Erstmals musste das Theater – coronabedingt – zwei Jahre pausieren. Umso mehr freuen sich Stählin und das Ensemble, die «Pension am Limit» ab nächstem Freitag nun endlich aufführen zu können. «Ja, wir haben im Mai 2020 mit den Proben begonnen, und kurz vor der Erstaufführung gingen wegen Covid die Lichter aus», erzählt er beim Gespräch mit den «Volketswiler Nachrichten». «Nach einigen Monaten Training respektive Wiederauffrischung in der Quartieranlage in Kindhausen wird seit Anfang dieses Monats auf der Originalbühne im Wallberg-Saal geprobt.» Dort müsse aber noch einiges mit dem eigenen Techniker in Schuss gebracht werden. Die Scheinwerfer wie auch die ganze Technik seien nicht mehr auf dem neusten Stand.
«Wir sind eine tolle Gruppe»
Aus dem Gespräch wird klar, dass das 35-köpfige Ensemble nicht nur aus Schauspielerinnen und Schauspielern besteht, sondern auch aus Technikern und Handwerkern für Licht, Ton und Bühnenaufbau. Hinzu kommen noch der Regisseur und die helfenden Kräfte für Presse und Werbung sowie für die Buchhaltung. Eine Souffleuse oder Zweitbesetzungen gibt es bei der Theatergruppe Kindhausen nicht. Da müsse halt improvisiert werden, falls jemand mal wirklich ernsthaft krank werde, erklärt der 64-Jährige. Dies sei in den letzten 30 Jahren glücklicherweise noch nie vorgekommen. «Wir sind eine tolle Gruppe, kennen uns auch privat sehr gut und haben schon viele tolle Abende zusammen verbracht», sagt Stählin. Sorgen bereiteten der Gruppe eine Zeit lang die altersbedingten Abgänge. Auflösen oder junges Blut suchen waren die einzigen Optionen. Gut hatte man wieder jüngere, motivierte Leute finden können, sodass es mit der Theatergruppe weiterging. Zweimal im Jahr treffen sich alle Mitglieder zu einer Sitzung. An einem dieser Treffen fiel auch der Entscheid, aus der Theatergruppe einen Verein zu gründen. Aus unterstützungsbedingten Gründen, wie Stählin betont.
Volketswil, Zürich und Flims
Neben dem Theaterspielen, zu dem er quasi über Nacht fand, spielt sich sein Leben auf verschiedensten Bühnen ab. Er ist Kaufmann und Unternehmer, hat beim damaligen Bankverein die Lehre absolviert und später bei der Denner-Gruppe unter Karl Schweri gearbeitet. Selbstständig machte er sich mit einer Personalvermittlung, später folgten Verwaltungsratsmandate. Büros hat er zu Hause in Volketswil, in Zürich und an seinem zweiten Wohnsitz Flims. Dort trifft er sich gerne in den Wintermonaten mit seinen Kunden, welche die Abwechslung sehr schätzen. Er ist zum zweiten Mal verheiratet und hat den Sohn seiner heutigen Ehefrau Maja adoptiert. Dieser wiederum lebt mit Freundin und deren Kindern in Uster. So sei er unerwartet zu einer Familie gekommen, stellt er schmunzelnd fest und erinnert an die Fernsehsendung «Hilfe, ich heirate eine Familie».
Was haben Sie ausser dem Theaterspielen noch für Hobbys?
Ich liebe Hunde, bin mit Dackeln aufgewachsen und hatte selbst – neben grossen Hunden – immer Rauhaardackel. Seit ein paar Jahren habe ich einen Landseer, das sind grosse schwarz-weisse Wasserrettungshunde, Neufundländern ähnelnd. Meiner wiegt 60 Kilogramm. Diese Hunde haben es mir richtig angetan, es sind liebe und gutmütige Riesen.
Und wo gefällt es Ihnen am besten in Volketswil?
Ich bin oft im nahen Griespark, wo ich gerne die Runde um den Friedhof mit meinem Vierbeiner mache. Ich schätze die schöne und nahe Natur hier sehr.
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