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Katze im Sack…

Erstellt von Vroni Harzenmoser, Volketswil | |   Unsere Zeitung

Die Spannung steigt. Am 22. September entscheiden wir Volketswilerinnen und Volketswiler, ob wir unsere kompetente und sehr gut aufgestellte autonome Schulbehörde dem versteckten, heimlich angestrebten und längerfristig angedachten Parlamentsmoloch zum Frasse vorwerfen wollen.

Schon seit vielen Jahren trachten die Gemeindeväter und -mütter nach dem fetten Leckerbissen. Die Gegenwehr unserer Schule mit all den bedenklichen Nachteilen ist für meinen Geschmack erschreckend kampflos. Die trotz Verlust der so wertvollen finanziellen Eigenständigkeit will sie in den Machtbereich der politischen Gemeinde flüchten. Ohne Not. Ohne Grund. Ohne Druck, ohne auch nur einen Vorteil. Unsere starke, kraftvolle und leistungsfähige Schulbehörde wird freiwillig zum zahnlosen Tiger. Wo ist der Vorteil? Obwohl die Einflussnahmen in den Finanzbereich und die Bewirtschaftung der Liegenschaften noch nicht abschliessend geklärt sind, legt sich unsere Schulbehörde ohne Not auf den Opfertisch. Wer soll das verstehen? Fortan soll also der Gemeinderat mit nur einem Schulvertreter bestimmen, ob die Angebote der Schule zwingend oder vernachlässigbar sind. Die Bedürfnisse der Schule treten automatisch in Konkurrenz zu anderen Gemeindeausgaben. Spezielle Angebote für unsere Kinder wie die Musikalische Grundausbildung, Klassen- oder Skilager könnten also locker im Verhältnis Eins gegen Sechs gestrichen werden. Eine Fusion bringt bekannterweise keinen Spareffekt. Im Gegenteil: Neue Schnittstellen, Beraterhonorare, mehr Bürokratie, längere Entscheidungswege, wegfallende Einflussnahme auf die Geschäfte durch den Souverän, Mehrkosten in unbekannter Höhe. Habe ich da etwas verpasst? Sind nicht auch die anfallenden Kosten massgebend, ob sich Volketswil eine Einheitsgemeinde überhaupt leisten will? Wie teuer uns diese Fusion kommen wird, konnte noch niemand beantworten – und trotzdem sollen wir für etwas abstimmen, dessen finanzielle, strukturelle und sinnvolle Auswirkungen wir Stimmbürger gar nicht kennen? Ein Fass ohne Boden? Das Amt der Schulpräsidentin und gleichzeitig neu das der Gemeinderätin ist wohl kaum mehr miliztauglich. Vom Volk bezahlte Berufspolitiker sind wohl der nächste Schritt hin zur Zukunftsvision Gemeindeparlament. Neuerungen sind ja nicht partout schlecht, aber sie müssen auch Sinn machen und Vorteile bringen. Politik als Spielwiese für riskante Pokerspiele? Die Zeche bezahlt der Steuerzahler. Wollen wir Volketswilerinnen und Volketswiler wirklich die Katze im Sack? Ich mag keine Katzen im Sack. Ich mag keine Mogelpackungen. Ich mag keine Schüsse in ein ungewisses, fragwürdiges Luftschloss. Ich mag auch keine Machtspiele. Deshalb stimme ich aus tiefstem Herzen Nein.

Vroni Harzenmoser, Volketswil

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