Die letzten Jahre waren von einigen Rückenoperationen geprägt. In dieser Zeit konnte sie nicht grosse Bilder malen und sie hat sich deshalb mit Collagen und kleinen Bildern beschäftigt. Hinzu kamen mehrere berufliche Wechsel, bevor sie sich nun frühzeitig pensionieren lassen konnte.
Live-Akte gemalt
Diese neu gewonnene Zeit nutzte sie für einen Intensiv-Zeichnungskurs an der Kunstschule in Zürich und einen Holzschnitzkurs in Augsburg (D). «Im Zeichenkurs stand vor allem der Mensch im Mittelpunkt. Wir haben Akte mit richtigen Modellen gemalt und das war eine neue Herausforderung für mich», erzählt sie im Sitzungszimmer des Gemeinschaftszentrums. Danach seien viele neue Bilder von Menschen entstanden. Deshalb heisst ihre aktuelle Ausstellung auch «äs Mänschälät». Dabei gehen ihr auch hier die Ideen und Motive nicht aus: «Charakterköpfe sind natürlich interessant, aber auch Kinder und abstrakte Gestalten.» Diese malt sie mit verschiedenen Maltechniken wie Pastellkreide, Acryl, ja sogar Asche und Collagen.
Kleinkurse im neuen Atelier
Der Holzschnitzkurs in Augsburg hingegen habe ihr eine ganz neue Art und Weise der Kunst vermittelt. Dreidimensionales Denken und Gestalten waren ganz und gar neu für sie. Der Kursleiter habe die Teilnehmer extrem gefordert und ihr die Augen für das Wesentliche geöffnet. Nun hat sie einen neuen Weg eingeschlagen. Der Wohnortwechsel nach Bertschikon ermöglichte ihr, ein eigenes Atelier zu beziehen. Seit knapp einem Jahr kann sie dort nun arbeiten und möchte Anfänger-Malkurse, Workshops und spezifische Kleinkurse anbieten. Vor nicht allzu langer Zeit habe sie einem Ehepaar aus der Region einen Einsteiger-Malkurs gegeben. Die Begeisterung der beiden habe sie dazu motiviert, dies auch in Zukunft in diesem Stil weiterzuverfolgen. Dabei möchte sie den Fokus auch auf Themenfindung und deren Umsetzung halten. Ihr selbst mangelt es nicht an Ideen. Die Natur und ihre Farben inspirieren sie sehr. Auch Blumen sind für sie immer wieder ein schönes Motiv. Es lohnt sich, diese Ausstellung von Martha Graf anzuschauen. Sie ist bis 22. August verlängert worden und jeweils während der Öffnungszeiten zugänglich.
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