Ich bin Architekt und wohne seit 50 Jahren in Gutenswil. Infolge meiner beruflichen Tätigkeit hatte ich immer wieder mit dem Hochbauamt Kontakt – mal ging es besser, mal ging es schlechter. Im Zweifelsfall ertönte stets der Spruch: Über guten Geschmack lässt sich streiten.

Leider ist das in der Architektur nicht so. Architektur ist eine anspruchsvolle Disziplin, und es gibt eindeutig gute und eindeutig schlechte Architektur. Dazwischen liegt der unaufgeregte grosse Durchschnitt, von dem es in Volketswil reichlich gibt. Architektur ist immer öffentlich und beeinflusst unsere Lebensqualität. Martin Killias bringt es so auf den Punkt: «Der Mensch hat ein Grundbedürfnis nach Ästhetik.»

In der Praxis hätte ein Hochbauamt die Pflicht, diese Qualität einzufordern. Dazu braucht es ein Team, das fähig ist, gemeinsam mit Bauherrschaften, Architektinnen und Architekten, Planenden und der Öffentlichkeit eine bestmögliche Lösung zu finden. Auf unserem Bauamt wird man jedoch vertröstet und abgewiesen. Es herrscht eine bürokratische Führung mit einer ausgeprägten Verhinderungskultur, wo eigentlich eine Ermöglichungskultur gefragt wäre. Seit sechs Jahren wird an unserer Bau- und Zonenordnung gearbeitet, eingeführt ist sie bis heute nicht.

Der Informationsanlass vom 20. November zum Innovationspark Zürich (IPZ) in Dübendorf, organisiert durch unseren Standortförderer Marcel Muri, war hervorragend, kompetent, professionell und eindrücklich. Ebenso eindrücklich ist, was auf unsere Gemeinde zukommt: riesige Herausforderungen, aber auch riesige Chancen. Dejan Malcic erläutert dies in seinem Leserbrief vom 5. Dezember.

Um diese Herausforderungen zu meistern, braucht es ein Team, das professionell, kompetent und offen unterwegs ist. Die Voraussetzungen dafür sind sehr gut, denn es gibt Investoren, die in Volketswil investieren möchten, ein Gewerbe und Unternehmertum, das sich weiterentwickeln will, Wohnbauprojekte von hoher Qualität, die auf ihre Realisierung warten, einen Wirtschaftsförderer, der mit innovativen Ideen und Kreativität am Start steht, sowie politisch engagierte Bürgerinnen und Bürger, die unsere Gemeinde in die Zukunft führen wollen.

Die Wahlen geben allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu entscheiden, mit welcher Mannschaft sie die Zukunft gestalten wollen. Die Zeit drängt – es muss jetzt rasch gehandelt werden, damit all das Gute nicht abhandenkommt.