliche Bachufer fehlen. Auch sie sind aus Volketswil verschwunden. Die Liste liesse sich fortführen. Um das Problem anzugehen, braucht es mehr und qualitativ hochwertigere Schutzflächen. Der Anteil an Schutzflächen an der Gesamtfläche des Landes ist in der Schweiz so niedrig wie in kaum einem anderen europäischen Land. Auch der Schutz der Mehrheit der bestehenden Schutzflächen ist unzureichend, wie ein Bericht des Bundesamts für Umwelt von 2021 zeigt. Eine Annahme der Initiative würde die Situation entscheidend verbessern. Bauern, die Fläche für die Biodiversität zur Verfügung stellen, werden finanziell unterstützt. Eine Nutzung schliesst dies nicht aus. Es kann etwa eine extensiv genutzte Weide sein. Auch ein Waldreservat dient nicht nur der Biodiversität, sondern auch der Naherholung.

Die Interessengemeinschaft für Lebensraum und Umwelt Volketswil investiert jedes Jahr viel Freiwilligenarbeit, um die Biodiversität zu fördern. Unter anderem bekämpfen die Mitglieder jedes Jahr Neophyten, welche einheimische Pflanzen verdrängen, pflegen Nistkästen für Turmfalken und Schleiereulen und haben bereits 25 Hecken gepflanzt. Dies ist jedoch nur ein Tropfen im Ozean. Zeit, dass ein besserer Schutz der Biodiversität auf Bundesebene verankert wird. Letztendlich profitieren alle davon, denn die Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage. Sie sorgt für fruchtbare Böden, Bestäubung auf den Feldern, Resistenz gegen Schädlingsbefall und Hitzesommer, sauberes Trinkwasser und stellt noch viele weitere Dienstleistungen bereit. Wir können es uns nicht leisten, sie nicht zu schützen. Darum empfiehlt die Iglu Volketswil allen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ein klares Ja zur Biodiversitätsinitiative.

Vorstand Iglu Volketswil

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