Anmelden | Registrieren

Unerwünscht und doch geliebt

Erstellt von Andrea Hunold | |   Unsere Zeitung

In letzter Zeit gibt es offenbar immer mehr schreibende Pensionierte in Volketswil. Einer davon ist Peter Schnetzler. Er hat vor längerer Zeit seinen Lebensweg aufgezeichnet.

Peter Schnetzler ist ein charmanter Strahlemann. Nicht im Endferntesten könnte man glauben, dass er einen nicht ganz einfachen Lebensweg hinter sich hat. Aber so ist es. Und es ist auch so, dass er immer wieder positiv seinen Weg suchte – und fand. Zweimal verheiratet, einen erwachsenen Sohn aus zweiter Ehe und jetzt mit seiner dritten Partnerin seit 18 Jahren in Volketswil, glücklich wie es scheint. Und doch trieb ihn eine innere Unruhe dazu sein Leben aufzuschreiben.

Bereits vor 10 Jahren habe er dies – alles von Hand wie er betonte – zu Papier gebracht. Dann schlummerte das Werk einige Jahre in einer Schublade. Bis vor zwei Jahren das Werk druckreif wurde. Mitsamt Fotos aus vergangenen Zeiten. „Unerwünschtes Kind schreit nach Liebe und Geborgenheit“, heisst der Titel. Aber was dann im Buch erzählt wird ist alles andere als traurig oder deprimierend. Denn Peter Schnetzler hat seinen Lebensweg und sein Glück gefunden, immer wieder. Geliebt wurde er schon im Kinderheim in Gossau bei St. Gallen. Liebe Schwestern hätten ihn umsorgt bis er im Alter von sechseinhalb Jahren zur Schwester seiner Mutter kam. Auch dort bekam er ein schönes Zuhause, im gleichen Haus lebte auch seine Grossmutter. Zu seiner Mutter allerdings war der Kontakt eher kühl. Lange hatte er gar keinen, zu seinem biologischen Vater genauso wenig. Im Teenager-Alter fing er dann aber an zu fragen, nach dem Vater, der sich nie um ihn kümmerte und einfach nur die Alimente bezahlte. Zur damaligen Zeit war es auch in der Schule schwierig. Kinder aus unklaren Verhältnissen wurden nicht gerade geliebt.

Kritisches Hinterfragen

Aufgewachsen ist er schlussendlich in Winterthur Seen, hat dort bei den Gebrüdern Sulzer eine Lehre als Maschinenzeichner absolviert und viele Jahre dort gearbeitet. Weiter erzählt Peter Schnetzler in seinem Buch auch über seine Ansichten zum Weltgeschehen, zu Gott, dem Glauben, der Politik (die Bundesräte werden von ihm auch genauestens analysiert). Fast schon philosophisch, kritisch und selbstkritisch bringt er seine Ansichten und Meinung zu Papier. Peter Schnetzler ist nicht nur im Schreiben kreativ. Er malt Oelbilder und spielt Gitarre.

Das Buch von Peter Schnetzler kann über www.literturgesellschaft.ch oder persönlich bei ihm bezogen werden: Telefon 079 280 83 65 oder 044 946 11 52.

Zurück
Die Kommentarfunktion steht nur registrierten und angemeldeten Nutzern zur Verfügung. Zum Login.

Kommentare (1)

  • w.klee@2wire.ch
    am 01.03.2019
    Dieser sympathische Bericht steht in eklatanten Gegensatz zu den Reaktionen, die Herr Peter Schnetzler mit einem Leserbrief ausgelöst hat. Ich beglückwünsche ihn dafür, dass er wie ich selbst im Seniorenalter (im Sport würde man sogar von Veteranen sprechen) sich selber zum Schreiben und Veröffentlichen seiner Gedanken und Erkenntnisse motiviert hat.

    Aber mit dem Outing eigener kritischer Gedanken, die quer zu einer Mainstream-Landschaft oder zur political correctness liegen, handelt man sich oft auch ebenso kritische Repliken ein - dieses Recht muss man jenen, welche man kritisch analysiert und beschrieben hat, dann genauso zugestehen, wie man dieses Recht selber in Anspruch genommen hat.

    Meine Gedanken zum Leserbrief "Unterste Schublade" werde ich ausdrücken in meiner "Replik zu den Repliken":
    "Falsche Behauptungen in den Raum zu stellen, ist fahrlässig", schreibt Frau Rosmarie Quadranti, und damit hat sie natürlich recht.
    Es kann sogar strafbar sein, wenn damit eine falsche Beschuldigung oder eine Beleidigung verbunden ist. Mir ist aber auch ihr explizites Bedauern sowie der implizite Vorwurf an das neue Publikationsorgan unserer Gemeinde aufgefallen: darüber, dass in dieser "unserer Zeitung" aller Volketswiler eine Meinungsäussserung nicht kurzerhand mit der Zensurschere aus der öffentlichen Welt geschaffen wurde.
    Für mich kommt damit ein Verständnis von Kommunikation und von Freiheit zur Meinungsäusserung zum Ausdruck, die ich keineswegs teile: gerade in einer Demokratie ist es wichtig, dass auch kritische und vielleicht sogar subjektiv falsche Ansichten geäussert werden dürfen - solange die Möglichkeit der Replik und (ebenfalls subjektiven) Richtigstellung gewährleistet ist und (so wie in diesem Fall) ebenfalls genutzt werden kann.

    Regieren bedeutet führen durch Herbeiführung von Entscheiden. Und für gesellschaftspolitische Entscheide ist gemäss Verfassung in unserem Staat primär der Souverän zuständig, also das Volk respektive dessen Mehrheit - und dazu muss Volk sich sowie andere Volksmitglieder informieren können. Der mündige Volketswiler Wähler wird bald entscheiden dürfen, ob er einer "Entlastung der Bürger" oder einer "Bevormundung durch Zensur von Informationen" bei politischen Entscheiden den Vorzug gibt ...

    Sehr gut reagiert hat mein Kollege aus vergangener gemeinsamer Schulpflegezeit, Herr John Herter, mit seiner Replik, in der er Sachverhalte aus seiner Sicht sachlich beurteilt und auch seine persönliche Haltung unmissverständlich zum Ausdruck brachte sowie die Verdienste von Frau Rosmarie Quadranti um die Schule Volketswil und ihre unbestreitbar hohe Kompetenz in Bildungsfragen herausstrich - seiner diesbezüglichen Beurteilung stimme ich absolut zu.
    Frau Rosmarie Quadranti ist Nationalrätin und wird aller Voraussicht nach im Herbst auch wieder als Nationalrätin kandidieren. Anders als in einem Regierungsgremium ist im Nationalrat die wichtigste Funktion die Beratung (deshalb die Bezeichnung als Rat).
    Und ich hoffe, dass Frau Quadranti auch nach dieser Wahl ihre wertvolle Fachkompetenz im Bildungsbereich in diesen Rat wird einbringen können.