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Vorweihnachtliche Bescherung an der Geschenktauschaktion

Erstellt von Majken Grimm | |   Unsere Zeitung

Im Rahmen eines Geschenktauschs durften Volketswiler Kinder gebrauchte Spielsachen abgeben und sich dafür ein anderes aussuchen. Die Aktion unterstützte armutsgefährdete Familien.

Den Kindern, die am Geschenktauschtag die katholische Kirche betraten, bot sich ein besonderer Anblick: Auf den Bänken war überall Spielzeug verteilt. Puzzles und Gesellschaftsspiele lagen dort, Stofftiere, Bücher, Kreide und Lego. Ein farbiges Armband, welches sie von den freiwilligen Jugendlichen am Empfang erhalten hatten, zeigte ihnen, in welcher Sitzreihe sie Spielzeug für ihre Altersgruppe fanden. Die grosse Auswahl überforderte manche zunächst, während andere gezielt auf ihr Wunschspielzeug zusteuerten.

Zuvor hatten die Kinder je zwei ihrer gebrauchten Spielsachen in der Bibliothek Volketswil, im Sozialsekretariat im Gemeindehaus oder in der Pfarrei abgegeben, um anderen eine vorweihnachtliche Freude zu bereiten. Die zu klein gewordenen Rollschuhe, die Kugelbahn, die ungenutzt in der Ecke steht. Zwei zu eins – die andere Hälfte der Spielsachen ging als Geschenk an armutsgefährdete Familien.

Mehr als nur Geschenke

Die Geschenktauschaktion findet auf Initiative von youngCaritas Zürich in verschiedenen Kirchgemeinden des Kantons statt. In Volketswil organisierte die Pfarrei Bruder Klaus den Austausch als Teil einer Solidaritätswoche. Genauer gesagt: die Jugendarbeit mit Unterstützung der Frauengruppe. Die Vorarbeit begann schon vor zwei Jahren, als sich die Organisatorinnen anschauten, wie die Aktion in anderen Gemeinden ablief.

Insgesamt wurden gegen 90 Bons für gebrauchte, aber gut erhaltene Spielsachen abgegeben. Dabei konnten rund 40 schlechter gestellte Familien von der Aktion profitieren. «Die Leute sprangen sehr gut auf die Aktion an», sagt Jugendseelsorgerin Raquel Seral. «Wir fanden auch genug Leute, die helfen wollten.» Etwa 25 Jugendliche und Erwachsene beteiligten sich. Am Tauschtag ging es um mehr als nur Geschenke. Ein Rahmenprogramm brachte den Kindern den Solidaritätsgedanken näher.

Die Erzählerin Katja Wissmiller erzählte Geschichten und Märchen aus aller Welt, die sich mit dem Thema befassten. «Es geht nicht um die kognitive Auseinandersetzung mit der Solidarität, sondern um das emotionale Erfahren beim Erzählen», erklärt sie. Am Basteltisch konnten die Kinder Kerzen mit Wachs dekorieren, wie sie Gläubige gerne verwenden, um für andere zu beten. Auf kleine Zettel schrieben sie gute Wünsche für ihre Freunde oder Haushaltsarbeiten, mit denen sie ihren Eltern helfen wollten.

Anschliessend legten sie sie in ein Schraubglas, um sie zu verschenken. Bunte Papierkringel wurden zu Wunschketten. Wer gerne rätselte, für den lagen weihnachtliche Kreuzworträtsel und Zahlenbilder bereit.Im Erdgeschoss konnten die Eltern beisammensitzen und ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee geniessen. Für die Kinder gab es auch Kakao.

Künftig regelmässig

Das Thema Solidarität liegt den Organisatorinnen am Herzen: «Das Teilen gehört zu unserem religiösen Auftrag», sagt Sozialarbeiterin Veronika Mensching. Die Teilnahme am Geschenktausch war jedoch nicht an eine Religion gebunden, sondern für alle Familien aus Volketswil offen. Geplant ist, dass die Geschenktauschaktion von nun an regelmässig stattfindet.

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