Anmelden | Registrieren

Sind zwei Tage Wiehnachtsmärt in Volketswil zuviel?

Erstellt von Martin Zollinger, Volketswil | |   Unsere Zeitung

Es klingt vielleicht etwas nostalgisch. Aber vor dem Umzug auf den Gemeindehausplatz und der Rückkehr in die Au, dauerte der Wiehnachtsmärt in Volketswil jeweils einen Tag. Die Stimmung an jenen Sonntagen rund um das Gemeinschaftszentrum sowie das Alterszentrum war vorweihnächtlich und sehr gemütlich.

Schon am frühen Nachmittag tummelten sich die Besucherinnen und Besucher auf dem Platz und genossen die angebotenen Waren und Köstlichkeiten. Im Laufe des späteren Nachmittags und mit der beginnenden Dämmerung wurden die Parkplätze rund um die Au eine Rarität. Auf den Strassen und Trottoirs sah man viele Familien mit ihren Kindern, die aus allen Himmelsrichtungen auf ein Ziel hinsteuerten. Sie wollten zum Samichlaus und seinem Schmutzli, der pünktlich um 17.30 Uhr seine Aufwartung vor der Au machte. Natürlich wurden die gelernten Sprüchli von den Kindern fehlerfrei aufgesagt, während die Erwachsenen eher spontane Einfälle vortrugen. Es herrschte eine echte Adventsstimmung.

Kinder-Wunderland als grosse Ausnahme

Natürlich ist auch heute am Sonntagnachmittag die Atmosphäre gut. Der Glühwein fliesst, die Strickwaren werden probiert, die Alpaka-Wolle findet seine Abnehmer und im Kinder-Wunderland drehen sich das Karussell und der Zug mit glänzenden Kinderaugen als Gäste. Aber da haben die meisten Standbetreiber den langweiligen oder sagen wir den ruhigeren Samstag bereits in den Knochen. Nun sind wir beim eigentlichen Ärgernis angelangt. Am letzten Wiehnachtsmärt wurde eine kleine, nicht zwingend repräsentative Umfrage gemacht. Nur wenige Marktbegleiter sind der Auffassung, dass der Samstag als erfolgreich zu bezeichnen ist. Die grosse Ausnahme ist sicher das Kinder-Wunderland, das mit viel Herzblut und Engagement die Kinderherzen höherschlagen lässt. Die Idee, die Umsetzung sowie die Frequenz ist bewundernswert und verdient eigentlich eine längere Präsenz. Besonders der Auf- und Abbau kostet viel Zeit und der Aufwand spricht für zwei Tage. Ebenso plädierten die Betreiber des Standes mit der Alpaka-Wolle. Sie freuen sich über den Erfolg an den zwei Tagen.

 

Nicht erfreut über die längere Marktdauer sind der Marroni-Händler, der Metzger, weil er viel mehr Personal benötigt und auch jene Menschen, die mit viel Herzblut ihre Strick– und Handarbeiten gemacht haben, sind mit zwei Tagen nicht unbedingt glücklich. Die Handballerinnen und Handballer müssen sogar ihren Spielplan anpassen und zusätzlich freiwillige Helferinnen und Helfer aufbieten. Sie möchten aber für ihre Freunde und Anhänger präsent sein. Der Samstag lebt nicht und all jene Besucher, die kommen, verzichten in den meisten Fällen auf den Sonntag. Hinzu kommt, dass in Greifensee und im Gfenn ebenfalls Weihnachtsmärkte durchgeführt wurden. Das ist unglücklich und nicht verkaufsfördernd für die Standenthusiasten in Volketswil. Ein weiterer unglücklicher Umstand ist das Angebot. Früher schenkte die Samichlausgesellschaft exklusiv den Glühwein aus und der Ort wurde zum absoluten Treffpunkt. Kreative Vereine ergänzten dann ihr Angebot mit Jagertee und hatten damit Erfolg. Heute wird Glühwein in allen Varianten und an verschiedenen Orten angeboten. Grundsätzlich belebt Konkurrenz das Geschäft, hier schadet es leider mehr.

Es ist nun bekannt geworden, dass es eine Umfrage geben wird. Die Marktbetreiberinnen und Marktbetreiber können ihre Meinung zum Wiehnachtsmärt im Allgemeinen und über seine Dauer abgeben und das ist gut so. Es wäre schön, wenn das Resultat so lautet, dass wir 2025 einen Wiehnachtsmärt an einem Tag, nämlich am Sonntag haben. Oft ist weniger mehr und es ist sicher auch im Interesse der Besucherinnen und Besucher.

Martin Zollinger, Volketswil

Zurück
Die Kommentarfunktion steht nur registrierten und angemeldeten Nutzern zur Verfügung. Zum Login.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!