Anmelden | Registrieren

Schiefe Wände, Riesling und «Trudi Gerster»

Erstellt von Vroni Harzenmoser | |   Unsere Zeitung

Es war dies bereits die 14. Senig-Kulturreise, auf die uns Heinz Zobrist mitnahm. Von Rügen bis Sizilien, von Ungarn bis Norwegen, von den vier Perlen des Nordens in die Cinque Terre und Toscana, von Friaul nach Cornwall, von den Küsten Dalmatiens bis Korsika und Sardinien, von Umbrien nach Andorra führten uns die Senig-Reisen mittlerweile.

Diesmal ging es ins Mittelrheingebiet unseres nördlichen Nachbarn. Begrenzt durch Eifel, Westerwald, Hunsrück und Taunus erkundeten wir während fünf Tagen die Schönheiten des Mains, des Mittelrheins, der Mosel und der Lahn. Reizvolle, gut erhaltene und bestens restaurierte mittelalterliche Städte reihen sich rechts und links der Flüsse wie eine wertvolle Perlenkette. Ein Augenschmaus. Die 44-köpfige Senig-Familie verliess am Sonntag, 22.  September, früh morgens mit müden Augen Volketswil, um sich in unbekannte Welten zu begeben. Auch einige Neumitglieder fanden sich ein. Dass die Senig-Kulturreisen beliebt und schon fast legendär sind, zeigt sich daran, dass alle Plätze im Handumdrehen weg sind.

Frankfurt, Lahnstein

Sicher und umsichtig brachte uns unser Chauffeur Rolf Rubin von Suter Reisen nach Frankfurt. Umgeben von der tollen Häuserkulisse des Hauptplatzes genossen wir den Lunch, bevor uns ein Ausflugsboot zu einer gemütlichen Rivercruise mitnahm. Über den Taunus erreichten wir unser Hotel Wyndham in Lahnstein, wo wir während unseres Flussabenteuers hoch über dem Lahntal wohnten.

Rheintal: Koblenz, Boppard, Goar, Bingen, Rüdesheim

Der Mittelrhein mit seinen vielen gewaltigen, beschaulichen und teils sehr gut erhaltenen Burgen rechts und links des mächtigen Flusses liess uns staunen. Zu jeder Burg gibt es reichhaltige Geschichten und Sagen, die wir von unserer fantastischen Führerin erzählt bekamen. Es war wie «Trudi Gerster auf dem Schiff». Sie hätte die Geschichte der Loreley nicht eindrücklicher erzählen können. Genauso spannend erlebten wir die Geschichten um Koblenz, Boppard, Goar, Bingen und Rüdesheim. Die Drosselgasse war beinahe touristenfrei und so bekamen wir die vielen reizenden Weinlokale auch wirklich zu Gesicht. Natürlich durfte der berühmte Rüdesheimer Kaffee mit reichlich Asbach Uralt und Sahne nicht fehlen, was der Stimmung im Car auf der Heimfahrt keineswegs abträglich war. Die stark mäandernde Mosel schlängelt sich durch felsige, unglaublich steile Weinberge mit den bekannten, widerstandsfähigen Rieslingtrauben, die vom Schiff aus bizarr und unwirklich wie gemalt erscheinen. Das Städtchen Beilstein mit Burg und Kathedrale wurde, wie viele andere Orte, durch ihre Zolleinnahmen reich. Marktrecht, Münzrecht, Mautrecht und Mauerrecht – vergeben vom Kaiser – waren im Mittelalter der Garant für Reichtum. Mosel-Riesling ist nicht gleich Riesling. Das erfuhren wir im Weinkeller der Familie Hammes.

Lahntal: Limburg

Unsere Führerin zeigt uns mit Schwung und Witz die Bischofsstadt. Der mittelalterliche Stadtkern ist ein Bijou von Seltenheit. Fachwerk, wohin das Auge reicht, schiefe Wände, Blumenschmuck, enge Gassen, Dächer, die sich beinahe berühren und Merkmale des Adelsstandes. Sehr idyllisch war die Flussfahrt mit tollen Sichten über das Land. Kaum im Bus, begann der Regen. Die Heimreise über Heidelberg am Neckar versank im Dauerregen. Nur für unseren Spaziergang durch die Universitätsstadt machte er eine Pause. Nass wurden die Fahrgäste erst in Volketswil. 

Aufgezeichnet von Vroni Harzenmoser

Zurück
Die Kommentarfunktion steht nur registrierten und angemeldeten Nutzern zur Verfügung. Zum Login.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!