Am 14. März 2020 traf sich unter der Leitung von Hansjürg Fels das Redaktionsteam zu einer Sitzung, an der es darum ging, das Thema für die bevorstehende Jubiläumsausgabe zu bestimmen. Zwei Tage später war dann alles anders. Die Coronapandemie hatte das Land fest im Griff, was auch bedeutete, dass die Jubiläumsausgabe auf das Jahr 2022 verschoben werden musste.
Unter «Demit 2020 nöd vergässe gaht», erschien im Dezember ein von der Gemeinde herausgegebener Sondertitel mit den wichtigsten Ereignissen aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben. Rechtzeitig zum Jahreswechsel 2021 / 2022 liegt nun die lang geplante 60. Jubiläumsausgabe in einem etwas aufgefrischten Kleid, aber im gewohnten Umfang von über 120 Seiten und mit den gewohnten Themen vor. Nebst der Titelgeschichte «Glück» sind dies Stimmungsbilder von Teguh Misjiyono, die Chronik, die Auflistung der Jubilare, die Sport- und Kulturehrung 2021 sowie eine Zusammenfassung über Gemeindeversammlungen, Urnenabstimmungen und Erneuerungswahlen.
Glücksorte in Volketswil
Inspiriert von der Urzürcherin Coco Petit, welche in ihrem Buch über 80 Glücksorte in der Stadt Zürich zusammengetragen hat, begibt sich Martin Zollinger auf eine Suche nach den Volketswiler Pendants. Demnach sind die Waldgebiete solche Orte – eine «Oase der Ruhe, mit einigen wunderbaren Grillplätzen, und keine Wurst schmeckt besser als jene vom selber zugespitzten Stecken ...» Auch ein Spaziergang durch den Griespark, vorbei am «lichtscheuen Hundertfüsser» und dem offenen Bücherschrank, oder der «majestätische Panoramablick» von der Hutzlen, erwecken beim Autor Glücksgefühle.
«Einfach glücklich sein ...
... sein Leben nach eigenem Gutdünken zu gestalten, sich frei in der Welt bewegen können, zu reisen und Veranstaltungen nach Lust und Laune zu besuchen, einfach glücklich und sorglos zu sein, das ist nicht selbstverständlich», stellt Rita Grob mit Blick auf die Coronapandemie fest. Sie setzt sich mit Akribie mit der Bedeutung von Glück auseinander. Dass Glück nicht gleich Glück ist, sondern dass es wohl Unterschiede zwischen Zufallsglück und Wohlfühlglück gibt, legt die Autorin anhand von Beispielen dar. Ausserdem teilt sie Ratschläge für ein glückliches Leben.
Was hat es denn eigentlich auf sich mit dem Glück?
«Das Glück ist eine starke, positive Emotion, verbunden mit einem Zustand intensiver Zufriedenheit», schreibt Tom Neukom. Anhand von Gedichten und Zitaten von namhaften Persönlichkeiten aus Literatur, Politik und Gesellschaft, versucht er, sich dem Wort anzunähern. Zu dessen Herkunft hält Neukom fest, dass dieses aus dem Mittelalter stammt und bedeutete, dass etwas gut ausgeht. «Glück, das ist einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis», schrieb einst Ernest Hemingway. Und das in unseren Breitengraden geläufige Zitat, dass Glück das einzige, ist, das sich verdoppelt, wenn man es teilt, stammt aus der Feder von Albert Schweitzer.
Glück bedeutet für mich ...
17 Schülerinnen und Schüler aus der Mittelstufe Zentral erinnern sich an Glücksmomente. Bei vielen spielen sich solche Momente in Volketswil ab. «Mich persönlich macht es glücklich, mit meiner Familie Zeit zu verbringen, weil man mit der Familie die schönsten Erinnerungen hat. Aber um schöne Erinnerungen zu haben, braucht man einen schönen Ort, wie in Volketswil den Griespark», findet zum Beispiel Hana. Und Nayeli erzählt: «Mich macht es glücklich, wenn ich auf dem Fischerhof bin, weil es sehr viele verschiedene Tiere dort hat. Immer wenn ich auf dem Weg zum Hof mit meinem Fahrrad bin, strahle ich Glück und Zufriedenheit aus.»
Das Glück der Vergangenheit
«Ich schätze mich glücklich, fast fünfzig Jahre lang Volketswiler Buben und Mädels unterrichtet zu haben. Jede Begegnung mit einem meiner ehemaligen Kinder macht mich glücklich», freut sich die pensionierte Primarlehrerin Vroni Harzenmoser. Dass sie in Volketswil eine zweite Heimat gefunden habe, erzeuge tief in ihrem Herzen ebenfalls Glücksgefühle. Harzenmoser zeigt sich ferner glücklich darüber, dass sie als Vorstandsmitglied im Verein Ortsgeschichte Volketswil die Geschichte und die Geschichten Volketswils weiter pflegen darf: «Die Vergangenheit darf keineswegs vergessen gehen.»
