Der Kanton hat ja bereits das von 234 Kantonsbürgern (aus der Volketswiler Bevölkerung) eingereichte und aus meiner Sicht viel schwergewichtigere Argument "Sicherheit für die Schulkinder" totgesagt. Dies weil die Strecke ausserorts, übersichtlich, gerade und kein Unfallschwerpunkt ist. Natürlich passt es dem Kanton ganz und gar nicht in den Kram, dass ein paar Aufmüpfige von ihm eine Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit um sage und schreibe 30 km/h fordern. Und dies nur für ein besseres Wohlbefinden einiger dutzend Schulkinder, die täglich bis zu sechsmal an dieser (die Volketswiler Kreise 1 und 3 verbindenden) Staatsstrasse flanieren.
Herr Keller, was denken Sie eigentlich wo wir hin kämen, wenn jede Gemeinde meint, sie müsse beim Kanton vorstellig werden, um ihre Sonderwünsche für die von ihm grosszügig zur Verfügung gestellten Staatsstrassen zu deponieren? Schliesslich kennt der Kanton seine Strassen sicher besser als ein paar Aglo-Hinterwäldler oder irgend so ein kleiner Provinzpolitiker, bitte entschuldigen Sie, ich meinte natürlich Gemeinderat. Ausserdem muss der Kanton ja auch noch den wirtschaftlichen Faktor berücksichtigen: Die Strecke zwischen den Bushaltestellen Hegnau und Zimikon misst 450 Meter, wovon auf 350 Metern 80 km/h erlaubt sind und so diese Strecke in 16 Sekunden zurückgelegt wird. Werden diese 350 Meter aber mit 50 km/h gefahren, dauert es 25 Sekunden und das ergibt den enormen Zeitverlust von 9 Sekunden. Zigtausend Mal 9 Sekunden pro Tag… da käme dann schon ziemlich viel an unproduktiver Zeit zusammen, welche der kantonalen Volkswirtschaft verloren geht.
Als Vater eines dieser Schulkinder und aus eigener Erfahrung (Arbeitsweg, zu Fuss oder Velo) habe ich den Ernst der Lage schon lange erkannt, darum: Tempo 50 – aber subito. Denn es ist geradezu ein Hohn zu lesen (früherer Artikel zu diesem Thema), dass den Lakaien des Kantons diese Strecke nicht als Raserstrecke bekannt ist; logisch, denn es ist weder frühmorgens noch sonst jemals ein Kantonspolizist aufgefallen, der das Treiben auf dieser Strasse eine gewisse Zeit lang intensiv beobachtet und rapportiert hatte. Einen Trumpf haben wir Volketswiler vielleicht doch noch im Ärmel: Als Kantonsrat hat unser Gemeindepräsident doch die besten Voraussetzungen, bei King "Kan-Ton" für unser Anliegen zu lobbyieren; nicht verzagen – Pinto fragen.
Michel Zenger, Hegnau
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