Anmelden | Registrieren

"Ihr macht alles richtig - weiter so!"

Erstellt von Toni Spitale | |   News

An der Soldauszahlung im «Wallberg» blickte der Feuerwehrkommandant Michael Fässler auf ein eher durchschnittliches Jahr zurück - von Grossereignissen war die Gemeinde verschont geblieben.

Es gehört zur Tradition der Feuerwehr Volketswil, das vergangene Jahr jeweils im Rahmen eines gemeinsamen Nachtessens und mit einem Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse abzuschliessen - das war auch am vergangenen Freitag wieder der Fall. Der letzte Einsatz für die Blaulichtorganisation erfolgte am letzten Tag im Jahr, am Silversterabend um 23.50 Uhr. «Just um Mitternacht waren wir dann am Schadensplatz eingetroffen», erinnerte sich Kommandant Michael Fässler an seinen Jahreswechsel. Es war der 122. Einsatz im 2024 gewesen. Drei Einsätze mehr gab es im Vorjahr. 300 Stunden weniger als 2023 standen die 72 Angehörigen der Feuerwehr (AdF) - ab diesem Jahr sind es noch 69 - im Einsatz, insgesamt 1326 Stunden. Der Februar war mit vier Alarmierungen am Ruhigsten, der August mit 15 am Intensivsten. Die Ausrückquote lag übers Jahr gesehen bei 42 Prozent. Das heisst zum Beispiel, dass von zehn aufgebotenen Personen jeweils vier ausgerückt waren. Einsätze wegen Bränden gab es wieder häufiger. In seiner Präsentation zeigte Kommandat Fässler Bilder von ausgebrannten Fahrzeugen - auf dem Homberg-Parkplatz und im Tunnel der Oberlandautobahn bei Uster - von einem brennenden Gasgrill auf einem Balkon, von einem ausgebrannten Reiskocher, einer Matratze sowie eines Grüncontainers und Rasenmäherroboters. Nicht nur beim Autobrand in Uster leistete Volketswil extern Hilfe, auch nach einem Lastwagenunfall im Aatal sowie beim Dorfkernbrand in Elgg waren die Volketswiler mit Material und Manpower vor Ort.

Chimlibach als Fluss

Einsätze wegen Elementarereignissen - hauptsächlich Sturm und Regen - fielen etwas spärlicher aus. Fässler hob den 23. Mai hervor, an dem es über Volketswil - in den umliegenden Gemeinden aber anscheinend nicht - wie aus Kübeln goss und der sonst so beschauliche Chimlibach zu Flussgrösse anschwoll. Das Wasser drückte vom Untergrund her in die benachbarten Industriebetriebe ein. Die Feuerwehr wurde in der Folge an zehn verschiedene Schadensplätze gerufen.

Leiter für Einbrecher gestellt

Oftmals waren die AdF auch im Dorf unterwegs, um Ölspuren zu beseitigen. «Unsere eigentliche Hauptbeschäftigung», wie Fässler konstatierte. Dann gab es auch Einsätze, die in ihrer Art wieder speziell waren. Fässler erinnerte an die Rettung eines jungen Rabens, der sich in 20 Meter Höhe in seinem Nest verfangen hatte. Beim erfolglosen Versuch, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, hatte er sich derart schwere Verletzungen zugezogen, dass die Einsatzkräfte ihn schweren Herzens «fachmännisch» von seinen Leiden erlösen mussten. Nicht alltäglich war auch die Bergung eines Einbrechers vom Dach des Mediamarktes, nachdem dieser mit einem weiteren Komplizen durch ein Loch in der Ladendecke Waren aus dem Geschäft entwendet hatte. Sein Komplize konnte sich vor dem Eintreffen der Polizei noch rechtzeitig abseilen, der Hinterbliebene hatte aber Höhenangst und harrte allein auf dem Dach aus. Die Feuerwehr stellte eine Leiter bereit und begleitete zwei Polizisten hinauf, die den Deliquenten verhafteten. Letzten Endes gab es aber doch noch ein Grossereignis, dies in Form einer Übung im Dezember, an der rund 180 Personen beteiligt waren. Nebst der Feuerwehr waren dies der Gemeindeführungsstab, die Gemeindepolizei und der Zivilschutz. Unter dem Titel «Nox» wurde ein grossflächiger Stromausfall geübt. Die Aufgabe der Feuerwehr bestand darin, verschiedene Brände zu löschen, Personen aus Fahrstühlen zu retten, die Einkaufszentren vor Plünderern zu schützen und alle nicht mehr funktionierenden Lichtsignalanlagen zu bewirtschaften. «Und davon gibt es in Volketswil einige», resümierte Fässler.

Zwei «sehr gut» und ein «gut»

Im Weiteren konnte der Komman dant zehn Männern und Frauen eine kleine Anerkennung für 100-prozentigen Übungsbesuch überreichen. Ferner wurden fünf AdF zu Gefreiten befördert. Mit der Hoffnung, dass sie sich bewähren und die Kursmodule für Unteroffiziere absolvieren und dementsprechend bestehen. So dass Sie nach Absolvieren der drei Uof-Modulen zu Korporälen befördert werden können. Auf persönlichen Wunsch musste Fässler noch eine Dedgradierung eines Wachtmeisters zurück zum Soldaten vornehmen - ein Novum in der Feuerwehr, wie er meinte. Von vier AdF, die kummuliert 14,4 Dienstjahre, 210 Übungen und 176 Einsätze leisteten, musste sich das Kommando verabschieden. Gleichzeitig durfte es aber drei neue Kollegen, die per 1. Januar eingetreten sind, willkommen heissen.

Einen Abschiedsgruss in Form einer Laudatio gab es auch für den als Gast anwesenden Statthalter Marcel Tanner. Er geht Ende Juni in Pension. Sicherheitsvorstand Thomas Brauch würdigte Tanners menschliche Qualitäten und sein Wissen, von dem die Gemeinde bei der Revision der Polizeiverordnung profitieren durfte. Er habe den persönlichen Kontakt zu ihm immer sehr geschätzt, sagte Brauch. Damit habe er nicht gerechnet, räumte der Statthalter ein, nachdem er von Brauch für ein paar Worte ans Mikrophon gebeten wurde. Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren im Bezirk Uster sei für ihn stets ein sehr schöner Aspekt seines Statthalterdaseins gewesen. Tanner lobte insbesondere auch das gute Einvernehmen der Organisationen untereinander. Und schlosss mit der Bemerkung: «Die Zeit mit euch werde ich vermissen.» In seinen einleitenden Worten zu Beginn des Abends kam der Sicherheitsvorstand noch auf einen weiteren Höhepunkt aus dem Feuerwehrjahr 2024 zu sprechen: die Ende Mai durchgeführte Inspektion. Die Bereiche Führung, Administration sowie Materialdienst erhielten das Prädikat «sehr gut», der Bereich Ausbildung ein «gut». «Das heisstfür mich: Ihr macht alles richtig - weiter so!», gab Brauch seiner Freude Ausdruck. «Ich und die Gemeinde Volketswil dürfen sehr stolz auf unsere Feuerwehr sein!»

Weitere Informationen unter: www.feuerwehr-volketswil.ch

Zurück
Die Kommentarfunktion steht nur registrierten und angemeldeten Nutzern zur Verfügung. Zum Login.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!