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Jubiläumsfeier im "Reich der Mitte"

Erstellt von Toni Spitale | |   Unsere Zeitung

Die Mitte Volketswil feierte im Wallberg ihr 50-jähriges Bestehen. Es war ein Abend geprägt von Laudationen, vielen Rückblicken und auch ein paar vereinzelten Prognosen für die Zukunft.

«Wir sind heute wieder da, wo alles begann», eröffnete Yevgeniya Frei, seit diesem Frühjahr Präsidentin der Mitte Volketswil, den kürzlich stattgefundenen Jubiläumsabend mit rund 40 geladenen Gästen. Am gleichen Ort kamen am 12. Januar 1971 sieben Personen zusammen, um die Christlichsoziale Partei als vierte politische Kraft in der Gemeinde ­Volketswil zu etablieren. Käthy Wiss und Bruno Linder gehörten damals zu den Gründungsmitgliedern, hatten jedoch nie eine Behörden- oder Vorstandstätigkeit inne, wie sie am Rande der Feierlichkeiten erzählten. Linder arbeitete als Steuer- und ­Finanzsekretär bei der Gemeinde Volketswil, Wiss war Hausfrau.

Von Anfang an auf Erfolgskurs

Im Fokus hatte die wenig später in Christlichdemokratische Volks­partei umbenannte Kraft die vielen jungen in die Quartiere Sunnebüel und Dammboden zugezogenen ­Familien, erinnerte das langjährige Mitglied Alfons Solèr in einer Rückblende. 1974 nahm die CVP erstmals an den Kommunalwahlen teil und es gelang ihr auf Anhieb, fünf Vertreter in die Behörden zu wählen. Aus heutiger Optik interessant: Schon in den 70er-Jahren gab es Klagen über die finanzielle Lage der Schule und über teilweise recht aggressive ­Elternabende. Und zweimal, in den Jahren 1991 sowie 2005, entstanden aus dem Kreis der CVP Initiativen zur Prüfung einer Fusion der ­Politi­­schen- und der Schulgemeinde. Letzterer Vorstoss wurde, so betonte Solèr, «aufgrund massiver Interventionen einzelner Schulpflegemitglieder» mit knapp 54,4 Prozent abgelehnt. Der CVP, welche nach der Fusion mit der BDP nun zum «Reich der Mitte» geworden ist, war laut dem Verfasser der Chronik auch das ­Gesellschaftsleben wichtig. Sie betätigte nicht nur Gründerin der ­Volketswiler Fasnachtsgesellschaft, sondern organisierte auch Familienbummel, Herbstfeste, Kegelabende sowie Jassmeisterschaften.

Erster «Mitte»-Präsident

1997 übernahm Jean-Philippe Pinto für drei Jahre das Präsidium, 1998 schaffte er den Sprung in den ­Gemeinderat. In seiner Laudatio freute sich Pinto, der erste «Mitte»-Gemeindepräsident von Volketswil zu sein. Die Gründungszeit der Partei sei auch eine Zeit des Aufbruchs gewesen, die Volketswil belebt habe. Damalige Planungen hätten bis ins Heute und Jetzt mit bis zu 30 000 ­Einwohnern gerechnet. Auch sei man in den 1970er-Jahren davon ausgegangen, dass der Ort einst über zwei reformierte und zwei katholische Kirchen verfügen wird. Zum ­Abschluss zeigte sich Pinto überzeugt, dass «seine Partei» nötiger sei denn je: «In einer Zeit wie heute, in der die Gesellschaft gespalten ist, braucht es die Mitte.» Auch Hans-Peter Hüsler, Bezirksparteipräsident, führte in seiner Würdigung aus, dass die Gründung der CVP-Ortssektion dem damaligen Wachstum der Gemeinde geschuldet war.

Orange Kristallkugel

Das ebenfalls anwesende Co-Präsidium der Kantonalpartei, Thomas Hürlimann und Nicole Barandun, nahm die orange Kristallkugel ­hervor und wagte einen Blick in die Zukunft. Barandun prognostizierte einen intensiven Wahlkampf und sprach von einer Mitte-Partei, die in allen Gremien zulegen wird. Ein Wunsch, der auch von der ehemaligen Volketswiler Nationalrätin ­Rosmarie Quadranti bekräftigt wurde. Die Mitte werde dann erfolgreich sein, wenn sie Menschen in ihren Gremien habe, welche nach den christlichen Grundprinzipien agieren und solidarisch seien.

Austausch mit den anderen

Hansjörg Steiner von Der Mitte Schwerzenbach gratulierte «aus einem Nachbardorf, das mit Volketswil fast zusammengewachsen ist» und Gabriela Stüssi von der FDP bemerkte in ihrer Grussbotschaft, dass der lokale Freisinn nur gerade mal ein Jahr älter sei als die Mitte. ­Lobend wies sie darauf hin, dass in Volketswil das Gespräch und der Austausch unter den Parteien noch stattfinden würden. Diesem Votum konnte sich auch der Vertreter der Grün­liberalen, Gemeinderat Michael De Vita-Läubli, anschliessen. Er ­verwies auf diverse gemeinsam ­lancierte Vorstösse, wie zum ­Beispiel den geeinten Kampf gegen die ­Zivilfliegerei auf dem Flugplatz ­Dübendorf.

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