Jörg Blum wuchs in Zürich-Schwamendingen auf, etwas weiter als ein Steinwurf von seinem heutigen Wohnsitz Volketswil entfernt. Damals herrschte auf der zweispurigen Überlandstrasse noch ein geringes Verkehrsaufkommen. «Die nahe Glatt war für uns Kinder ein verlockendes Tummelfeld», fügt Blum schmunzelnd bei. Offiziell durfte Blum die Glatt nur in Begleitung der Eltern überqueren, wenn es jeweils zur Schokoladenfabrik nach Wallisellen ging. «Das dortige Schoggihüsli war natürlich immer eine Reise wert.» Die Kalorien wurden dann im Freibad Auhof, nur wenige Schritte vom Elternhaus entfernt, wieder ins Gleichgewicht gebracht. Eine Erinnerung an die damals noch schneereichen Wintermonate ist das Schlitteln von der Ziegelhütte runter in die Nähe des Friedhofs. «Das war schlicht ein Gaudi!»
Heirat im Ausland
Karate war für Blum sehr früh ein magisches Wort. Bei der Ausübung dieser Sportart lernte er in noch jungen Jahren seine zukünftige Ehefrau kennen. Ob ihn die kämpferisch wirkende Frau imponierte, sagt er nicht. Nicht nur Karate schweisste beide zusammen, sondern auch eine gemeinsame Weltreise. Verschiedene Länder in Südamerika und drei Monate in Neuseeland mit dem krönenden Abschluss der eigenen Hochzeit prägten das Abenteuer. «Wir wollten uns auf jeden Fall viel Zeit für Kultur und die Menschen nehmen.» Zurück in der Schweiz nahm sich das Paar vor, fortan die eigene Heimat zu erkunden. In den folgenden Jahren bereisten sie jeweils während der Sommerferien, zusammen mit ihren beiden Kindern und einem VW-Bus, die verschiedenen Regionen.
Ruhig und sachlich
Beruflich ist Blum in der Projektierung und Elektro-Planung von Bauvorhaben tätig. «Vom Charakter her bin ich eher eine ruhige Person. Ich versuche auch in einer hektischen Phase sachlich zu bleiben.» Voraussetzungen, welche für die Ausübung von Karate ideal sind. Karate bedeutet übersetzt so viel wie Handtechnik. Seine Ursprünge sind nicht bekannt. Die glaubwürdigste Theorie ist jedoch, das Bodhidharma, ein buddhistischer Mönch, der aus Südindien stammte, um 520 n. Chr. nach China kam. Das Ziel seiner Reise waren die Shaolin-Tempel in der Provinz Hunan in Zentralchina. Hier unterrichtete er die Mönche in Kampfkünsten. Im Krieg, in den darauffolgenden Jahren, wurden die Tempel von feindlichen Feldherren erobert und einige Priester sowie Meister der Kampfkünste flüchteten nach Okinawa, um dort zu leben und zu trainieren. Der Karatestil Shorinryu Seibukan, wie er auch im Budo Club Volketswil praktiziert wird, entwickelte sich während der Regierungszeit des Tennō Hirohito, des dritten Kaisers der modernen Periode. Der Stil zeichnet sich durch relativ kleine und natürliche Stände und seine Wendigkeit aus.
Sport als Familientradition
Seit 14 Jahren unterrichtet Jörg Blum fast täglich und mit viel Herzblut Karate im Budo Club Volketswil (BCV). Zudem ist er seit zehn Jahren Sektionsleiter Karate und seit drei Jahren Präsident des Budo-Clubs.
Haben Sie nach all dem Gesagten noch Zeit für ein weiteres Hobby?
Sport ist in unserer Familie Tradition. Mein Sohn betreibt ebenfalls Karate und meine Tochter geht ins Geräteturnen. Früher in der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre war Snowboarden (Marke crazy bananas) in. Aktuell, neben Karate, fahren wir gerne mit dem Fahrrad.
Was lieben Sie so an der Gemeinde Volketswil?
Es ist die Kombination von guten öffentlichen Verbindungen und die kurzen Wege in die Natur.
Gibt es einen Lieblingsort?
Die Aussicht von der Huzlen ist immer wieder imposant.


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