Glückssymbole
Für das Glück gibt es zahlreiche Symbole und in allen Kulturen der Welt haben sie eine lange Tradition. Sie stehen in Verbindung mit der Liebe, dem Wohlstand, dem Erfolg, der Gesundheit oder mit dem Bestehen einer Prüfung. Evi Dingetschweiler beleuchtet in ihrem Beitrag nicht nur die allgemein bekannten Symbole wie Kaminfeger und Kleeblatt, sondern ergründet auch die etwas unbekannteren, wie einen käferförmigen Stein aus Ägypten.
Von Herzen schenken – ein Volketswiler Verein hilft dabei
«Schenken macht Freude», lehrt der Volksmund. Schenken macht nicht nur Freude, Schenken macht sogar glücklich. Dass es mit dem Schenken, mit dem «richtigen» Schenken, aber nicht immer ganz so einfach ist, wissen auch Barbara Brüngger und Regina Arter. Im Herbst 2020 haben sie den Verein «HerzensWunsch» gegründet. Rita Grob hat die beiden in Volketswil aufgewachsenen und verwurzelten Gründerinnen getroffen und sie zu den Beweg- und Hintergründen ihres Projekts befragt.
Glückverheissende Vornamen
Evi Dingetschweiler hat sich die Mühe gemacht und das lokale Telefonverzeichnis nach «glücklichen» Vor- und Nachnamen durchforstet. Als Spitzenreiter führen Felix, Elisabeth, Beatrice und Rita die Beliebtheitsskala an. Während die ersten drei Vornamen lateinischen und hebräischen Ursprungs sind, ist Rita indisch. Die Autorin führt in ihrer Zusammenstellung aus, dass die Wahl des Vornamens für ein Neugeborenes in verschiedenen Kulturen und Religionen nach wie vor von Bedeutung sei.
Glück im Sport, Sport im Glück
Dass Sporttreiben für das Glücksgefühl wirksamer sei als jedes Medikament, liege an den Glückshormonen Dopamin, Serotonin und Endorphin, welche bei jeder regelmässigen Bewegung ausgeschüttet würden. «Sie geben uns das gute Gefühl nach dem Sport, das wir alle kennen», klärt Martin Zollinger zu Beginn seiner Reportage auf. Wer kann aber besser über «Glück im Sport» und «Sport im Glück» berichten als jene, die ihn direkt miterleben. Auf 13 Seiten erzählen die Majoretten, die Schützen, die Kampfsportler, die Velofahrer, die Tennisspieler und die Handballer über ihren Umgang mit Sport und Glück.
Forum Volketswil – ein Glücksfall für die Gemeinde
Evi Dingetschweiler nimmt die Leserinnen und Leser zurück ins Jahr 1971, just zu dem Zeitpunkt, als die letzten Mieter und Eigentümer in der auf der grünen Wiese erstellten Siedlung Sunnebüel eingezogen sind. «Zum vollkommenen Glück der Neuzuzüger fehlte nur die Infrastruktur für so viele Menschen», erinnert sich die Autorin, die damals selber zu den Neuzuzügern gehörte. Innert kurzer Zeit wurde das Forum Volketswil – zuerst im Stil einer Bürgerinitiative, später als ein politisch und konfessionell unabhängiger Verein – ins Leben gerufen. Bis zu seiner Auflösung im Jahr 2006 konnten unter anderem Spielplätze, Freizeitangebote wie das Kerzenziehen, die erste Gemeindebibliothek und das erste Volketswiler Jugendhaus initiiert werden.
50 Jahre Handball
Die Gründung des Handballclubs Volketswil – heute Sportclub – im März 1972 erfolgte mit einem Handicap, wie sich Hansjürg Fels, Mitglied der ersten Stunde, erinnert: «Allen Beteiligten war durchaus bewusst, dass es in der Gemeinde zwar Turnhallen gab, aber keine davon die offiziellen Ausmasse für ein Handballspiel aufwies.» Erst mit der Eröffnung der Kuspo Gries 30 Jahre später erhielt Volketswil eine Halle, die es dem Verein sogar ermöglichte, Länderspiele durchzuführen. Zu Gast waren bis heute Bulgarien, Portugal und Ägypten. «Bemerkenswert ist», hält Hansjürg Fels fest, «dass die Schweizer Handballnationalmannschaft in der Kuspo noch nie ein Spiel verloren hat.»
Die 60. Jubiläumsausgabe des Neujahrsblattes kann ab sofort am Empfangsschalter im Gemeindehaus bezogen oder per E-Mail bei Hansjürg Fels (hj.fels@gmx.ch) bestellt werden. Der Preis beträgt 20 Franken.
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