Die Neugier treibt mich an! Dieser Leitsatz hat sich wohl bereits in der Kindheit von Marianne Blumer eingeprägt. Bis zur vierten Klasse wuchs sie in Ägeri auf, danach folgte der Umzug in die Grossstadt Zürich. Schon in der Schule zeigte sich, dass die kreativen Fächer, wie Malen, Gestalten und Handarbeit ihre grossen Stärken waren. Erstaunlicherweise bewältigte Marianne den Ortswechsel bemerkenswert gut. „Nur der Dialekt verriet manchmal ihre Herkunft“, lachte sie „ich war eindeutig das Landei in der Klasse.“
Kein Wunschkonzert
Ihr grosser Berufswunsch, Dekorateurin zu lernen erfüllte sich leider nicht, denn damals hatte eine Frau in diesem Beruf wenig Chancen. Eines Tages verpasste eine Freundin ihren Coiffeurtermin. Marianne frisierte ihr für den Ausgang die Haare und wurde so motiviert, Coiffeuse zu lernen, und bekam in Zürich eine tolle Lehrstelle. Dort konnte sie ihre Kreativität und die Liebe zu Formen und Farben erstmals richtig ausleben. Sie entdeckte auch ihr Talent mit Menschen umzugehen und liebte es zu kommunizieren. Ihre dreijährige Lehre schloss sie als Drittbeste im Kanton Zürich ab. Mit der Liebe zum Beruf trat auch die echte Liebe in ihr Leben. Sie heiratete und hat zwei erwachsene Töchter und fünf Enkel. Mit 36 lernte sie Turniertanzen und schwebte mit ihrem jetzigen Mann 16 Jahre lang über Tanzparkette. Eine besondere Auszeichnung war die Teilnahme an zwei Weltmeisterschaften, in denen sie die Schweiz vertreten durften. Da sie für sich selbst und auch für andere Turnier- und Ballkleider entwarf und nähte, konnte sie einmal mehr die Farben und Formen ausleben. Nach der Tanzkarriere suchte Blumer ein neues Betätigungsfeld für ihre Kreativität und besuchte während drei Jahren eine Grundausbildung in Acrylmalerei und lernte Farben und Formen in der Malerei anzuwenden. Danach folgten Ausbildungen in Aquarelltechnik, Ölmalerei und Airbrush. In Workshops bildet sie sich stetig weiter, sucht immer wieder neue Herausforderungen und arbeitet mit unterschiedlichen Materialien, beispielsweise Strukturpaste, Sand, Papier, Tusche und Kreide. Ihre Bilder und Objekte präsentierte sie erfolgreich an verschiedenen Ausstellungen vom Bodensee bis nach Uster.
Entspannung im Malatelier
Durch einen Glücksfall und völlig unerwartet, erhielt sie vor drei Jahren die Gelegenheit, ein Atelier zu mieten, in dem sie nun mit Malkursen ihr Wissen mit grosser Freude an Interessierte weitergibt. Sie unterrichtet nur kleine Gruppen mit maximal fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sodass für jeden Teilnehmer genug Zeit für individuelle Betreuung zur Verfügung steht. Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Blumer war es ein Bedürfnis, einen Treffpunkt zu schaffen, wo Menschen ohne Hektik sich verweilen können. Deshalb hat sie ihr Malatelier so eingerichtet, dass die Malenden in eine Welt ohne Stress und Leistungsdruck eintauchen können. Treffend meinte dazu eine Schülerin: «Das Atelier ist wie eine Ruhe-Oase.»
Haben Sie noch Zeit für ein Hobby?
Ich nehme mir viel Zeit für unsere beiden Kater Nico und Mogli. Ich liebe auch das Kochen und Gäste zu verwöhnen. Fürs Nähen bleibt leider nicht mehr so viel Zeit übrig.
Gibt es einen Lieblingsort?
Der grosszügige Garten hinter dem Malatelier in Hegnau, wo ich mit meinen Malschülerinnen gerne die Kaffeepause geniesse.
Mehr Informationen: www.atelier-marianne.ch
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