Waldacher-Betriebsleiter Hatem Gaaloul strahlt über das ganze Gesicht. Und das liegt nicht nur am bekannt sonnigen Gemüt des gebürtigen Tunesiers. «Immer wieder konnte man in den letzten Wochen in den Medien über die ungenügende Wasserqualität in den Schweizer Freibädern lesen», führt Gaaloul aus, um im nächsten Atemzug zu betonen, dass es hier in Volketswil gerade umgekehrt sei. «Wir freuen uns, unseren Gästen eine hervorragende Wasserqualität zu bieten», ist auf einem Plakat zu lesen, das der Betriebsleiter prominent auf einer Tafel vor dem Zugang zum Nichtschwimmerbecken platziert hat. Darunter hängen zwei Prüfberichte, einer des kantonalen Labors und ein zweiter eines privaten Labors. Beide Proben wurden unabhängig voneinander und unangemeldet am 26. respektive am 23. Juli den Becken entnommen. «Die Prüfer kommen immer dann, wenn am meisten Betrieb herrscht», weiss Gaaloul aufgrund seiner mittlerweile 17‑jährigen Berufserfahrung im Waldacher.
Ferienpass sorgt für Ansturm
Mit den steigenden Temperaturen sind auch die Besucherzahlen in die Höhe geschossen. Der Mai sei ins Wasser gefallen, der Juni «okay» gewesen und der Juli – mit über 18 000 zahlenden Gästen – habe ihm und seinem Team wieder richtig Freude bereitet, erzählt Gaaloul im Pausenraum. Wenn man noch die Kinder unter sieben Jahren dazunimmt, die keinen Eintritt bezahlen, dann dürfte die effektive Anzahl der Besucherinnen und Besucher um rund einen Viertel höher liegen. Der bisherige Spitzentag war der Samstag, 20. Juli, an dem auch das Schwimmen bei Mondschein durchgeführt werden konnte. «Die Wetterbedingungen waren geradezu perfekt und wir hatten bis zum Betriebsschluss um 23 Uhr insgesamt 2336 zahlende Gäste bei uns.» Einen regelrechten Ansturm erlebt der Waldacher in diesem Sommer von Kindern und Jugendlichen mit dem Ferienpass. Bislang sind schon über 1000 Eintritte registriert worden, wie ein Blick auf die Statistik zeigt. Zurück zur grössten Freude in diesem Sommer: die Wasserqualität, die sich in der Schweiz nach den Normen des Trinkwassers richtet. «Ja, unser Wasser könnte man bedenkenlos trinken», bestätigt Gaaloul auf das ungläubige Nachfragen des Verfassers dieses Artikel. Wie das möglich ist und welche Prozesse es braucht, veranschaulicht der Betriebsleiter auf einem Rundgang durch die Technikräume. Herzstück der Anlage ist die Filteranlage, in der das gesamte Wasservolumen von 4,8 Millionen Litern achtmal täglich gereinigt wird. Sobald ein Druckunterschied in den Filtern festgestellt wird, erfolgt eine Rückspülung und die Filter werden von Hand neu beschichtet. Parallel dazu wird Chlor eingesetzt, um Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen abzutöten – dies aber in wohldosierten Mengen und nur soviel wie nötig, betont Gaaloul. Das Wasser in den Becken wird aber nicht nur umgewälzt und desinfiziert, sondern auch kontinuierlich erneuert. Pro Tag und Kopf würden der Anlage 30 Liter Frischwasser zugeführt. Und was geschieht mit dem gebrauchten Wasser? Dieses wird über einen Aktivkohlefilter dechlorisiert und gereinigt in den Dürrenbach geleitet, der direkt neben der Schwimmbadanlage nach Volketswil hinunterfliesst. Dreimal täglich prüft das Team zudem in allen Becken die Wasserqualität und ergreift wenn nötig die entsprechenden Korrekturmassnahmen. Um die hygienische Reinheit weiterhin sicherzustellen, nimmt Gaaloul nicht zuletzt auch die Gäste in die Pflicht. «Ohne ihre Mithilfe können wir die Standards nicht erfüllen.» Dazu brauche es eigentlich wenig: Ein jeweiliges kurzes Duschen vor dem Schwimmen und geeignete Badekleidung würden genügen.
Verlängerung in Sicht
Nicht nur die hohe Wasserqualität sorgt in dieser Saison für einen angenehmen Aufenthalt. Das Team hat noch weitere Massnahmen ergriffen, um den Komfort im Waldacher zu verbessern. Dank der neu eingesetzten Roboter-Rasenmäher, die automatisch, fast geräuschfrei und hauptsächlich nachts ihre Arbeit verrichten, gibt es weniger Lärmemissionen. Ausserdem lockt der Kinderspielplatz mit einem neuen Holz-Kletterturm und die Grill- und Picknickstelle am Waldrand wurde neu gestaltet. Die Temperaturen bleiben laut den Vorhersagen weiterhin hochsommerlich. «Wenn das Wetter mitspielt, werden wir die Saison sogar noch um eine Woche auf den Sonntag, 22. September, verlängern», so der Betriebsleiter.
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