Die Gemeinderätin Karin Ayar erklärte die Anfänge der Wasserversorgung in Volketswil. Die Gemeinde Volketswil ist reich an Grundwasser. So entstanden an einigen Orten Brunnen mit Quellfassungen, an anderen Orten Sodbrunnen (Grundwasserbrunnen). Beim Parkplatz Wallberg kann ein solcher besichtigt werden. Im Jahr 1808, nach einigen verheerenden Bränden im Kanton, wurde die Gebäudeversicherung im Kanton Zürich gegründet. Löschwasser wurde ein Thema. Die Gebäudeversicherung fing an, den Ausbau von Wassernetzen zu subventionieren, und so bildeten sich Wassergenossenschaften in den Ortsteilen. Im Jahr 1969 wurden die Genossenschaften von der politischen Gemeinde übernommen, einzig die Genossenschaft Bisikon-Kindhausen wurde erst 1984 integriert. Heinz Petrig, Brunnenmeister, erläuterte das Leitungsnetz in unserer Gemeinde. In Volketswil hat es fünf Reservoire (Homberg, Chällerholz, Buechholz, Aspberg und Berg), welche die Ortsteile versorgen. Das Wassernetz ist mit anderen Gemeinden verbunden, damit im Schadensfall die Wasserversorgung weiter gewährleistet werden kann. Auch bei Stromausfall ist die Wasserversorgung mittels Generator gesichert. Das Reservoir auf dem Homberg wurde vor kurzem umfassend saniert und liefert auch der Gemeinde Greifensee Wasser. Volketswil wird zu 85 Prozent mit Grundwasser versorgt, der Rest ist Seewasser und ein vernachlässigbarer Anteil Quellwasser. In Volketswil werden jährlich 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht, was 4200 Kubikmeter pro Tag entspricht. Roger Letter, Abteilungsleiter Tiefbau und Werke, zeigte die Massnahmen zur Qualitätssicherung der Wasserversorgung auf und machte auf die bestehenden Herausforderungen aufmerksam. Die Wasserqualität in Volketswil ist gut und wird regelmässig überprüft. Die Messwerte werden transparent kommuniziert und können in der «Züri Trinkwasser Map» unter www.zh.ch nachgeschaut werden. Die wärmeren Temperaturen, Hitzeperioden oder Spurenstoffe im Wasser (Chlorothalonil, PFAS, etc.) sind Herausforderungen für die Wasserqualität. Die Wasserversorgung hat Massnahmen ergriffen, damit die Wasserversorgung in Zukunft gesichert bleibt. So wird wegen des aktuell noch erhöhten Werts von Chlorothalonil (seit 2020 verbotenes Pflanzenschutzmittel) unserem Grundwasser unbelastetes Seewasser beigemischt und die Wassermenge aus belasteten Grundwasserfassungen reduziert. Zum Schluss gab es eine Wasserdegustation. Die Besuchenden konnten Grundwasser, Seewasser und Quellwasser probieren und vergleichen. Die Präferenzen fielen dabei – wie auch bei anderen Degustationen üblich – unterschiedlich aus. Das Offene Frauenpodium dankt Karin Ayar, Heinz Petrig und Roger Letter herzlich für diesen informativen und spannenden Einblick in die Wasserversorgung von Volketswil.


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