Schon zu Beginn drängten sich die Besucherinnen und Besucher unter die schützenden Zelte, die rasch randvoll waren. Über 30 freiwillige Helferinnen und Helfer sorgten trotz der nassen Umstände für einen reibungslosen Ablauf – und eine herzlich-freundliche Atmosphäre, die den ganzen Abend über anhielt.
Der Hutzlen ist seit der Entstehung der Bundesfeier in Volketswil der feste Veranstaltungsort geblieben. Über Jahrzehnte hinweg hat sich dieser Platz als Herzstück des 1.-August-Festes etabliert – ein Ort, an dem sich Jung und Alt, Alteingesessene und Neuzugezogene jedes Jahr begegnen. Auch dieses Jahr wurde diese schöne Tradition mit Leben gefüllt.
Feierlicher Auftakt durch die Gemeinde
Eröffnet wurde der Anlass durch Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto, der in seiner Ansprache auf die globale Lage einging. Trotz Unsicherheiten rief er dazu auf, mit Verantwortung und Zuversicht in die Zukunft zu blicken – eine Botschaft, die Anklang fand. Musikalisch setzte die Harmonie Volketswil mit dem Marschlied "St. Carlo" einen kraftvollen Auftakt. Später folgten weitere festliche Stücke, die das Programm feierlich umrahmten.
Nationalrätin Bürgin: Zwischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft
Ein inhaltlicher Höhepunkt des Abends war die Festrede von Nationalrätin Yvonne Bürgin (Die Mitte), die seit 2023 im Nationalrat politisch tätig ist. In ihrer Ansprache spannte sie einen weiten Bogen von der historischen Bedeutung des Nationalfeiertags bis zu aktuellen weltpolitischen Herausforderungen. Zunächst würdigte sie das kulturelle Engagement der Gemeinde Volketswil, das sich Jahr für Jahr an der Bundesfeier zeige, durch Musik, Begegnung und freiwilliges Engagement. Dieses lokale Wir-Gefühl sei besonders in bewegten Zeiten ein wertvolles Gut. Anschliessend richtete Bürgin den Blick nach aussen und äusserte sich kritisch zu den neu angekündigten Strafzöllen durch US-Präsident Donald Trump. Solche Massnahmen seien ein Zeichen wachsender wirtschaftlicher Spannungen und auch für ein kleines, exportorientiertes Land wie die Schweiz eine Herausforderung, der mit Besonnenheit begegnet werden müsse. Den historischen Bogen spannte sie weiter zurück zur Gründungszeit der Eidgenossenschaft. Sie erinnerte an den Rütlischwur als Symbol für Eigenverantwortung und Zusammenhalt und rückte dabei bewusst auch die oft übersehenen Rollen der Frauen in den Fokus. Besonders Gertrud Stauffacher, die Frau eines der drei Urväter, hob sie als mutige und mitgestaltende Figur hervor, stellvertretend für viele Frauen, die damals wie heute zur Stärke des Landes beitragen. Zum Abschluss unterstrich Bürgin die Bedeutung der direkten Demokratie als tragende Säule der Schweiz und betonte, wie wichtig es sei, die Gemeinschaft bewusst zu pflegen, um auch künftige Herausforderungen gemeinsam meistern zu können.
Ein Abend mit Herz
Die Gäste genossen bis in die späten Abendstunden das Angebot der Festwirtschaft und Bar, führten Gespräche, lachten und feierten gemeinsam. Auch wenn der Himmel anfangs grau war, zeigte die Gemeinde ihre Farben: offen, engagiert und verbunden.




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