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"Warum ich die Initiative Einheitsgemeinde unterstütze."

Erstellt von Heinz Lieberherr, Volketswil | |   Unsere Zeitung

Ich arbeite seit über 25 Jahren für Zürcher Gemeinden - seit sechs Jahren in einer Einheitsgemeinde. Ich war bei meinem Stellenwechsel zuerst auch etwas skeptisch, doch heute kann ich sagen: es hat für eine Gemeinde sehr viele Vorteile. Hier einige Vorteile pro Bereich kurz aufgezeigt.

Bildung:

Die Schulpflege könnte sich wieder vermehrt um ihre «Baustelle» Bildung und um den Schulbetrieb kümmern, räumliche Bedürfnisse definieren und die Planung und Umsetzung an den Bereich Immobilien in Auftrag geben.

Immobilien:

Der Bereich Immobilien hätte eine Gesamtschau über den gesamten Immobilienbestand beider Gemeinden und könnte so eine Gesamtimmobilienstrategie inklusive Finanzplan erstellen. Die Aufgaben wie planen, verwalten, Instandhalten, Instandsetzen, Reinigen, Hausdienst usw. würden zusammengeführt und die gemeinsamen Ressourcen wie zum Beispiel Hauswarte, Reinigungspersonal, Maschinen und Geräte zielgerichtet einsetzen.

Finanzen:

Die Budget- und Investitionsplanung würde zusammengeführt und müssten nicht für die Gemeindeversammlungen auseinandergenommen werden. Gemäss neuer Gemeindeordnung finden ja neu zwei getrennte Gemeindeversammlungen statt. Wir hätten nur noch einen gemeinsamen Steuerfuss. Die Kosten der heutigen Schule Volketswil setzen sich aus zirka 83 bis 87 Prozent Personalkosten und zirka 13 bis 17 Prozent Betriebskosten (Verwaltung, Immobilien, Energie usw.) zusammen. Einsparungen im Bereich Betrieb sind sicher durch eine gezielte und gemeinsame Planung und den Einsatz der geeigneten Ressourcen möglich.

Personal :

Alle kommunal angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden in einem gemeinsamen Bereich «verwaltet». Es bestehen einheitliche Reglemente und einheitliche Arbeitsbedingungen.

Gesellschaft: 

Die Bereiche Bildung und Gesellschaft könnten zu einer gemeinsamen Abteilung zusammenwachsen.

Politik: 

Dadurch, dasS der Schulpräsident/ die Schulpräsidentin in Zukunft als Gemeinderat mitarbeitet, kann der Gesamtgemeinderat vielleicht eher verstehen, welche Bedürfnisse und Anforderungen an die Schule heute und in Zukunft gestellt werden. Die Kommunikation nach aussen würde von allen Gemeinderäten gemeinsam getragen. Für die anstehenden Prozesse braucht es Behördenmitglieder, Vorgesetzte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die bereit sind mitzudenken und wieder vermehrt zu entscheiden. Es braucht interne Fachleute welche sich nicht hinter teuren, externen Expertisen, Konzepten, Machbarkeitsstudien usw. verstecken, welche auch nur das aussagen, was die eigenen, internen Fachleute (dafür wurden Sie ja hoffentlich auch angestellt) schon wussten.

In den nächsten Jahren stehen einige Pensionierungen von Schlüsselpositionen, sowohl in der Gemeinde- wie auch in der Schulverwaltung an. Es gilt jetzt also vorwärts zu schauen und anzupacken, so dass dann zum richtigen Zeitpunkt die Weichen für eine gemeinsame Zukunft geschaffen werden können. Es reicht nicht zu sagen; wir arbeiten ja bereits in einigen Bereichen erfolgreich zusammen. Es gilt jetzt gemeinsam zu starten und umzusetzen. Ich sehe eine echte Chance, dass die Politische Gemeinde und die Schulgemeinde Volketswil, welche bereits heute unter einem neuen, gemeinsamen Dach arbeiten, in Zukunft auch wie in einer grossen Familie gemeinsam «Mittagessen» und die Zukunft anpacken können. Volketswil das sind wir...

Heinz Lieberherr, Volketswil

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Kommentare (1)

  • w.klee@2wire.ch
    am 25.01.2020
    Ich teile die Gründe, die Herr Lieberherr zugunsten einer Einheitsgemeinde angeführt haben.
    Aus der Sicht eine Steuerzahlers, der gerne informiert ist über die Verwendung der Steuergelder durch die staatlichen Verwaltungen, sehe ich allerdings auch einen Grund, die Gemeinden (offizielle Gemeinschaften) grundsätzlich möglichst klein und übersichtlich zu halten - im Interesse eben dieser Übersichtlichkeit der Finanz-Verwendung und einer Einschränkung der Möglichkeiten von versteckten Geldmittel-Verschiebungen zwischen den Kosten-Verursachern.

    Fairerweise möchte ich aber auch betonen, dass wir in unserer Gemeinde Volketswil keinen Grund haben, unseren Verwaltungen diesbezüglich zu misstrauen. Ich nutze diese Gelegenheit, unseren Behörden-Mitgliedern zu danken für Ihre Arbeit und Offenheit, mit der sie unser Vertrauen verdienen und rechtfertigen.