Der errungene Meistertitel und der dadurch verbundene Aufstieg in Liga 2 war leider von zahlreichen Nebengeräuschen umgeben. Nachdem bei der Generalversammlung im März ein neuer Vorstand mit einem neuen Präsidenten gewählt worden war, entschied sich dieser spätestens im Juni für einen Wechsel in der sportlichen Führung, unabhängig vom Meisterschaftsausgang. Mit dem Meistertitel hat das Betreuerteam unter Cheftrainer Alex Schilling perfekte Arbeit geleistet und dem FCV nach vielen Jahren wieder eine Teilnahme in der 2. Liga ermöglicht. Für zahlreiche sogenannte Fussballexperten war diese Massnahme mehr als unverständlich, vielleicht sollte man zur Kenntnis nehmen «wer regiert, der bestimmt … ».
Zwölf Spieler gingen von Bord
Der Trainerwechsel zur neuen Saison in der 2. Liga hatte zur Folge, dass zwölf Spieler, die grösstenteils massgeblich am Aufstieg erfolgreich beteiligt waren, sich entschieden, den Verein zu verlassen: Durowicz, Fischer, F. Gashi, M. Gashi, Husejni, Ibrahimi, Iseni, Lekaj, Lima, Schilling sowie Cellana und Iacono. Sie schlossen sich Vereinen in der näheren Umgebung an mit dem Ergebnis, dass bis auf wenige Ausnahmen der Grossteil dieser abgewanderten Spieler mehr oder weniger als Ergänzungsspieler bei ihren neuen Vereinen zum Einsatz kamen.
Unwürdiges Schauspiel
Leidtragende dieses unwürdigen Schauspiels war das neue Betreuerduo – Trainer Sebastian Marda sowie Co-Trainer Kevin Hediger – die bei Trainingsbeginn Mitte Juli gerade mal zehn Spieler begrüssen durften. Die Vorbereitungsspiele waren im Grunde unbedeutend und nichtssagend, da bei diesen Spielen A-Junioren und Gastspieler den Kader ergänzten, um überhaupt eine Mannschaft mit 15 Spielern auf den Platz stellen zu können. Mitte August konnten letztendlich einige Spieler mit 2.- und 3.-Liga-Erfahrung nach Volketswil gelotst werden, allerdings war schon bei Saisonbeginn erkennbar, dass das Kader für die zahlreichen Meisterschaftsspiele und Cupspiele eventuell bei Verletzungen zu klein geraten sein könnte.
18 Punkte wären gerecht
Nach neun Meisterschaftsrunden hatte sich der FCV 11 Punkte erspielt und bewies überraschenderweise besonders in Spielen gegen höher eingeschätzte Vereine ihre Ligatauglichkeit und war bis dahin immer ein ebenbürtiger Gegner. Schmerzlich war der Punkteverlust gegen Dübendorf, als man in der 94. Minute den Ausgleich zum 2:2 hinnehmen musste, sowie Spiele gegen Greifensee sowie Uster, die unglücklich verloren wurden. Letztendlich wäre ein Punktestand von 16 bis 18 Punkten mehr als gerecht gewesen. Verletzungen und ein zu kleines Kader waren für die letzten vier Spiele mit vier Niederlagen der massgebliche Grund für den Absturz auf Rang 11.
Klassenerhalt ist keine Utopie
Dass der FCV zweitligatauglich ist, hat er unter Beweis gestellt. Geplant ist ein Trainingslager in Spanien vom 23. bis 27. Februar, vorausgesetzt die Coronapandemie ist bis dahin hoffentlich wieder am Abklingen. Weiter ist man fieberhaft auf der Suche nach drei bis vier Verstärkungen, die wenn möglich über 2.-Liga-Niveau verfügen. Meisterschaftsbeginn ist am 19. März 2022 mit dem Auswärtsspiel in Seen beim dortigen Phönix Seen sowie danach mit dem Heimspiel gegen den FC Töss. Eine Woche später wird dann auswärts gegen den FC Brüttisellen/Dietlikon gespielt. Für den Klassenerhalt sind aus diesen drei Spielen sechs Punkte unbedingt einzuplanen. Ein hoch motiviertes Betreuerduo Marda / Hediger wird nun alles daran setzen, den Ligaerhalt zu verwirklichen. Einige sehenswerte Spiele in der Vorrunde sollten dem Kader vor Augen führen, dass der Klassenerhalt keine Utopie darstellt.
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