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Ist das Glas halb voll oder halb leer?

Erstellt von Roland Portmann, reformierter Pfarrer | |   Unsere Zeitung

Ist das Glas halb voll oder ist es halb leer? Wir kennen die Frage wohl alle, und je nachdem, wie man sie beantwortet, gilt man als Optimist oder Pessimist. In der Tat ist es wohl heilsamer und besser, eher das Positive im Leben zu betonen bzw. zu betrachten um nicht im Negativen verhaftet zu bleiben.

«Always look on the bright side of life» singt ebenfalls die englische Satire-Gruppe Monty Python im Film «Life of Brian». Immer auf die Sonnenseiten schauen! Aber man kann das Glas auch anders betrachten, und zwar als Ganzes: Es war einmal ganz voll und ich habe die eine Hälfte bereits getrunken! Wichtig ist dann nicht nur, wie viel übrig ist, sondern auch wie viel ich bereits getrunken, also «intus» habe. Das kann für das Leben als Ganzes gelten: Je nachdem, wie viel ich davon schon «getrunken» bzw. «erlebt» habe – all die Erlebnisse, Begegnungen und Erinnerungen, Orte, die ich besucht habe, Menschen, Gefühle und und und; das kann mich umso mehr «gluschtig», neugierig und freudig auf den Rest im Glas machen! Wichtig ist nicht nur, was noch im Glas ist, sondern auch das, was ich bereits aus dem Glas getrunken habe: Das kann mich mit Dankbarkeit erfüllen für all das, was Gott mir im Leben geschenkt hat, für all die Menschen und die Liebe, die ich erfahren durfte. Vielleicht war da auch der eine oder andere Wermutstropfen mit dabei – aber dennoch, es ist noch reichlich übrig an Möglichkeiten, egal wie viel noch drin ist. Ist das Glas halb voll oder halb leer? Das Glas als Ganzes zu betrachten, den Teil, den wir bereits genossen haben mit zu beachten – zu dieser anderen, vielleicht mit Dankbarkeit erfüllenden Sichtweise auf das Glas lade ich Sie herzlich ein! 

Roland Portmann, reformierter Pfarrer

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