Der Empfang in der Wohnung von Sandro Hirzel ist herzlich, obwohl der Zeitpunkt des Interviews in einer eher lebhaften Zeit stattfindet. Denn kurz davor kam das dritte Kind zur Welt. Wie schon sein Vater wird auch der Neuankömmling in Volketswil aufwachsen. «Ich habe vor 40 Jahren am Etzelweg in den Göhnerbauten meine ersten Schritte gemacht», erzählt Hirzel. In Erinnerung bleiben ihm eine Wiese mit grossem Spielplatz und ein Kehrplatz. Dort spielte er jeweils mit rund zehn weiteren Kindern Streethockey. Alte Holzhockeyschläger hatten sie damals mit Kunststoffschaufeln ergänzt. Im Winter wurde aus dem Kehrplatz ein mit Giesskannen künstlich angelegtes Eisfeld. Es sind Erinnerungen an eine schöne Zeit, geprägt von einem guten Zusammenhalt in der Familie, mit den drei jüngeren Brüdern. So wohnten die Familie zu sechst in einer Viereinhalb-Zimmer-Wohnung – heute undenkbar. Nach dem Kindergarten folgte die klassische Schullaufbahn in den Schulhäusern Zentral, Feldhof und Lindenbüel.
Das runde Leder
Bei Hirzel war das runde Leder etwas kleiner als der populäre Fussball. «Ich war zehn Jahre alt, als jemand in die Schule kam und uns von Handball erzählte.» Es war der Start zu einer imposanten Laufbahn. «Ich bin kein Spezialist und bin daher vielseitig interessiert. Als Teamplayer bin ich ruhig und so für eine Mannschaftssportart wie geschaffen. Handball ist ein dynamischer, schneller Sport, hart, aber attraktiv, mit Körperkontakt – und wetterunabhängig, da er in der Halle gespielt wird.» Bald wurden auch seine drei Brüder vom Handballvirus angesteckt. Es folgten lehrreiche Jahre, besonders der damalige Trainer Harry Celentano hinterliess bei Hirzel einen starken Eindruck. «Sport ist eine Lebensschule, in der ein gewisses Durchsetzungsvermögen verlangt wird, aber in der es auch darum geht, miteinander gemeinsame Ziele zu erreichen – diese Erfahrungen sind auch ein Gewinn für das Berufsleben.» Dort begann Hirzel mit einer Lehre bei der Zürcher Kantonalbank. Aktuell arbeitet er im Bereich Online-Hypotheken. Jeder ambitionierte Sportler erinnert sich gerne an manch schöne Begebenheit. Für Hirzel dürfte der Aufstieg 2011 mit dem SC Volketswil in die erste Liga eine solche gewesen sein. Damals im Rückspiel vor einer eindrücklichen Zuschauerkulisse im heimischen Gries vor rund 500 Zuschauern erledigte das Fanionteam die Aufgabe souverän. Was besonders war: Seine drei Brüder spielten in dieser Mannschaft und trugen ebenso zum Erfolg bei. Die Familie im Fokus Nach der Sportlerkarriere rückte die Familie in den Fokus. Hirzel bekennt: «Ich bin ein Familienmensch.» Mit dieser Einstellung hatte er auch das Glück, vor sechs Jahren seine Frau kennen zu lernen. Beide wollten eine Familie gründen. Wichtig ist dem Ehepaar neben der gleichen Wertvorstellung auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. So arbeitet Hirzel Teilzeit und seine Frau plant demnächst wieder den Berufseinstieg. Mit den mittlerweile drei Kindern kommt die Familienzeit nicht zu kurz. Ein wesentlicher Grundsatz ist für Hirzel und seine Frau zentral: «Wir wollen unsere Kinder bei uns zu Hause betreuen.» Ob sie die Zukunft für die drei Kinder positiv sehen? «Natürlich! Klima, gesellschaftliche Entwicklung und aktuelle Weltgeschehnisse lassen uns nicht kalt. Unsere positive Grundeinstellung lässt uns aber zuversichtlich nach vorne blicken. Wir sehen in allem eine Chance!»
Haben Sie nach all dem Gesagten noch Zeit für ein Hobby?
Seit vier Jahren spiele ich jeden Donnerstag in einer Plauschgruppe im Schulhaus Feldhof Unihockey.
Was lieben Sie so an der Gemeinde Volketswil?
Volketswil ist ländlich, und man ist trotzdem schnell in grösseren Städten. Alles zusammen ein Plus für eine Familie.
Gibt es einen Lieblingsort?
Wir nennen ihn unseren Adlerhorst, gemeint ist unser Balkon mit Fernsicht auf die Glarner Alpen.
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