Sandy Aeschlimann wohnt in Volketswil, hatte aber für das Interview ihren Garten ausserhalb der Gemeinde vorgeschlagen. «Der Garten hat kaum Blumen, aber viele Gemüsesorten», erklärt sie. Er scheint auch ein Ort zu sein, wo kreative Ideen wachsen. Beim Wort kreativ beginnen die Augen von Sandy zu leuchten und sie erinnert sich an die jungen Jahre in Volketswil, als ihr Vater sogenannte «Bitschitröpfli» zeichnete. «Das waren Regentropfen mit Gesichtern», schmunzelt sie. Zusammen malten sie auch Pläne von Baumaschinen an, unter anderem wurden die verschiedenen Hydraulikschläuche mit Farbe versehen. Sie doppelt nach: «Mein Lieblingsfach in der Schule war Zeichnen.» So verwundert nicht, dass sie mit einer Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Zürich liebäugelte, doch dazu fühlte sie sich zu jung. Die kaufmännische Lehre schien für den Berufseinstieg geeigneter zu sein.
Kreative Bewerbung
Nach der Lehre «jobbte» sie herum. Bis sie sich bei einer Werbeagentur bewarb. Der Inhaber fand Gefallen an ihrer Bewerbung. Ausgerüstet mit Kreativität, organisatorischem Talent und viel Empathie eroberte sie mit mancher Werbeidee die Kunden. Doch der Wegzug der Werbeagentur in einen anderen Kanton beendete diese Zeit. Sie blieb zwar in der Branche tätig, genauer gesagt in der Medienbranche, doch es war nicht mehr das Gleiche. So packte sie bei einem Innenarchitekten an. Die dortige Arbeit mit CAD (Computer Aided Design) lockte ihr Interesse und bald kreierte sie unter anderem kolorierte Büroraumwände. Derzeit arbeitet Aeschlimann als Projektleiterin in der Energie- und Regeltechnik- Branche. «Es ist ein Allroundjob und total spannend», verrät sie begeistert.
Revival der Kreativität
Eines Tages brachte ihr Sohn vom Kindergarten ein Freundschaftsbüchlein nach Hause. «Ich empfand diese nicht sehr altersgerecht, denn die Eltern mussten diese mit viel Arbeit ausgestalten. Das nervte mich und so zeichnete ich für meinen Sohn ein eigenes.» Just während dieser Zeit wurde ein Abschiedsgeschenk für die Kindergärtnerin gesucht. Aeschlimann machte den Vorschlag für ein gemeinsames Album und so entstand die Idee für neu konzipierte Freundschaftsbüchlein. Diese sind mehr oder weniger vorgefertigt und müssen nur noch mit kleinen Ergänzungen vervollständigt werden. Um das Risiko klein zu halten, wurden am Anfang lediglich 25 Stück gedruckt. Doch bald erhöhte sich die Auflage auf 50 Stück, denn die Büchlein erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Den jeweiligen Gewinn daraus reinvestiert Aeschlimann in ihre Idee. Unterdessen gibt es zusätzlich Abschiedsbüchlein, Abc-Poster A3 und vieles mehr unter www.sersisadesign.ch zu entdecken.
Haben Sie nach all dem Gesagten noch Zeit für ein Hobby?
Ich liebe meinen Gemüsegarten, mache am Abend gerne einen Spaziergang – alleine oder mit einer Freundin.
Was lieben Sie so an der Gemeinde?
Volketswil ist meine Heimat, meine Wurzeln sind hier. In unserer Siedlung in Hegnau fühle ich mich seit 21 Jahren pudelwohl.
Gibt es einen Lieblingsort?
Eindeutig das Naturschutzgebiet Chrutzelried, ein kleines Naturschutzgebiet, wenige Schritte von meiner Wohnung entfernt.
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