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Stephan Stamm

Erstellt von Andrea Hunold | |   Unsere Zeitung

Neben seiner eigenen Firma im Bereich Business Continuity Management macht sich Stephan Stamm auch als Tierfotograf einen Namen, ist aktives Mitglied der Dorfpa­trouille Kindhausen und der IGLU. Einen besonderen Stellenwert nehmen sein gemeinnütziger Verein «Act now for Tomorrow» und sein Namibia-Projekt «Himba Eco-Village» ein.

Verschiedene Herzen schlagen in der Brust des 61‑Jährigen, dies ist schnell einmal klar beim Treffen an diesem sonnigen Nachmittag im Garten des Einfamilienhauses in Kindhausen. Engagiert in Beruf und Berufungen, Langeweile gibt es wohl nicht. Ist er nicht gerade in seinem Büro tätig, geht er seinen vielen anderen Interessen nach. Seit Jahren ist er zusammen mit seiner Partnerin bei der Dorfpatrouille Kindhausen aktiv. Die monatlichen Patrouillen durch den Dorfteil bezwecken nicht nur mehr Sicherheit im Dorf, sondern fördern auch den Kontakt und sind eine willkommene körperliche Betätigung. Auch in der IGLU ist er aktiv und in der Natur beschäftigt. Zusammen mit einem Team betreut er 24 Nistkästen für Turmfalken und Schleiereulen auf dem Gemeindegebiet von Volketswil und hilft mit bei der Beseitigung und Bekämpfung von Neophyten (pflanzliche Einwanderer, welche sich auf den Wiesen und in den Wäldern ­ausbreiten und die einheimischen Pflanzen verdrängen).

Lebensumstände verbessern

Stephan Stamm hat mit seinem Herzensprojekt «Act now for Tomorrow» eine Mission ins Leben gerufen, die das Leben der halbnomadischen Himba und Herero in der kargen Kunene-Region im Nordwesten Namibias verbessern soll. Die Inspiration für dieses ambitionierte Vorhaben kam ihm vor acht Jahren, als er gemeinsam mit seiner Partnerin den Safari-Guide Erwin, selbst ein Herero, auf einer Offroad-Tour kennenlernte. Seitdem arbeiten die beiden Hand in Hand, um die Lebensumstände dieser stolzen und traditionsbewussten Stämme zu verbessern – in einem Umfeld, das von extremer Trockenheit und einem harschen Klima geprägt ist. Eines der Hauptanliegen des ­Vereins ist die Ernährungssicherheit. Traditionell ernähren sich die Himba und Herero hauptsächlich von Maisbrei. Stephan und Erwin setzen auf das Anlegen von Gemüsegärten, um die Nahrungsmittelvielfalt zu erhöhen. Doch die Herausforderung, dem trockenen Boden Leben zu entlocken, bleibt bestehen. Regen ist selten, und der Wassermangel erschwert jede landwirtschaftliche Initiative. Zudem muss Wasser auf langen Fussmärschen von weit her herbeigeschafft werden. Im kommenden März starten die beiden mit einer für die Region unbekannten, aber innovative Methode, dem Anlegen von halbrunden Vertiefungen, genannt Earth Smiles, die das spärliche Regenwasser sammeln. Über die Zeit wächst wieder Gras und es entstehen langsam Weiden. Diese sichern den Viehbestand der Stämme und ein langfristiges Einkommen. Ein weiterer Fokus des Projekts liegt auf der Bildung. Stephan Stamm ist überzeugt: «Kinder brauchen Zugang zu Schulbildung. Viele Kinder müssen stundenlange Märsche auf sich nehmen, um zur Schule zu gelangen. Die Eltern müssen ein Einkommen haben, um das Schulgeld zu bezahlen, und die Kinder lernen abends im schwachen Licht des Feuers.» Deshalb läuft ak­tuell eine Spendensammlung auf GoFundMe für robuste, in Namibia gekaufte Solarlampen. Diese Lampen spenden den Familien in den kleinen Hütten nachts Licht und ermöglichen es, länger zu lernen oder zu arbeiten. «Act now for Tomorrow» ist ein Paradebeispiel dafür, wie viel durch Engagement und lokale Partnerschaften erreicht werden kann – auch wenn die Bedingungen hart und die Mittel begrenzt sind. Stephan Stamm informiert sich regelmässig über andere Hilfsprojekte in Afrika, um weitere innovative Lösungen zu finden. Denn für ihn steht fest: Jeder Schritt zählt, um das Leben der Himba und Herero in der Kunene-Region nachhaltig zu verbessern.

Fotobildbände und Kalender

In dieser unglaublich beeindruckenden Kulisse ergeben sich dann auch spektakulär tolle Fotos, eine weitere Leidenschaft von ihm. Als professioneller Fotograf – vor allem mit Tierfotografien – hat er schon mehrere Kalender und Fotobücher herausgegeben. Sie zeigen das einfache afrikanische Leben von Mensch und Tier in der kargen Landschaft Afrikas mit beeindruckenden Sonnenauf- und -untergängen. «Mit der Fotografie kam ich schon in jungen Jahren in Berührung. Mein Vater war Redaktor und ich begleitete ihn zu seinen Aufträgen, machte die Fotos und entwickelte sie selbst in der Dunkelkammer.» Aufgewachsen in Schaffhausen machte er zuerst eine Lehre als Maschinenzeichner/Konstrukteur, arbeitete später viele Jahre in der Telecom-Branche, bildete sich laufend weiter, auch im Bereich Fotografie, und gründete 2021 seine Firmen ­Belimago GmbH und WAN-Consult. Seit zwanzig Jahren lebt und arbeitet er nun in Volketswil-Kindhausen, wo er sich wohlfühlt. Bereits aber freut er sich auf seine nächste grosse Reise nach Namibia zu den Himba und Herero im März 2025. Gerne gibt er Interessierten Auskunft über sein Herzensprojekt und nimmt dafür auch dankend Spenden entgegen.

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